Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Robin im Kindergarten

Robin im Kindergarten

Titel: Robin im Kindergarten
Autoren: Sjoerd Kuyper
Vom Netzwerk:
Knall. Das finden alle sehr lustig.

    Dann ist Robin an der Reihe.
    Und Robin will nicht schießen.
    „Ich darf nicht mit einem Gewehr schießen“, sagt er.
    „Quatschkopf!“, sagt Pieters Vater. „Wer sagt, dass du nicht mit einem Gewehr schießen darfst?“
    Mama und Papa halten nicht viel von Gewehren, das weiß Robin. Aber das sagt er nicht, denn vielleicht findet das Pieters Vater doof. Und Robin traut sich nicht mit einem echten Gewehr zu schießen. Aber das sagt er auch nicht, denn vielleicht findet Pieters Vater dann Robin doof. Zum Glück hat Robin seinen Arm in einer Armschlinge.
    „Der Doktor hat gesagt, dass ich nicht darf“, flüstert Robin. „Ich darf keine wilden Spiele machen.“
    „Quatschkopf!“, sagt Pieters Vater. „Weißt du, was du bist, Robin? Du bist ein Held auf Socken!“
    Er hebt Robin hoch und trägt ihn zum Gewehr. „Komm schon, Ritter der traurigen Gestalt!“, sagt er. Er stellt Robin hinter die Kiste. Er nimmt Robins Hand und legt den Zeigefinger an den Abzug. Er drückt Robins Kopf nach unten, so dass Robins Auge den Lauf des Gewehrs entlang guckt.
    „Du musst durch das kleine Loch gucken“, sagt Pieters Vater, „das kleine Loch hier vorne. Oben auf dem Gewehr.“
    Robin schaut durch das kleine Loch.
    „Und siehst du den Punkt ganz am Ende, auf dem Lauf des Gewehrs?“
    Robin nickt. Das Gewehr geht rauf und runter vom Nicken.
    „Jetzt musst du durch das kleine Loch nach dem Punkt gucken“, sagt Pieters Vater, „und dann musst du mit dem Punkt ganz genau auf die rote oder schwarze Lakritzschlange zielen... Guck, so.“ Pieters Vater zielt ganz genau und legt seinen dicken Finger gegen Robins Zeigefinger, der am Abzug liegt.
    „Pass auf, Sonntagssoldat“, sagt Pieters Vater, „dann drücken wir jetzt... den Abzug durch!“
    Sein dicker Finger drückt gegen Robins Finger und Robins Finger drückt auf den Abzug.
    Es gibt einen gewaltigen Knall. Das Gewehr schlägt gegen Robins Schulter.
    „Au!“, ruft Robin.
    „Rückschlag“, sagt Pieters Vater. „So heißt das. He! Schau dir das an!“
    Robin guckt.
    Es ist ein Wunder geschehen! Er hat eine Zuckerstange abgeschossen! Er! Eine rote. Die Zuckerstange liegt im Staub auf dem Boden.
    „Nimm sie ruhig, Robin“, sagt Pieters Vater. „Du hast sie ehrlich gewonnen.“
    „Heeh!“, meckert Pieter. „Er hat nicht selbst geschossen, Vater. Du hast ihm geholfen.“
    „Damit habe ich nichts zu tun“, sagt Pieters Vater. Die anderen Kinder dürfen nun auch eine Lakritzschlange und eine Zuckerstange nehmen. Die Zuckerstange von Robin ist die Einzige, die schmutzig ist. Schmutzig vom Staub. Aber Robin isst trotzdem davon. Sie ist lecker schmutzig.

    Pieter ist der Einzige, der nicht von seiner Lakritzschlange isst. Er rennt damit im Kreis herum. Er lässt jeden sehen, dass er sie wirklich getroffen hat. An der Seite.
    „Guck mal“, sagt er, „hier... Hier fehlt ein Stückchen. Hier habe ich sie getroffen.“
    „Ich gehe wieder an die Arbeit“, sagt Pieters Vater. „Ich gehe zur Obstplantage. Geht ihr zum Haus. Da könnt ihr noch mehr Spiele machen mit Pieters Schwestern.“
    Das machen sie auch.

Sterne

    Pieters Vater geht weg. Er arbeitet in der Obstplantage. Die Kinder laufen zum Haus, in dem Pieter wohnt. Robin läuft mit. Er muss ja. Wenn er nicht mitgeht, bleibt er alleine in der großen Scheune zurück. Das will er nicht.
    Im Haus sind die zwei großen Schwestern der Boss, hat Pieters Vater gesagt.
    Aber eigentlich ist Pieter der Boss.
    „Sterngucken!“, ruft Pieter.
    Also machen sie Sterngucken. Und Robin weiß wieder mal nicht, was das ist.
    „Robin darf zuerst“, sagen die Schwestern. „Denn Robin hat beim Schießen gewonnen. Und Sterngucken ist kein wildes Spiel, dagegen hat der Doktor nichts. Das geht auch mit deinem Arm in der Windel ganz gut.“
    „Das ist eine Armschlinge“, sagt Robin.
    Die großen Schwestern hören gar nicht zu.
    „Leg dich mal auf den Boden, Robin“, sagen sie. „Dann legen wir eine Jacke über dich. Dann wird es dunkel wie die Nacht und du wirst die prächtigsten Sterne sehen.“
    „Ich will aber nicht“, sagt Robin.
    „Ach, komm schon!“, sagen die großen Schwestern. „Zier dich nicht so.“
    Robin guckt auf den Boden. Er sagt nichts. Er weiß nicht, was das für ein Spiel ist, aber es ist nicht toll, das weiß er ganz genau. Es ist bestimmt etwas, worüber die anderen lachen. Das will Robin nicht.
    „Dann eben nicht!“, sagen die großen Schwestern. Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher