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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)
Autoren: K.T. Spreckelsen
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ertönte ein leises Klicken und die massiven Metallteile glitten leise auseinander und gaben den Blick auf die dahinter befindliche Station frei: der Raum maß etwa sechzig Quadratmeter. Boden, Wände und Decke waren in einem sterilen Weiß gehalten und verliehen ihm etwas unbestimmt Bedrohliches - wie ein Labor, in dem sie eines der Versuchstiere war. An den Wänden ringsum waren deckenhohe Schränke angebracht, von denen einige mit Schlössern gesichert waren. Der größte Teil der Innenfläche wurde von fremdartig aussehenden Geräten und vier Liegen eingenommen.
    " Sie werden hier auf Dr. Varan warten. Folgen Sie seinen Anweisungen", wies James die kleine Gruppe in undeutlichem Amerikanisch an und machte sich dann auf, den Raum wieder zu verlassen. Lillja war kurz versucht, ihn aufzuhalten und zumindest eine der vielen Fragen zu stellen, die seit Betreten des Shuttles in ihr brannten, entschied sich dann jedoch dagegen - sie wollte nicht schon jetzt als diejenige auffallen, die mit nervendem Nachfragen den Betrieb aufhielt.
    So blieben die acht Menschen zurück und sahen sich ratlos an. Ein Mann mittleren Alters schien versucht, eines der fremden Geräte berühren zu wollen, als die Türen erneut aufgingen und eine große Gestalt gemessenen Schrittes eintrat. Er war etwa zwei Meter groß und trug eine seltsame Uniform, die der James' ähnelte, aber für einen anderen Körperbau geschnitten war.
    Er musste ein Vertreter der fremden Spezies sein. Ein Xhar. Die sichtbare Haut an Gesicht und Händen, die nicht von der Uniform verdeckt wurde, war mit kleinen Platten aus einem harten Material bedeckt - vielleicht Horn - das im Licht leicht braun-golden schimmerte. Sein Gesicht war kantig und dem eines Menschen entfernt ähnlich, wenn man von der flachen, fast schon tierähnlichen Nase und den unheimlichen, schräg geschlitzten und lidlosen Augen einmal absah. Die Farbe seiner Iris war gelb, was sehr gut mit seiner Hautfarbe harmonisierte. Seine Lippen waren sehr schmal und das ganze Gesicht schien in seiner Mimik durch die Hornplättchen äußerst eingeschränkt.
    Noch befremdlicher als sein Gesicht , waren jedoch seine Hände. Anders als ein Mensch hatte er nur vier Finger - genauer gesagt zwei Finger und zwei Daumen, die sich in der Handfläche gegenüber lagen und auf den ersten Blick sehr beweglich wirkten. Vermutlich konnte er jeden dieser Finger ebenso gut und frei bewegen, wie Lillja ihre Daumen.
    Der Rest seines Körpers schien weniger fremd, soweit man das durch die Uniform erkennen konnte. Arme und Beine wirkten durch den Stoff etwas lang und sehnig, doch das war, im Vergleich zu allem anderen, zu vernachlässigen.
    Er gab ein zischendes Geräusch von sich und entblößte dabei eine Reihe spitzer Zähne, während er auf Lillja und dann auf einen der Tische deutete. Aus ihrem Erstaunen gerissen nahm sie erst jetzt wahr, dass die anderen sieben einige Schritte zurückgewichen waren.
    Nun gut, dann würde sie eben die Erste sein. Mit rasendem Herzen und vor Angst nassen Händen setzte sie sich auf den zugewiesenen Platz und sah Dr. Varan erwartungsvoll an. Der Xhar trat an einen Schrank heran und zog Handschuhe und ein kleines Kästchen aus Plastik heraus. Die Handschuhe streifte er über und kam zu ihr zurück.
    Lillja fiel auf, dass er kaum einen Eigengeruch verströmte. Sie hingegen - wie auch alle anderen Menschen in dem Raum - hatten in den vergangenen zwei Monaten kaum mehr als eine Katzenwäsche genießen können, denn sauberes Wasser war nach dem Angriff kostbar geworden und in den Auffanglagern nur äußerst begrenzt zur Verfügung gestellt worden. Sie versuchte, den Gedanken nicht weiter zu verfolgen und konzentrierte sich wieder auf das Hier und Jetzt.
    Der Xhar hatte das kleine Kästchen neben ihr auf die Liege gelegt und sich einem der großen Geräte zugewandt. Sie betrachtete die durchsichtige Plastikschachtel und erkannte in ihrem Inneren ein winziges Gerät, das entfernt an einen Computerchip erinnerte.
    Inzwischen hatte Dr. Varan die Halterung des Geräts gelöst und rollte es neben sie, ließ die Wegrollsperren der vier kleinen Räder unter den Standfüßen wieder einrasten und klappte einen mechanischen Arm aus. Er trat erneut an sie heran und blickte ihr in die Augen, als wollte er ihre Aufmerksamkeit erlangen. Sie riss sich von der mehr als mannshohen Maschine los und erwiderte seinen Blick und zwang sich sogar zu einem unsicheren Lächeln. Varan hob langsam die Rechte vor ihr Gesicht und
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