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Rolf Torring 006 - Kapitaen Larrins Entlarvung

Rolf Torring 006 - Kapitaen Larrins Entlarvung

Titel: Rolf Torring 006 - Kapitaen Larrins Entlarvung
Autoren: Hans Warren
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siegesgewiß. Ich war aber überzeugt, daß er sich ein zweites Mal von diesen Malaien nicht fangen lassen würde. Deshalb riet ich ihm, jetzt noch nichts zu unternehmen. Rolf setzte ihm unseren Plan auseinander. Wir hatten nicht die Absicht, schon in dieser Nacht zu entfliehen, wir wollten erst auskundschaften, wo sich die weiße Frau befand und wo unser Eigentum lag. „Massers allein gehen müssen, Pongo anderes vorhat", teilte er uns mit. „Massers und Pongo sich hier wieder treffen zwei Stunden vor Anbruch des Tages." „Dann haben wir nicht mehr viel Zeit. Wir haben auch noch nicht ein Brett an der Rückwand des Schuppens gelöst, da uns ein Werkzeug fehlt."
    „Hier viele Werkzeuge liegen, Masser Warren", gab Pongo uns bekannt. „Schuppen zur Aufbewahrung der Werkzeuge dient. Hier neues Haus erbaut werden soll. Pongo auch mithelfen muß morgen."

    Ich machte mich sofort auf die Suche nach einem geeigneten Werkzeug und fand auch bald eine Zange und ein Brecheisen. Damit kehrten wir zur Rückwand des Schuppens zurück. Zehn Minuten später hatten wir ein Brett gelöst und eine Öffnung geschaffen, durch die wir leicht schlüpfen konnten.
    Ich überzeugte mich nochmals, daß die Malaien noch auf ihren Plätzen weilten, dann gab ich das Zeichen zum Aufbruch.
    Da der Schuppen fast unmittelbar am Wald stand, hatten wir nur wenige Schritte zu gehen, um zwischen den dichten Büschen zu verschwinden.
    Pongo führte uns um die Lichtung herum. Wir sahen auf der anderen Seite die Malaien jetzt den leeren Schuppen bewachen.
    Dann betraten wir den breiten Pfad, über den wir mit Tido gekommen waren.
    In kurzer Zeit erreichten wir die andere Lichtung. Hier blieben wir einige Zeit beobachtend stehen. Im Hause regte sich nichts. Toeba hatte sich anscheinend niedergelegt.
    Ein Gedanke durchzuckte mich. Wenn wir ihn wieder gefangen nahmen und ihn erneut als Geisel benutzten, dann mußte er sowohl die weiße Frau als auch uns freilassen. Ich teilte diese Absicht meinem Freund mit, der sich jedoch nicht dazu äußerte. Pongo trennte sich von uns.
    Was er vorhatte, wußten wir nicht. Und wir fragten ihn auch nicht, weil wir überzeugt waren, daß er nichts falsch machen würde. Er schlich davon, während wir uns nach rechts wandten, um Toebas Bungalow von der Rückseite her zu erreichen.
    Als wir uns ihm näherten, wobei wir uns ständig hinter den dichten Büschen hielten, erkannten wir, daß dieses Haus viel größer war als der Bungalow auf der anderen Insel. In ihm befanden sich meiner Schätzung nach vier bis fünf Räume.
    Das Haus war etwa zehn Meter von uns entfernt und lag im hellen Mondschein. Ich erkannte, daß eines der Fenster, die nach dieser Seite gingen, stark vergittert war. Mich durchzuckte sofort ein freudiger Schreck. Sollte dort die weiße Frau gefangengehalten werden? Ich brauchte meinem Freund meine Gedanken nicht zu verraten, er erkannte die Lage gleichfalls. „Wir müssen an dieses Fenster schleichen, Hans", sagte er leise, „und wollen versuchen, uns mit der Frau in Verbindung zu setzen, damit sie sich für die Flucht vorbereitet. Warte du hier hinter den Büschen und warne mich, falls du etwas Verdächtiges bemerkst! Ich will sogleich hinüber, eine bessere Gelegenheit werden wir wohl so bald nicht finden!"
    Ich hätte zwar meinen Freund gern begleitet, aber ich sah ein, daß Rolf recht hatte.
    Rechts vom Bungalow tauchte jetzt ein Malaie auf, der langsam das Haus umschritt. Er musterte die Umgebung und ging ruhig weiter. Minuten später verschwand er wieder nach der anderen Seite. „Die Nachtwache, Hans!" raunte mir Rolf zu. Das war fatal. Schon wollte ich vorschlagen, diesen Mann verschwinden zu lassen, aber das wäre am nächsten Tage aufgefallen. Geduldig warteten wir. Es vergingen zwanzig Minuten, dann tauchte der Mann erneut auf. Wieder umschritt er das Haus. Als er verschwunden war, flüsterte mir mein Freund zu:
    „Jetzt warten wir sein nächstes Erscheinen ab. Kommt er wieder nach zwanzig Minuten, dann wissen wir, wie lange ich Zeit habe, mit der Gefangenen zu sprechen. Sowie er verschwunden ist, husche ich hinüber zum Haus."
    Mit fieberhafter Ungeduld warteten wir. Als zwanzig Minuten um waren, tauchte pünktlich der Malaie wieder auf, um gleich darauf um die nächste Ecke zu verschwinden. Eine Minute später stand Rolf neben dem vergitterten Fenster, das aus Drahtgaze bestand. Leise rief er etwas in den Raum hinein.
    In den nächsten Sekunden mußte es sich nun entscheiden, ob wir
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