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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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kuschelte sich an ihn. »Weil Aliens doch nun zweifellos sehr fremdartig sein müssen, oder nicht? Können wir über deren soziale Entwicklung überhaupt irgendetwas sagen?«
    »Können wir es wirklich wagen, für die gesamte Menschheit die Entscheidung zu treffen, keinen Kontakt mit denen aufzunehmen? Wir sind fast ein Lichtjahr weit entfernt. Wir bewegen uns mit dreißig Prozent der Lichtgeschwindigkeit. Diese Eiswelt bewegt sich mit einem Zehntel g,und sie beschleunigt weiter. Alleine schon, sie nur über Komm-Laser kontaktieren zu wollen, setzt eine immense Extrapolation und ein ordentliches Gottvertrauen voraus. Wenn wir das jetzt noch an die Erde weiterleiten, dann könnten wir die Gelegenheit, sie mit Sicherheit zu erreichen, einfach verpassen.« Diego küsste seine Frau auf den Scheitel.
    »Wir treffen diese Entscheidung nicht nur für uns selbst«, sagte sie leise.
    »Es gibt einen Grund, warum unsere Computer, genau wie die Computer anderer Raumschiffe, immer mit dem Standard-Protokoll, das die Vereinten Nationen für einen Erstkontakt ausgearbeitet haben, ausgestattet sind. Und wenn die uns mit diesem Protokoll ausgeschickt haben, dann haben sie damit auch deutlich gemacht, dass es sehr gut möglich sein könnte, dass wir …«
    »Ich meine unsere Kinder.« Jaime setzte sich jetzt aufrecht hin, achtete dabei aber sorgfältig darauf, weiterhin in seinem Arm zu bleiben. »Diego, die sind vielleicht im Augenblick nur tiefgefrorene kleine Zellhaufen – zwei unter tausenden –, aber die Entscheidung, die wir hier treffen, betrifft auch sie.«
    Die Kinder, die ihnen nur deswegen zugestanden worden waren, weil sie das Solsystem verließen. »Ich denke, Gefährten im All zu haben wäre für sie ein wunderbares Geschenk.«
    Lange Zeit war nur das allgegenwärtige Summen der Ventilatoren zu hören. Dann sagte Jaime: »Vielleicht mache ich mir unnötige Sorgen. Möglicherweise bekommen wir auf unser Signal nicht einmal eine Antwort. Ist ja auch möglich, dass irgendein ungewöhnliches natürliches Phänomen die Bewegung dieses Planeten hervorruft.« Sie drückte ihrem Mann die Hand. »Die erste intelligente außerirdische Lebensform oder eine grundlegend neue Kraft im Universum – was immer es sein mag, du hast auf jeden Fall eine verdammt interessante Entdeckung gemacht.«
    Falls die Beschleunigung konstant war, musste diese Eiswelt etwa ein Jahrhundert benötigt haben, um ihre derzeitige Geschwindigkeit zu erreichen. In diesem Zeitraum hätte sie etwas mehr als fünf Lichtjahre zurückgelegt. Wenn man den Kurs dieser Welt zurückverfolgte, so fand man in annähernd dieser Entfernung einen roten Zwergstern. Bei einer der Welten, die diesen Stern umkreisten – einem Gasriesen, gegen den der Jupiter regelrecht winzig war –, fand sich eine Lücke im Satellitensystem … Und diese Lücke befand sich in einem Gebiet, das nach allen gängigen Theorien die Entstehung von Planeten oder planetartigen Objekten ermöglichte. »Natürlich könnte es eine natürliche Ursache haben«, pflichtete Diego seiner Frau bei.
    Aber er glaubte es nicht.
     
    Die üblichen Ereignisse an Bord des Schiffes sahen folgendermaßen aus: Es gab keine. Selbst wenn das Schiff mit maximaler Geschwindigkeit fuhr, konnte man sich zwischen den seltenen Augenblicken, in denen man auf hinreichend große Staubkörner traf, doch sehr schnell langweilen. Und so wurde jeder Vorschlag für eine Feier stets begeistert angenommen.
    Da es ansonsten nur vier Geburtstage und einen Neujahrstag zu feiern gab, blieb sehr viel Zeit für geistlose Routine. Und was den Neujahrstag betraf, so konnte sich Diego stets aufs Neue darüber ereifern, wie unsinnig es war, einem beliebigen, rein zufällig betrachteten Punkt in der Umlaufbahn eines zunehmend weiter entfernten Planeten genügend Bedeutung beizumessen und ihn zum Anlass für eine Feier zu nehmen.
    Die Flüssigkeit in Diegos Glas entstammte zweifellos der heutigen Ernte. »Jeeves, hast du das Zeug mal probiert?«
    »Harmlos«, erwiderte das Jeeves-Programm. »Größtenteils harmlos.«
    »Mir auch recht.« Diego hob das Glas. Echter edler Wein hätte den Synthesizer gewaltig überfordert. Doch heute hatten die vier Personen an Bord wirklich etwas Richtiges zu feiern. Schon vor Monaten war aus der Beschreibung des fremden Planeten – ›Eiswelt‹ – ein Eigenname geworden. Und vor mehr als einem Jahr sollte Eiswelt die Laserbotschaft für den Erstkontakt erhalten haben. ›Sollte‹ … Dass ein so einfaches
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