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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe
Autoren: Michelle Raven
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auf die gemütliche Hollywoodschaukel, die am Dach der Veranda befestigt war. Ihren Laptop nahm sie auf ihren Schoß, doch sie merkte schnell, dass sie jetzt nicht arbeiten konnte. Was war, wenn Matt gerade jetzt zu einem Auftrag gerufen wurde und dabei verletzt oder gar getötet wurde? Dann würde er nie erfahren, dass es ihr leidtat und sie ihn liebte.
    Ruckartig setzte Shannon sich auf. Mein Gott, sie liebte ihn! Sie würde auf jeden Fall alles dafür geben, um mit Matt zusammen zu sein. Wenn er das nicht wollte, dann war das sein Pech. Zufrieden mit dieser Entscheidung legte sie sich auf der Schaukel zurück, streifte die Schuhe ab und zog die Knie an. In ihrem Kopf malte sie sich verschiedene Szenarien von Matts Rückkehr aus, bis ihr schließlich die Augen zufielen.
    Matt war noch in genau der gleichen schlechten Stimmung wie auf dem Stützpunkt, als er in der Abenddämmerung die Stufen zu seinem Haus hinaufstieg. Genau genommen hatte er schon seit Wochen, seit er von der Diamond Bar Ranch weggefahren war, nur noch schlechte Laune. Die Sitzungen im FBI-Hauptquartier in Quantico hatten auch nicht gerade zu einer Verbesserung beigetragen. Er hasste Bürokraten! Es war wieder einmal überhaupt nichts dabei herausgekommen, außer Streitereien darüber, wer die größte Kompetenz auf welchem Gebiet besaß. Doch das war nur das Beiwerk seiner schlechten Laune. Eigentlich gab es nur einen Grund dafür: Shannon.
    In den letzten Wochen hatte er ständig sein E-Mail-Programm aufgerufen, aber nie war eine Nachricht von ihr dabei gewesen. Nachdem er sich von ihr verabschiedet hatte, war er eigentlich noch recht zuversichtlich gewesen, dass sie sich irgendwann melden würde. Auch sie musste bei ihrem letzten Kuss erkannt haben, wie gut sie zusammenpassten. Sowohl körperlich als auch geistig, wenn man von den früheren E-Mails und den Unterhaltungen ausging, die sie auf der Ranch geführt hatten.
    Auch seine Teamkollegen hatten gemerkt, dass mit ihm etwas nicht stimmte, und machten einen weiten Bogen um ihn. Er musste wirklich aufhören, sie dafür zu bestrafen, dass er frustriert war. Heute hatte er sogar zwei zusätzliche Trainingseinheiten angeordnet, was auch der Grund dafür war, dass er erst so spät und völlig verschwitzt und ausgelaugt nach Hause kam.
    Kaum hatte er die oberste Stufe betreten, als seine Instinkte Alarm schlugen. Vorsichtig blickte er sich um, sah aber keine unmittelbare Bedrohung. Dann blieb sein Blick an der Hauswand hängen. Irgendetwas stand dort, in der Dämmerung kaum zu erkennen. Ein Koffer! Wer würde einen Koffer vor seine Tür stellen? Langsam drehte er seinen Kopf nach links. Zuerst glaubte er eine Sinnestäuschung vor sich zu haben. Konnte es wirklich Shannon sein, die dort in seiner Schaukel lag und friedlich schlief?
    Alles in ihm drängte danach, sofort zu ihr zu gehen und sie in seine Arme zu ziehen. Doch sein Verstand sagte ihm, dass er sich erst anhören sollte, weshalb sie gekommen war, damit sie ihm nicht noch einmal das Herz brach. Und diesmal behielt sein Kopf die Oberhand. Ohne sich zu bemühen, leise zu sein, ließ er seine Tasche auf den Boden fallen, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an einen Geländerpfosten.
    Sehnsüchtig strich sein Blick über Shannons Körper, während sie langsam erwachte. Sie war dünner geworden, blasser, und ihre Augen lagen tief in den Höhlen. Bestürzt fragte er sich, ob sie krank gewesen war und sich deshalb nicht gemeldet hatte. Aber das hätte ihm Clint sicher erzählt. Sie hatten einige Male telefoniert, doch Matt hatte absichtlich nicht nach Shannon gefragt und auch Clint hatte sie von sich aus nicht erwähnt. Matt hielt seinen Gesichtsausdruck sorgfältig neutral, während sich Shannon langsam aufsetzte und ihre langen Haare aus den Augen strich.
    »Matt.«
    »Shannon.«
    Ihr Herz hämmerte, während ihr Blick langsam über ihn strich, von seinen dreckigen Turnschuhen über die verbeulten Shorts bis hin zu seinem ausgefransten Muskelshirt. Wahrscheinlich hatte er eben Sport getrieben, der Schweiß ließ seine Kleidung an den ausgeprägten Muskeln kleben. Als sie ihm ins Gesicht blickte, sank ihre Hoffnung. Kein einziges Gefühl war ihm anzusehen, weder Ärger noch Freude über ihr Auftauchen. Nach seiner Haltung zu urteilen, hatte er auch nicht vor, ihr die Sache leichter zu machen. Aber das war auch nicht seine Aufgabe. Diesmal würde sie den ersten Schritt tun müssen. Doch wie sollte sie anfangen?
    »Wie geht es
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