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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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ARM-Angehörigen die weitaus meisten Menschen vor Angst erzittern ließ. Jeder wusste, dass die Vereinten Nationen mithilfe der Miliz nicht nur für ›Recht und Ordnung‹ sorgten, sondern mit ihr faktisch über die gesamte Zivilbevölkerung herrschte.
    Sigmund streifte den Bademantel über und kletterte aus dem Autodoc heraus. Wenn ›jeder‹ etwas wusste, dann lag das unzweifelhaft daran, dass es irgendjemanden gab, dem daran gelegen war, dass jeder es wusste. Grimaldi? Die Leute, für die Grimaldi arbeiteten? Vielleicht war diese ganze Rettungsaktion ja nur vorgetäuscht, und seine Verwundung sollte dieser Scharade nur zusätzliche Glaubwürdigkeit verleihen: Vielleicht sollte er denken, gerettet worden zu sein, damit er dann denjenigen, die er für seine Vorgesetzten hielt, endlich alles das erzählte, was er wirklich wusste. Vielleicht wollten sie auch herausfinden, mit wem er als Nächsten Kontakt aufnehmen würde.
    »Sigmund, das wird jetzt ziemlich schwierig für Sie werden. Ich verstehe Sie besser, als Sie es sich im Augenblick vorstellen können.« Die Fremde seufzte. »Fangen wir noch einmal ganz von vorne an. Ich bin Fiona Filip. Meine Freunde nennen mich ›Feather‹. Ich gehöre zur ARM – aber nicht zu den Leuten, die Sie da rausgeholt haben. Ich ziehe es vor, Schusswaffen und Messern aus dem Weg zu gehen. Mit so etwas kann man Leute ernstlich verletzen … wie Sie ja selbst erst kürzlich bemerkt haben dürften.«
    Seit wann waren sie denn befreundet, bitte schön? »Wo bin ich, Special Agent Filip?«
    Ihr Lächeln wirkte irgendwie falsch – aber doch eher ›ungeübt‹ als ›unaufrichtig‹. »Ein Sondereinsatzkommando hat Sie aus einem Interplanetarfrachter auf einem Rollfeld des Mojave-Raumhafens rausgeholt. Sie hatten eine Stichverletzung, der sie beinahe erlegen wären. Im Übrigen waren Sie auch noch bis Oberkante Unterlippe mit einem Wahrheitsserum voll gepumpt.
    Diese SEKs führen bei solchen Zugriffen immer auch einen Autodoc mit. Der Truppführer hat Sie in einen Mobil-Doc gestopft und Sie dann ins nächstgelegene ARM-Revier geschafft – das im Bezirk Los Angeles. Hollywood, um genau zu sein – vielleicht kennen Sie sich in der Gegend ja aus.«
    Sigmund dachte daran zurück, wie er Grimaldi versprochen hatte, ihn nicht hereinzulegen, und der Mistkerl hatte es ihm abgekauft. Das ließ sich mit dem Wahrheitsserum erklären: Sigmund hatte die reine Wahrheit gesagt. Er hatte nicht versucht, Grimaldi hereinzulegen – er hatte ihn tatsächlich hereingelegt.
    Falls irgendetwas von alldem hier wirklich echt war, natürlich.
    »Ich möchte, dass Sie mir vertrauen, und das fällt Ihnen nicht gerade leicht, nicht wahr?« Filip drehte den Sessel herum und setzte sich dann rittlings darauf, den Oberkörper gegen die Lehne gestützt. »Ich erwarte jetzt übrigens keine Antwort auf diese Frage. Wie ich schon sagte: Ich verstehe Sie sehr gut. Ich werde Ihnen jetzt all die Fragen beantworten, die Sie nicht wagen, mir zu stellen. Fangen wir damit an: Sie stehen nicht unter Verdacht. Nicht im Mindesten.«
    Sigmunds Gedanken rasten. Abgesehen davon, dass er sich unglaublich frisch und energiegeladen fühlte – das ging jedem so, der gerade aus einem Autodoc gekommen war –, fühlte er sich völlig normal. Für seine Verhältnisse normal, hieß das. Wie war das möglich? »Dann kann ich also gehen.«
    Die Fremde schenkte ihm ein Ich-weiß-etwas-was-du-nicht-weißt-Lächeln. Und dieses Lächeln wirkte völlig natürlich. »Ja, aber das werden Sie nicht tun, schließlich müssen Sie ja noch mehr erfahren.«
    Wenn Filip wirklich diejenige war, für die sie sich ausgab, dann musste sie wissen, mit welchem Signal er um Hilfe gerufen hatte. Und wenn nicht … dann würde alleine schon das Geständnis, überhaupt ein Signal abgesetzt zu haben, zu Vergeltungsmaßnahmen führen. Zumindest würde die Trojaner-Mafia ihn dann deutlich besser verstecken.
    »Sie möchten nur zu gerne wissen, wie Sie gerettet wurden. Nein, sein wir doch ehrlich miteinander! Sigmund, Sie fragen sich gerade, ob Sie überhaupt wirklich gerettet wurden.« Sie lachte, als ihm die Überraschung deutlich anzumerken war, doch es lag nichts Grausames in diesem Lachen. »In gewisser Weise sind Sie richtig süß. Hören Sie mir einfach nur zu.
    Sie sind zu einer ordentlichen Menge Geld gekommen, als Ihre Eltern gestorben sind – zum Teil von der Erbschaft, zum Teil von den Versicherungen Ihrer Eltern. Als Sie dann einundzwanzig Jahre alt
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