Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riskante Versuchung

Riskante Versuchung

Titel: Riskante Versuchung
Autoren: S Brockmann
Vom Netzwerk:
antwortete er. „Den musste ich aufgeben. Traurig, aber wahr.“
    „Wie steht es mit Musik?“, ließ sie nicht locker. „Sie müssen sich für Musik interessieren - ich habe Sie nämlich bei einigen Folkfestivals entdeckt und bei meinen Konzerten. Sie haben sogar Ihren Freund mitgebracht - Frank. Ich habe mich über Ihre Unterstützung im Publikum gefreut.“
    „Ja, ich mag Musik“, gestand er. Das stimmte zwar, doch zu diesen Konzerten und Festivals war er nur gegangen, weil er Jess singen hören wollte. „Aber Frank habe ich nie mitgebracht. Wir sind gar nicht befreundet, eher Bekannte. Wir trafen uns zufällig auf einem der Folkfestivals und kamen ins Gespräch, weil wir beide für Epco arbeiten.“
    Jess nickte und trank erneut einen Schluck von ihrem Eistee. „Wie steht es mit Filmen?“, erkundigte sie sich. „Kelsey und ich haben Sie ein paarmal im Kino in der Gulf Gate Mall gesehen.“
    Das war etwas, über das er reden konnte. Rob lächelte und entspannte sich ein wenig, zumindest für eine Weile.
    „Wir gehen gern ins Kino“, fuhr sie fort und strich sich eine Locke hinters Ohr. „Wir schauen uns alles an, was ab sechs Jahren freigegeben ist. Inzwischen bin ich eine echte Disney-Expertin geworden.“
    „Ich persönlich stehe eher auf ‚Pulp Fiction‘ statt auf ‚Pocahontas‘“, räumte er ein. „Ich bin ein Spielberg-Fan. James Cameron mag ich auch. Er hat die ‚Terminator‘-Filme gemacht. Erinnern Sie sich an die?“
    „Aha.“ Lächelnd trank Jess noch einen Schluck. „Wenn Sie so viele Filme gesehen haben, um Fan eines bestimmten Regisseurs zu sein, haben Sie auch ein Hobby.“
    „Keine Ahnung, es ist ein wenig passiver als Holzschuhtanz“, scherzte Rob und schaute in ihre braunen Augen. Wow, sie war vielleicht hübsch.
    „Das ist Briefmarkensammeln auch.“
    „Gewonnen“, gab er nach. „Ja, vermutlich habe ich ein Hobby.“
    „Wir haben Sie außerdem in Books-A-Million entdeckt“, sagte sie. „Dort haben Sie sich einen ganzen Stapel Bücher gekauft.“
    „Ich lese auch gern. Hauptsächlich Romane.“
    „Doch ich habe Sie keine Bücherkartons hineinschleppen sehen“, stellte sie fest und stützte das Kinn auf die Handfläche, während sie ihn über den Tisch hinweg betrachtete.
    Rob zuckte mit den Schultern. „Bis jetzt habe ich nirgendwo gewohnt, wo genug Platz für Bücherregale war. Ich spende meine ausgelesenen Bücher dem Altenheim.“
    Ihre großen dunklen Augen nahmen einen sanften Ausdruck an. „Das ist süß.“
    Er hätte glatt in diesen Augen ertrinken können. Er könnte hineinfallen, für immer darin verschwinden und sie mitnehmen. Sie würden beide einfach untertauchen und nicht mehr zurückkehren.
    „Sie sind aus dem Norden hergezogen“, meinte Jess und fragte sich, ob er ihre Nervosität bemerkte, ihre leicht atemlose Stimme, und ob er wusste, dass es an der Art lag, wie er sie anschaute. „Nicht wahr?“
    Rob nickte und widmete sich seinem Eistee, in den er einen weiteren Löffel Zucker hineintat und wieder umrührte.
    Jess erkannte, dass sie sich in ihm getäuscht hatte. Sie hatte ihn für schüchtern gehalten, doch in seinen Augen deutete überhaupt nichts auf Schüchternheit hin. Im Gegenteil, sein Blick war fest und selbstbewusst. Rob Carpenter war keineswegs schüchtern, nur eben … höflich. Reserviert. Still. Und er fühlte sich genauso zu ihr hingezogen wie sie sich zu ihm.
    „Woher kommen Sie?“, fragte sie.
    „Von überallher“, lautete seine Antwort, die er mit einem flüchtigen Lächeln unterstrich.
    Konnte man sich unbestimmter äußern? Jess trank einen weiteren Schluck Eistee. „Ich bin hier in Florida aufgewachsen“, sagte sie. „Auf Siesta Key. Meine Eltern besitzen heute noch ein Strandhaus in der Gegend. Manchmal bin ich dort, wenn ich einen Auftritt im Pelican Club habe.“
    Er kommentierte das nicht und gab auch keine Informationen darüber preis, wo er aufgewachsen war. Stattdessen betrachtete er Jess einfach weiter.
    „Inzwischen leben meine Eltern in Montana“, fuhr sie fort, eher um das Schweigen zu beenden, nicht weil sie ernsthaft glaubte, er interessiere sich für den Wohnort ihrer Eltern. „Sie haben sich zur Ruhe gesetzt und sind viel mit dem Wohnmobil unterwegs. Kennen Sie diesen riesigen silbernen Zylinder auf Rädern? Camping, ohne der schrecklichen Natur ausgeliefert zu sein?“
    Daraufhin schenkte er ihr ein weiteres echtes Lächeln. Und eine Antwort. „Sie sind in Montana? Das ist ziemlich weit weg -
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher