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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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beschlossen, ihr Kind entweder Diego oder Jaime zu nennen – als Geste des Respekts.
    Es war eine ungleich passendere Namenswahl, als ihnen beiden bewusst war. Diego und Jaime, das las Eric jetzt, waren Kirstens Urahnen – ihre Großeltern in sechzehnter Generation.

 
KAPITEL ZWEIUNDVIERZIG
     
     
    Plötzliches Murmeln brach unter seinen Beratern aus – die Worte waren unverständlich, und doch war unverkennbar, worum es hier ging. Nike seufzte. Wieder eine schwierige Situation, und die Assistenten im Nebenzimmer debattierten, ob sie ihn deswegen stören dürften oder nicht. Dabei hatten sie das doch schon getan.
    Das Universum ist sonderbar, dachte Nike. Die entscheidendsten Veränderungen konnten sich in fast unmerklicher Art und Weise manifestieren. Nur zwei Naturschutzwelten standen derzeit am Himmel, und doch verkündete die Tatsache, dass sie etwas weiter voneinander entfernt waren als früher, dass jetzt eine andere Welt ausgeschert und auf Wanderschaft gegangen war.
    Wenn diese Welt noch weiter entfernt wäre, würde Nike sich wohler fühlen. Der Bruchteil eines Lichtjahres machte aus den Rebellen immer noch ›Nachbarn‹.
    Alleine stand er auf dem gewaltigen Balkon seines bevorzugten Landsitzes auf dem Berg. Der Blick auf das Meer war so atemberaubend wie immer. Der Wind, der jetzt gerade aus der falschen Richtung wehte, trug einen Ekel erregenden Gestank herbei – auch das eine leise, aber unverkennbare Mahnung. Eine Welt aus der Flotte zu entfernen, brachte Probleme mit sich. Gewaltige Springfluten hatten immense Mengen mariner Lebensformen an Land gespült, die dort nun langsam verrotteten.
    So viele Veränderungen, sinnierte Nike. Nessus würde sich schnell daran gewöhnen – wenn er erst einmal zur Flotte zurückgekehrt war. Es war für sie beide am besten, dass Nessus vorerst der Heimat eine Zeit lang fernblieb.
    Wann würde er seine Zweifel, seinen Zorn und seine Trauer wohl verarbeitet haben? Nike blickte zum Himmel auf, fest entschlossen, jetzt über irgendetwas anderes nachzudenken als über die Gefühle, die er für Nessus hegte.
    Fünf Welten, nicht sechs – eigentlich doch eine Kleinigkeit. Noch zu Lebzeiten seines Großvaters hatte die Flotte nur aus fünf Welten bestanden. Und zu Lebzeiten seines Großvaters waren diese Welten auch ohne menschliche Diener zurechtgekommen.
    Diese Ironie des Schicksals belustigte Nike. Während alles wieder zu einer Norm zurückkehrte, die doch noch so jung war, war genau das der Grund dafür, dass die Konservativen die Macht verloren und die Experimentalisten das Zepter übernommen hatten. Natürlich hatte eine Konservativen-Regierung zugelassen, dass die Kolonisten Antimaterie in ihre Gewalt gebracht hatten. Nikes Sicherheitskräfte mussten noch ermitteln, wie es dazu kommen konnte, doch Nessus hatte ganz recht gehabt: Wie sonst hätte die GP-Zelle der Preserver zerstört werden können?
    Kein Wunder, dass das Volk aufbegehrt hatte.
    Die Berater im Nebenzimmer murmelten immer noch. Nessus drängte sich durch das wetterfeste Kraftfeld und betrat den Raum, in dem sie nach wie vor miteinander debattierten. »Was ist denn jetzt?«, trällerte er ungeduldig.
    »Vergebung, Hinterster«, ergriff der erste das Wort. »Vesta beharrt darauf, umgehend mit Ihnen zu sprechen.«
    »Dann holen Sie ihn her!« In dieser kurzen, ungeduldigen Aufforderung ließ Nike gerade genug Harmonien mitschwingen, um deutlich zu machen, wie er über diese Sache dachte. Diesem Hintersten war Außenpolitik wirklich wichtig. Und Vesta war jetzt der Vizeminister, in dessen Zuständigkeitsbereich auch sämtliche Geheimdiensttätigkeiten fielen.
    Nachdem ihm endlich Zugang gewährt worden war, erschien Vesta augenblicklich. Kurz berührten ihre Schädel einander, dann führte Nike Vesta auf den Balkon hinaus. »Was ist passiert?«
    »Wir haben ein Problem auf NSW 3«, erklärte Vesta. Unterwürfig senkte er die Köpfe. »Ein Kolonisten-Überfall. Die Zuchtstation war offenkundig nicht so geheim, wie wir gedacht hatten. Sie haben alles und jeden mitgenommen.«
    Über ihnen, auf NSW 5, tosten die Zyklone schlimmer denn je. Die Energie der jüngsten Springfluten musste die Stürme noch angefacht haben. Nike hörte sich den vollständigen Bericht an. »Sind unsere Leute in Sicherheit?«
    »Ja, Hinterster.«
    Gewaltige Wellen brachen sich am Fuß des Berges. Die Flut kam: jetzt nur noch achtmal am Tag, nicht mehr zehnmal. Wieder eine Mahnung, Veränderungen hinzunehmen. »Vielleicht ist es
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