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Robin bekommt eine Schwester

Robin bekommt eine Schwester

Titel: Robin bekommt eine Schwester
Autoren: Sjoerd Kuyper
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habe nur Spaß gemacht.“
    „Das habe ich mir schon gedacht“, sagt Robin.
    Er macht auch große Schritte. Sie laufen sehr schnell.
    So sind sie schnell bei der Hebamme.
    Im Wartezimmer sitzen lauter Frauen mit dicken Bäuchen. Sie sehen aus wie gute Freundinnen, die sich gemütlich unterhalten. Sie sprechen über die Babys in ihren Bäuchen und wie lange es noch dauert, bis sie geboren werden.
    Robin blättert in einem Buch. Es sind viele Fotos darin von Frauen mit Babys im Bauch. Es gibt auch Bilder von Babys, die bereits geboren sind. Babys in kleinen Badewannen, Babys in Bettchen, Babys auf Pferden, Babys auf Fahrrädern, Babys in Kinderwagen, Babys, die hoch in die Luft geworfen werden. Alle Babys lachen. Es ist sicher toll, ein Baby zu sein. Robin weiß das nicht mehr so genau. Er hat es vergessen. Er blättert weiter in dem Buch und hört den Frauen zu.
    Mama erzählt am fröhlichsten von allen. Robin ist ganz klar, warum. Denn Mama gewinnt. Mamas Baby kommt schon sehr bald.
    „Wie findest du das?“ fragt plötzlich eine der Frauen Robin. „Daß du ein Brüderchen oder Schwesterchen bekommst?“
    „Schön“, sagt Robin.
    Er wird ein bißchen verlegen.
    Dann sind Robin und Mama an der Reihe. Sie stehen auf und gehen ins Zimmer der Hebamme.
    Erst untersucht die Hebamme den Urin von Mama. Den hat Mama in einer kleinen Flasche mitgebracht. Die Hebamme hält das Fläschchen schräg und steckt einen Papierstreifen rein.
    „In Ordnung“, sagt sie.
    Dann muß sich Mama auf die Waage stellen. Das Baby ist gewachsen. Robin läuft zur Liege, die in der Ecke steht. Er hofft, daß Mama sich gleich darauf legt.
    Das tut sie dann auch. Mama legt sich auf die Liege. Wie ein Walfisch sieht sie aus mit ihrem nackten dicken Bauch. Die Hebamme legt ihr die Hände auf den Bauch. Sie beginnt zu drücken. Viel zu hart! Die Hebamme fühlt mit ihren Fingern tief in Mamas Scheide, ob sie das Baby ertasten kann. Mama hält ganz still und sagt nichts. Also sagt Robin auch nichts.
    „Oh!“ sagt die Hebamme. „Was fühle ich denn da? Einen runden, harten Kopf!“
    „Einen runden, harten Kopf?“ sagt Mama. „Das wollen wir auch, was, Robin? Ein Baby mit einem runden, harten Kopf...“
    Robin nickt. Ein runder, harter Kopf, das klingt gut.
    „Habe ich auch einen runden, harten Kopf?“ fragt er.
    „Fühl doch mal“, sagt Mama.
    Robin tastet seinen Kopf ab.
    Und ob, er hat auch einen runden, harten Kopf. Das ist toll.
    Aber jetzt kommt das Allerbeste. Die Hebamme nimmt ein Mikrophon und hält es an Mamas Bauch.
    „Erst mal suchen“, sagt sie.
    Das Suchen dauert nicht lange. Dann hört man das Babyherz ganz laut durchs Zimmer schlagen.
    Badum-badum-badum...
    Mama sieht sehr, sehr glücklich aus.
    „Wie ein kleiner Zug“, sagt sie.
    Badum-badum-badum...
    So schlägt das kleine Herz des Babys.
    „Wie ein Ritter“, sagt Robin. „Wie ein Ritter auf einem unheimlich wilden Pferd.“
    Badum-badum-badum...
    Mama steht auf. Sie zieht sich wieder an. Als sie nach draußen gehen, sagt Robin:
    „Mein Pferd hat jetzt noch Räder. Es muß noch geboren werden. Es ist noch in meinem Bauch. Dann kommt ein kleines Loch in meinen Bauch, und dann wird mein Pferd geboren. Und dann hat es Hufe. Dann kann es laufen und rennen, genauso wie mein anderes Pferd. Gutes System, was?“
    Mama lacht.
    Oje, denkt Robin. Warum lacht Mama. Bestimmt, weil ich System gesagt habe. Das war sicher nicht das richtige Wort. Er denkt noch einmal darüber nach. Dann sagt er:
    „Gut, was?“
    „Ja“, sagt Mama, „das ist wirklich ein gutes System. Und was für ein schönes Wort: System...“
    Sie laufen durch den Sturm. Hand in Hand. Der Wind weht ihnen direkt ins Gesicht. Der Wind will sie zurückdrängen. Doch das schafft er nicht. Sie sind viel zu stark. Sie machen große Schritte, und ihre Herzen schlagen schön im Rhythmus: Badum-badum-badum...
    Ihre Herzen — alle drei.

Wanne

    Robin sitzt in der Badewanne. Er ist Ritter Validon. Sein Freund, der dicke Ritter Bommerkraut, sitzt auf dem Rand der Badewanne. Knor ist der dicke Ritter Bommerkraut.
    Sie sind müde. Sie haben hart gekämpft mit dem bösen König der Spinnen. Jetzt ist er tot. Bommerkraut hat sich mit seinem dicken rosa Hintern auf den toten König gesetzt. Das ist ein gutes System. „Ritter Validon“, sagt Ritter Bommerkraut, „die Spinnen wollen, daß du nun König wirst.“
    Ritter Validon nickt. König Validon — das klingt gut.
    „Aber“, sagt Ritter Bommerkraut, „dann mußt
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