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Rolf Torring 006 - Kapitaen Larrins Entlarvung

Rolf Torring 006 - Kapitaen Larrins Entlarvung

Titel: Rolf Torring 006 - Kapitaen Larrins Entlarvung
Autoren: Hans Warren
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einiger Entfernung. Pongo war dazu angestellt worden, die dicksten Baumstämme zu fällen, was er jedoch spielend bewältigte, wobei er uns oft lachend zunickte. Auch wir erhielten Sägen und Äxte und mußten Bäume fällen. In unserer Nähe standen stets vier Malaien, die uns scharf bewachten.
    Sie schien sich zu freuen, daß sie untätig stehen konnten, während zwei weiße Männer, Tuans, die schwere Arbeit vollbrachten.
    Und es war auch eine schwere Arbeit in der drückenden Hitze. Heiß brannte die Sonne vom Himmel und dörrte uns aus.
    Schon nach einer Stunde verspürte ich heftigen Durst. Doch wir bekamen nichts zu trinken, wir mußten bis zur Mittagszeit warten.
    Es war eine Qual für uns, und ich schwor Toeba innerlich

    Rache. Ich wollte es ihm zeigen, was es hieß, weiße Menschen zur Sklavenarbeit heranzuziehen. Kurz vor dem Mittagessen erschien er selbst auf dem Platz. Rolf, der sofort erkannte, was ich beabsichtigte, ermahnte mich, mich ja ruhig zu verhalten und dem Mann nicht zu zeigen, wie es um uns stand. Ich hätte ihn nämlich gern gepackt und ihm einen ordentlichen Denkzettel gegeben. Doch der Gedanke an die weiße Frau, die wir dann nicht hätten befreien können, bezwang meinen Grimm.
    Ich arbeitete also ruhig weiter, auch als Toeba neben uns stehenblieb und uns lächelnd zuschaute. Dann war endlich die Mittagspause da. Eine volle Stunde konnten wir uns ausruhen. Mit uns arbeiteten noch einige Malaien auf der Lichtung, die sich natürlich nicht so sehr anzustrengen brauchten wie wir.
    Wir erhielten zu essen und zu trinken. Es war eine Wohltat für mich, als das köstliche Naß durch meine Kehle rann. Noch nie hatte mir ein Schluck Wasser so gut geschmeckt wie jetzt.
    Die Mittagspause ging viel zu schnell vorüber. Wir machten uns wieder an die Arbeit, und da die Sonne nun nicht mehr so heiß auf uns niederbrannte, hatten wir es nicht mehr so schwer wie am Vormittage. Auch arbeiteten wir jetzt im Schatten.
    Der Gedanke, daß es für uns der einzige Tag war, den wir hier zubringen würden, hielt uns aufrecht. Baum um Baum wurde von uns niedergelegt und sogleich entästet. Ich war so eifrig bei der Arbeit, daß ich verwundert aufblickte, als plötzlich das Signal „Feierabend" gegeben wurde.
    Wir schleppten unsere Werkzeuge in den Schuppen und erhielten unser Abendessen.
    Die arbeitenden Malaien verließen den Platz, nur wir drei, Rolf, Pongo und ich, blieben zurück. Pongo wurde nach dem Essen wieder gefesselt und eingeschlossen. Auch hinter uns tat sich die Tür zu, und der Riegel wurde vorgeschoben. Müde warf ich mich auf mein Lager, um wenigstens noch einige Stunden zu ruhen. Noch konnten wir ja nichts unternehmen, noch war es draußen hell. Wir hatten beschlossen, bis Mitternacht zu warten. Dann wollte ich mit Rolf durch eines der unvergitterten Fenster an der Rückseite des Bungalows in diesen einsteigen. Toeba schlief sicher nach vorn heraus. Ihn mußten wir vor allen Dingen überwältigen, denn in seinem Zimmer lagen bestimmt unsere Sachen, die wir nicht zurücklassen wollten. Deshalb mußte uns auch Pongo helfen. Alles sollte völlig geräuschlos vor sich gehen, damit Toebas Leibwache nicht geweckt wurde.
    Ich grübelte über das bevorstehende Abenteuer nach und - schlief dabei ein.
    Auch meinem Freund erging es so. Aber pünktlich um Mitternacht erwachte ich. Auch Rolf fuhr kurz darauf aus seinem Schlaf auf.
    Wir überzeugten uns zunächst, daß die vier Malaien noch vor der Tür saßen, dann schlichen wir zu Pongo hinüber, den wir von seinen Stricken erlösten. Zehn Minuten später befanden wir uns schon wieder hinter den dichten Büschen im Wald und umschlichen die Lichtung.

    Ich warf noch einen Blick zurück auf die Malaien. Die Leute taten mir leid, denn wahrscheinlich erhielten sie am Morgen schwere Strafen, weil sie nicht genügend aufgepaßt hatten. Doch dafür konnten wir nichts. Ungehindert erreichten wir wieder den Bungalow. Nun standen wir hinter den Büschen und beobachteten den Posten, der alle zwanzig Minuten vorüber kam. Pongo wollte ihn jetzt am liebsten verschwinden lassen, aber Rolf war der Ansicht, daß sein Fehlen sofort auffallen würde.
    Als der Posten das zweitemal an uns vorübergegangen war, huschte Pongo zum Bungalow hinüber. Er trat wieder an das vergitterte Fenster. Sofort wurde die weiße Gestalt sichtbar. Das junge Mädchen hatte schon auf uns gewartet.
    Dann trat mein Freund an das Nebenfenster, das nicht vergittert war.
    Er hantierte daran herum und
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