Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riley - Im Schein der Finsternis -

Riley - Im Schein der Finsternis -

Titel: Riley - Im Schein der Finsternis -
Autoren: Alyson Noël , Ulrike Laszlo
Vom Netzwerk:
nicht einmal das geringste Interesse daran gezeigt hatte –, und der Frage, was ich jetzt tun konnte, um die beiden da herauszuholen.
    Wie konnte ich sie aus Rebeccas Welt der Schmerzen befreien?
    Was könnte logisch betrachtet mein nächster Schritt sein?
    Je mehr ich darüber nachdachte, umso schlimmer wurde es. Meine Fantasie ging mit mir durch und lief Amok. Bilder von Bodhi tauchten vor mir auf, wie er alle möglichen Erniedrigungen und emotionale Qualen ertragen musste. Unser Tod hatte uns zwar an einen Punkt gebracht, an dem wir über physische Folter hinausgewachsen waren, aber er konnte uns nicht gegen Gefühle wie Furcht und große Angst und andere Formen der psychologischen Kriegsführung immun machen. Und was Buttercup betraf … Nun, ich konnte mir nicht vorstellen, dass er jemals einen schlechten Tag erlebt hatte. In seinem früheren Leben war er extrem verwöhnt, auf beinahe lächerliche Weise verhätschelt, gut gefüttert und gepflegt worden. Aber so wie ich Rebecca einschätzte, würde sie irgendetwas ausgraben, und ich hatte keinen Zweifel daran, dass ihr Gefährte, das Höllenbiest mit den Laseraugen und den rasiermesserscharfen Zähnen, dabei eine Rolle spielen würde.
    Nennt es Intuition, oder wie auch immer ihr wollt: Obwohl ich nicht genau wusste, was da drinnen vor sich ging, war mir klar, dass es falsch war.
    Auf eine schreckliche, tragische Weise falsch.
    Ich wusste auch, dass ich es herbeigeführt hatte.
    Hätte ich nicht beschlossen, loszuziehen und herumzuspionieren, hätte ich mich nicht dafür entschieden, Bodhis Warnungen in den Wind zu schießen und diesen blöden Snarly Yow aufzuspüren, befände sich jetzt niemand von uns in diesem Dilemma.
    Ich hatte mich dazu entschlossen, meinen freien Willen auszuüben, indem ich meine knubbelige Nase in etwas steckte, was mich eindeutig nichts anging.
    Und demzufolge saßen mein Führer und mein Hund beide in der Falle.
    Ich fühlte mich schrecklich, schuldbewusst und, offen gesagt, nicht nur ein wenig beunruhigt bei dem Gedanken daran, wie all das beim großen Rat ankommen würde. Ich hatte keine Ahnung, wie sie mich bestrafen würden, aber ich hatte keine Zweifel, dass sie es tun würden. Bodhi hatte mich gewarnt, doch ich hatte nicht auf ihn gehört. Nur ich allein trug die Schuld daran, dass wir jetzt in diesem Schlamassel steckten. Und nur ich allein war dafür verantwortlich, uns da wieder rauszuholen.
    Auch wenn ich mir große Sorgen darüber machte, was auf mich zukommen könnte, wenn ich ins Hier und Jetzt zurückkehrte, musste ich das in diesem Augenblick beiseiteschieben und mich dringenderen Angelegenheiten zuwenden. Mein Führer und mein Hund waren gefangen, und ich durfte nicht länger hier sitzen bleiben und nichts dagegen unternehmen. Also sprang ich auf die Füße, rannte auf die glänzende Seifenblase zu und warf mich mit meinem Körper dagegen. Ich schlug mit meinen Fäusten darauf ein – aber es half nichts.
    Sie war undurchdringlich.
    Trotz all meiner Bemühungen hatte ich nicht einmal die leichteste Andeutung einer Beule hinterlassen.
    Eines war sicher: Ohne Rebeccas Erlaubnis kam hier niemand hinein oder heraus.

 

ACHT
     
    I ch wich zurück, schreckte zurück, vor allem. Ich hatte Angst und fühlte mich hilflos. Ich fragte mich, ob es irgendetwas gab, was ich tun konnte, um das, was ich angerichtet hatte, nicht noch schlimmer zu machen.
    Ich hatte bereits ihre Namen gerufen, Rebecca abwechselnd angefleht und gedroht, und war jetzt kurz davor, komplett durchzudrehen und total hysterisch zu werden.
    Meine Verzweiflung steigerte sich so sehr, dass ich tatsächlich mit dem Gedanken spielte, ins Hier zurückzukehren, um dort eine Art Hilfstruppe zusammenzustellen, die mich unterstützen würde. Doch dann hörte ich es.
    Ich drehte mich um und sah mich argwöhnisch nach der Quelle um. Und beobachtete, wie es langsam aus dem Gebüsch hervorkam – ein Fuß, ein Bein, ein Rumpf, ein Kopf. Es kam auf mich zu und fragte: »Bist du Riley?«
    Sein Blick bohrte sich in meine Augen. Hätte ich noch atmen müssen, dann wäre das wohl genau der Moment gewesen, in dem ich meinen Atem angehalten hätte, bis mein Gesicht blau angelaufen wäre und meine Augen beinahe aus den Höhlen gequollen wären.
    Unter den gegebenen Umständen starrte ich einfach nur zurück. Ich versuchte, Wirklichkeit und Illusion voneinander zu unterscheiden, aber ich konnte nicht sagen, ob das, was ich vor mir sah, tatsächlich real war.
    Obwohl er mir nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher