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Robin bekommt eine Schwester

Robin bekommt eine Schwester

Titel: Robin bekommt eine Schwester
Autoren: Sjoerd Kuyper
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gefällt Robin.
    „Hast du für mich auch ein Lied gesungen?“ fragt er.
    „Aber sicher doch“, sagt Papa. „Das gleiche Lied.“
    Er fängt wieder an zu singen:
    „Ach, du kleines Robin-Männchen,
    mach ein Häufchen in mein Pfännchen.
    Warst mal wieder viel zu flott.
    Verfehlt hast du den schönen Pott.
    Auf dem Herd liegt jetzt der Dreck.
    Wie kriegen wir den wieder weg?“
    So findet Robin das Lied noch schöner.
    „Papa“, fragt er, „können Mädchen auch Ritter sein?
    „Das glaube ich ganz bestimmt“, sagt Papa. „Ja, das geht. Mädchen können alles genausogut wie Jungs.“
    Und dann macht Suse Pipi. Viel Pipi. Auf Papas Hand. Und auf Papas Uhr. Auf seine teure Uhr. Robin erschrickt.
    Aber Papa sagt nichts. Papa fängt furchtbar an zu lachen.
    „Hast du das gesehen, Robin? Hast du gesehen, wie gut Suse schon Pipi machen kann? Genausogut wie du! Was für ein gewaltiges Pipi!“
    Papa trocknet seine Hand und seine Uhr am Handtuch ab. Er gibt dem Baby einen Kuß auf das Köpfchen!
    „Was sie schon alles kann, was?“ sagt Papa. „Unsere kleine Suse. Sie kann schon niesen, Häufchen und Pipi machen.“
    Er gibt dem Baby noch einen Kuß!
    „Suse“, sagt Papa, „wir sind stolz auf dich.“
    „Sie hat zehn Fußzehen“, sagt Robin.
    „Das kannst du glauben“, sagt Papa.
    „Und zehn Finger“, sagt Robin.
    „Na, und ob“, sagt Papa.
    „Ich kann schon bis zehn zählen“, sagt Robin. Papa gibt Robin einen Kuß auf den Kopf.
    „Mann“, sagt er. „Großer Sohn. Ich bin auch stolz auf dich.“
    Robin nickt.
    So ist es gut.
    Er kriecht unter das hohe weiße Bett und holt das rosa Puppenbaby und die rosa Wanne wieder unter dem Bücherregal hervor.

Das Bad

    Robin und Papa stehen am Tisch im Wohnzimmer. Auf dem Tisch stehen eine große weiße Wanne und eine kleine rosa Wanne. Jetzt ist auch in der rosa Wanne Wasser.
    Auf dem Sofa liegen zwei Babys. Ihre Augen sind geschlossen. Sie können sie noch nicht öffnen. Die Babys müssen baden. Alle zwei.
    Papa schiebt seine Ärmel hoch und hält den nackten Ellbogen ins Wasser.
    „Mmm, schönes Wasser“, sagt er.
    Robin schiebt seine Ärmel hoch und hält den nackten Ellbogen ins Wasser.
    „Mmm, schönes Wasser“, sagt er.
    Dann nehmen die Männer die Babys vom Sofa. Die Babys fangen an zu weinen.
    „Hörst du das, Papa?“ fragt Robin. „Hörst du, wie gut sie schon weinen können?“
    „Das ist großartig“, sagt Papa.
    „Ich bin stolz auf dich“, sagt Robin zu seinem Baby.
    Die Männer heben die Babys vorsichtig in die Wannen. Sehr vorsichtig. Vorsichtiger geht es fast nicht mehr. Trotzdem erschrecken die Babys vor dem Wasser. Sie weinen noch lauter.
    Aber dann, plötzlich, finden sie es schön. Sie werden ganz ruhig, ganz still! Sie baden ruhig im lauwarmen Wasser.
    „Schau“, sagt Papa.
    Er zeigt Robin, wie man ein Baby richtig festhält. Den Unterarm unter den Kopf, die Hand unter die Schulter und die Finger in die Achsel des Babys. Mit der anderen Hand gießt er immer etwas Wasser über das nackte Bäuchlein, und ganz sanft wäscht er alle Blutflecken ab. Robin macht ihm alles genau nach.

    Und Robin fängt an zu singen:
    „Das Baby muß ins Bad.
    Das Baby wird naß.“
    „Das ist ein schönes Lied!“ sagt Papa. „Von wem hast du das?“
    „Von niemand“, sagt Robin, und er singt es noch einmal:
    „Das Baby muß ins Bad.
    Das Baby wird naß.“
    „Sing es noch einmal“, sagt Papa. „Dabei mußt du mal Suse beobachten. Guck mal, was sie macht.“ Robin singt sein Lied zum dritten Mal:
    „Das Baby muß ins Bad.
    Das Baby wird naß.“
    Und dann sieht er es! Wenn er sein Liedchen singt, dreht Suse das Köpfchen zur Seite. Die kleine Nase, den kleinen Mund, die kleinen Augen, die immer noch geschlossen sind... Alles dreht sie zu Robin! Zu Robin, ihrem großen Bruder, der so schön singen kann.
    „Das Baby muß ins Bad.
    Das Baby wird naß“, singt Robin.
    Und da öffnet das Baby die Augen. Nur ein ganz kleines bißchen. Ein winzigkleines bißchen. Ihre Augen sind einen Spalt geöffnet.
    „Papa!“ ruft Robin. „Suse hat auch blaue Augen. Genau wie ich!“
    Papa nickt glücklich.
    „Weil sie deine Schwester ist“, sagt er.
    Robin vergißt sein eigenes Baby ganz. Er schaut Suse in der weißen Wanne an, und Suse schaut Robin an. Ihre Augen strahlen leuchtendblau aus ihrem kleinen, faltigen Gesicht.
    Papa wäscht die Händchen von Suse.
    „Suse“, sagt er, „deine Handschuhe sind dir noch zu groß.“
    Suses Hände sind
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