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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe
Autoren: Michelle Raven
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ständigen Betriebsamkeit erfüllt. Tausend Dinge mussten noch erledigt werden, aber Clint trieb sich und alle anderen unbarmherzig an. Schließlich war alles geschafft, und Clint würde am nächsten Tag an die Ostküste fliegen. Von Matt wusste er, dass Shannon offensichtlich immer noch wütend war. Da er zum großen Teil die Schuld an der ganzen Situation trug, klopfte er am Abend vor seiner Abreise an ihre Tür. Shannon öffnete sie einen Spaltbreit, bevor sie sie ganz aufzog. Clint erschrak, als er sie genauer anschaute. Ihre langen, dunklen Haare hingen ihr wirr ins fahle Gesicht, unter ihren Augen lagen dunkle Ringe, ihre Lippen waren blutleer.
    »Himmel, Shannon, was ist denn mit dir passiert? Arbeitest du wieder zu viel?«
    Shannon schob eine zitternde Hand durch ihr Haar. »Vermutlich. Ich hatte gerade eine kreative Phase, die musste ich einfach ausnutzen.« Sie deutete auf das Sofa. »Setz dich.«
    Clint ließ sich darauf nieder und betrachtete das unaufgeräumte Wohnzimmer. Diesmal hatte es Shannon anscheinend wirklich erwischt, wenn sie noch nicht einmal mehr die Zeit fand, ein wenig sauber zu machen.
    Sie setzte sich ihm gegenüber. »Dann fährst du also morgen los?«
    Clint nickte. »Ja.«
    »Wirst du dort bleiben?«
    »Das weiß ich noch nicht, das hängt ganz von Karen ab.«
    Shannons Mundwinkel zogen sich nach unten. »Die Glückliche, einen Mann zu finden, der alles für sie tun würde.«
    Clint räusperte sich. »Du hattest so jemanden auch in deiner Reichweite, aber du hast ihn weggeschickt.«
    Shannon brauste auf. »Er hat mich angelogen!«
    »Ja, aber das hat er nur getan, um jemand anders zu schützen.«
    Shannon blickte ihn ungläubig an. »Und wen?«
    Clint zog eine Grimasse. »Mich. Und Karen.«
    Verwirrt ließ Shannon sich in einen Sessel sinken. »Was genau hattest du denn mit Matt Colter zu tun? Und Karen? Matt hat mir nie auf meine Frage geantwortet.«
    »Matt war mein Swim-Buddy bei den SEALs. Und Karen haben wir vor vier Jahren auf einer Mission kennengelernt.«
    Shannon war schon wieder aufgesprungen. »Fängst du jetzt auch noch damit an? Wirklich, Clint …«
    Clint hob die Hand. »Shannon, beruhige dich und setz dich wieder hin!« Er schwieg, bis sie wieder saß. »Ich bin dein Bruder, und du weißt, dass du mir vertrauen kannst, oder?« Shannon nickte. »Gut. Ich war zehn Jahre lang ein SEAL, bis vor vier Jahren, um genau zu sein. Matt und ich sind zusammen durch die Ausbildung gegangen und waren danach im gleichen Team.« Er holte tief Luft. »Ich war es, der ihn gebeten hat, sich auf deinen E-Mail-Aufruf zu melden, damit du an keinen Spinner gerätst. Und er konnte dir nicht seinen richtigen Namen sagen, damit du ihn nicht mit mir in Verbindung bringst, sollte ich den Namen einmal erwähnt haben. Wenn nicht Karen plötzlich in Coronado aufgetaucht wäre und mich gesucht hätte, wäre nichts weiter passiert. Matt hat sie hierher geschickt und ist dann hinterhergekommen, um mir zu helfen, sie zu schützen. Wir haben alles geheim gehalten, um euch nicht in Gefahr zu bringen. Du siehst also, eigentlich ist es meine Schuld und nicht Matts.«
    Shannon blickte ihn benommen an. »Du bist ein SEAL.«
    Clint lächelte. »In den letzten vier Jahren war ich ein Rancher.«
    »Aber warum hast du niemandem etwas davon erzählt? Glaubst du nicht, dass uns das interessiert hätte?«
    Clint zuckte zusammen. »Doch, aber ich konnte nicht darüber reden. Und um ehrlich zu sein, ich wollte es auch nicht. Wenn wir uns das nächste Mal sehen, werde ich dir erzählen, warum. Ehrenwort.«
    Shannon zögerte, doch dann nickte sie. »In Ordnung.«
    Clint erhob sich, ging zu ihr hinüber und küsste sie auf die wirren Haare. »Ach ja, außer Dad, Shane und Autumn weiß noch niemand in der Familie Bescheid, es wäre schön, wenn du es so lange für dich behalten könntest, bis ich die Möglichkeit hatte, eine Familienbeichte abzulegen.«
    Shannon brachte ihn zur Tür. »Eigentlich sollte ich Mom auf dich hetzen.«
    Clint stöhnte. »Aber das wirst du nicht tun.«
    »Nein, obwohl du es verdient hättest.«
    »Ich weiß. Und Shannon …«
    »Ja?«
    »Versuch Matts Standpunkt zu verstehen. Es war wirklich nicht seine Schuld.«
    Shannon antwortete nicht. Clint seufzte, gab ihr noch einen Kuss und verschwand dann in der Dunkelheit.
     
    44
    Eine Woche später stand Shannon auf der Straße vor Matts Haus in San Diego, in einer Hand einen Koffer, in der anderen ihre Laptoptasche. Nach ihrem Gespräch mit Clint
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