Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Robotnarkose Newton

Robotnarkose Newton

Titel: Robotnarkose Newton
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
auch nicht, Dok­tor«, wur­de er von Re­ling un­ter­bro­chen. Er nahm um­ständ­lich Platz und zog sich einen Roll­tisch nä­her.
    »Blei­ben Sie lie­gen«, fuhr er mich an. »Ihr Wohl­be­fin­den liegt uns am Her­zen. Bo­ris, ich be­schwö­re Sie bei all Ih­ren omi­nösen Göt­tern, mich nicht län­ger an­zu­star­ren. Sie ma­chen mich ner­vös.«
    »Gibt es das?« staun­te Han­ni­bal und setz­te sich auf die Kan­te mei­ner Lie­ge.
    Re­ling warf ihm einen zu­recht­wei­sen­den Blick zu.
    »Ich ha­be um sach­li­che Äu­ße­run­gen ge­be­ten, Utan. Pla­nungs­än­de­rung, mei­ne Her­ren. Sagt Ih­nen das et­was?«
    Dies­mal ließ ich mich un­auf­ge­for­dert in das Kis­sen zu­rück­sin­ken. Die Durch­lüf­tungs­au­to­ma­tik sprang an. Das Ge­räusch stör­te mich.
    Geis­tes­ab­we­send be­gann ich die Zahl der An­we­sen­den fest­zu­stel­len, gab das Vor­ha­ben aber schnell wie­der auf. Un­se­re Ko­ry­phä­en wa­ren aus­nahms­los er­schie­nen. Nor­ma­ler­wei­se hät­ten sie sich Re­ling nie­mals an­schlie­ßen kön­nen. Es wä­re mir lie­ber ge­we­sen.
    Teich­burg, der In­itia­tor des An­griffs­vor­ha­bens, hielt sich im Hin­ter­grund. Von ihm ström­ten Wel­len­fron­ten der Un­ru­he aus.
    Han­ni­bal be­merk­te es eben­falls. Er schenk­te dem Ma­the­ma­ti­ker ein kal­tes Grin­sen. Teich­burg wur­de noch ner­vö­ser.
    Stea­mers fun­gier­te wie­der ein­mal als Chef der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­bin­dun­gen. Zwei sei­ner Tech­ni­ker schal­te­ten an ei­nem von uns in­stal­lier­ten Bild­schirm.
    ZON­TAs An­la­gen lie­ßen sich für in­ter­ne Zwe­cke nur sel­ten be­nut­zen – näm­lich dann, wenn der Groß­ro­bo­ter da­mit ein­ver­stan­den war.
    Re­ling war­te­te et­was zu lan­ge, um sei­ne neues­ten Nach­rich­ten an den Mann brin­gen zu kön­nen. ZON­TA wur­de schnel­ler ak­tiv.
    In wei­ter Fer­ne klang ein dump­fes Grol­len auf. Es pflanz­te sich durch die un­ter­lu­na­ren Hal­len fort und er­reich­te un­se­re Eta­ge noch mit ei­ner Laut­stär­ke, die mich be­sorgt hoch­fah­ren ließ. Mein Ko­da­tor lag griff­be­reit auf dem In­stru­men­ten­tisch.
    Ehe ich ihn auf­klap­pen und ZON­TA an­ru­fen konn­te, mel­de­te sich be­reits der Of­fi­zier vom Dienst.
    Es war Ma­jor Ing. Lis­ter­man, Chef der Waf­fen­leit­zen­tra­le auf dem klei­nen Kreu­zer »1418«.
    Er wur­de auf ei­nem der neu in­stal­lier­ten Bild­schir­me sicht­bar.
    »Zen­tra­le ›1418‹, Lis­ter­man«, ver­nah­men wir sei­ne Stim­me. »Auf­riß­flut aus nächs­ter Nä­he, spon­tan-ex­plo­si­ver Cha­rak­ter. Tief un­ter uns, aber ge­fähr­lich na­he dem Rie­gel­sek­tor ZON­TA, müs­sen fünf­di­men­sio­nal wirk­sa­me Waf­fen aus­ge­löst wor­den sein. Noch nä­her liegt die Ver­mu­tung, daß man mit Trans­mit­ter­ge­rä­ten ex­pe­ri­men­tier­te. Ich er­in­ne­re dar­an, daß un­ten ei­ni­ge mo­bi­le Klei­n­ag­gre­ga­te die­ser Art ste­hen. Wir konn­ten sie nach der Ver­nich­tung des so­gh­mo­li­schen Erb­schafts­kom­man­dos lei­der nicht mit­neh­men, da sich der Ro­bot­kom­man­deur ent­schloß, die Ap­pa­ra­te zu be­schlag­nah­men. En­de.«
    Ich ahn­te, was Lis­ter­man mit den Wor­ten aus­drücken woll­te. Die Be­stä­ti­gung folg­te auf dem Fu­ße. Ei­ner der ova­len Bild­schir­me flamm­te auf.
    ZON­TA mel­de­te sich mit sei­nem Mond-Er­de-Sym­bol. Zu­gleich er­tön­te ein durch­drin­gen­der Pfeif­ton. Er war ty­pisch für mar­sia­ni­sche Alarm­an­la­gen.
    »ZON­TA an Bri­ga­de­ge­ne­ral Thor Kon­nat, in­tel­li­genz­quo­ti­en­ten­be­rech­tig­ter Voll­stre­cker der Nach­laß­pla­nung mei­ner Er­bau­er, In­for­ma­ti­on:
    Die von so­gh­mo­li­schen Trup­pen zu­rück­ge­las­se­nen Klein­trans­mit­ter wur­den so­eben ver­nich­tet. Die Wie­der­ver­wen­dung durch Ih­re quo­ti­en­ten­rück­stän­di­gen Un­ter­ge­be­nen wur­de im In­ter­es­se mei­ner Ver­tei­di­gungs­pro­gram­mie­rung ver­hin­dert. Die un­sach­ge­mä­ße Be­die­nung hät­te zu un­ab­seh­ba­ren Schä­den ge­führt. Sie je­doch hät­ten mich zu un­nach­sich­ti­gen Maß­nah­men ge­zwun­gen, die nicht in Ih­rem In­ter­es­se lie­gen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher