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Robin bekommt eine Schwester

Robin bekommt eine Schwester

Titel: Robin bekommt eine Schwester
Autoren: Sjoerd Kuyper
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gesagt.“
    „Mensch, klar“, sagt Papa. „Stimmt ja. Das Baby kommt aus Mamas Bauch. Jetzt weiß ich es wieder.“
    Robin schaut Papa an. Ist Papa wirklich so dumm?
    Nein.
    Papa lacht.
    „Wir wünschen uns so sehr, daß das Baby endlich kommt“, sagt Papa. „Wir werden ja langsam alle verrückt. Verrückt vor lauter warten...“
    „Ich nicht“, sagt Robin.
    „Das ist wahr“, sagt Papa. „Du nicht.“
    Mit seinen starken Händen hebt er Robin ganz hoch.
    Er schwenkt Robin mächtig hin und her.
    „Nicht so hoch!“ schreit Robin.
    „Noch höher“, ruft Papa. „Nach oben, ins Bett!“
    „Dreierkuß!“ schreit Robin.
    Sie küssen sich, Robin und Papa und Mama. Sie wissen nicht, daß dies ihr letzter Dreierkuß ist. Ihr allerletzter Dreierkuß. Denn morgen...
    Aber das wissen sie noch nicht.
    Papa legt Robin ins Bett und stopft die Bettdecke fest. Der Regen prasselt auf das Dach.
    Knor ist noch ein bißchen naß vom Baden. Er hat noch immer das Handtuch um.
    „Worüber soll ich dir eine Geschichte erzählen?“ fragt Papa.
    „Über den König der Spinnen“, sagt Robin.
    „Oh“, sagt Papa. „Da muß ich mal nachdenken.“
    „Das brauchst du nicht“, sagt Robin. „Ich erzähle dir die Geschichte.“
    Und das tut er dann auch. Papa hört zu, und Robin erzählt die ganze Geschichte vom bösen König der Spinnen und den Rittern Validon und Bommerkraut. Wie sie gekämpft und gewonnen haben. „Und dann war der König tot, und dann wollten alle Spinnen, daß ich König werde, aber ich mußte acht Beine haben.“
    Papa hört zu, und Robin erzählt weiter, bis die Geschichte zu Ende ist.
    „Und nun sind Knor und ich zusammen König.“ Papa nickt.
    „Ich danke dir“, sagt er. „Das war wirklich eine tolle Geschichte.“
    Stolz schläft Robin ein.

Krank

    Robin wacht auf. Ihm ist schlecht, er muß brechen. Er will Mama rufen, aber er darf den Mund nicht aufmachen. Denn dann kommt es. Er hält sich den Mund fest zu und klettert aus dem Bett. Er zieht seine Hausschuhe an. Sonst wird er noch kränker.
    Es ist Nacht. Es ist still im Haus. Nirgends brennt Licht. Robin rennt über den Flur zum Schlafzimmer von Mama und Papa. Er muß gleich brechen, er schmeckt es schon ein bißchen im Mund. Er rennt zum großen Bett. Aber das Bett ist leer! Es liegen keine Köpfe auf den Kissen. Robin zieht die Bettdecke weg. Niemand da! Mama und Papa liegen nicht im Bett.
    Robin rennt zur Treppe.
    „Mama!“ ruft er.
    Und dann kommt es...
    Robin steht oben an der Treppe und übergibt sich. Auf die Treppe. Es läuft und tropft die Stufen runter. Robin heult. Er findet es eklig, so dazustehen und zu brechen.
    „Mama“, ruft er.
    Da ist Papa. Er steht unten an der Treppe.
    „Aber Lieber“, sagt er „was hast du denn?“
    „Ich muß mich übergeben“, schnieft Robin.
    „Ich sehe es“, sagt Papa. „Komm schnell zu mir.“

    Robin geht die Treppe runter. Ganz vorsichtig. Auf Zehenspitzen geht er an dem Erbrochenen vorbei. Papa nimmt Robin auf den Arm.
    „Es kommt schon wieder!“ sagt Robin.
    Papa trägt Robin schnell zum Klo. Genau im richtigen Moment. Robin übergibt sich wieder. Aber diesmal in die Kloschüssel. So muß es sein.
    Da ist auch Mama. Sie nimmt Robin mit in die Küche. Papa geht die Treppe wischen. Robin kriegt einen Schluck Wasser.
    „Nicht runterschlucken“, sagt Mama. „Nur spülen und dann wieder ausspucken.“
    Das Spülen ist anstrengend, aber das Spucken geht gut.
    „Ich kann gut spucken, was?“ sagt Robin.
    Mama lacht. Robin kann auch wieder lachen. Aber der eklige Geschmack ist immer noch nicht weg. Mama macht seinen Mund mit einem Waschlappen sauber. Dann kuscheln sie zusammen.
    „Mein großer Sohn“, sagt Mama.
    Es ist gemütlich in der Küche. Die Teekanne steht warm unter der Teemütze, Tassen und Kekse stehen auf dem Tisch, und aus dem Radio klingt leise Musik. Auf dem Tisch liegen auch noch Dominosteine.
    „Spielt ihr?“ fragt Robin.
    Mama nickt. Sie setzt sich hin.
    „Wie spät ist es denn?“ fragt Robin.
    „Es ist schon tief in der Nacht“, sagt Mama.
    „Geht ihr nicht ins Bett?“
    „Heute nacht wahrscheinlich nicht“, sagt Mama. Papa kommt herein. Er hat die Treppe saubergemacht.
    „Wartet ihr denn immer noch auf das Baby?“ fragt Robin.
    „Ja“, sagt Papa.
    Und dann sagt Mama plötzlich: „Uff!“
    Sie steht auf und beginnt, hin und her zu laufen. Man kann an ihrem Gesicht sehen, daß sie Schmerzen hat. Aber ihre Augen lächeln. Sie stellt sich mit ihrem
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