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Rheines Gold

Titel: Rheines Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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hatten Lampronius Meles weggebracht und die Türen der Halle geschlossen.
    »Eine üble Angelegenheit, die du da aufgeklärt hast, Fulcinius Maurus«, fasste Aurelius Falco das Geschehen des Nachmittags zusammen.
    »Ja, eine verworrene und gewalttätige Angelegenheit, die leider sehr viele Opfer gefordert hat«, stimmte der Statthalter zu. »Du, und vor allem auch Aurelia Rufina, habt euch Gefahren ausgesetzt. Dir, Rufina, war ich sogar gezwungen, Trauer und Schmerz zu verursachen. Ich bedaure es zutiefst. Dir, Tiberius Fulcinius Maurus, schulde ich großen Dank. Wir werden über eine großzügige finanzielle Regelung nachdenken.«
    Maurus richtete sich in seinem Sessel auf.
    »Was immer du zu zahlen gedenkst, übergib es Aurelia Rufina. Ich werde die Stadt und auch deinen Dienst verlassen.«
    »Wie bitte?«
    Maenius Claudus sah ehrlich überrascht aus.
    »Aurelia Rufina hat während der Zeit meiner Abwesenheit als - äh - Verstorbener einen besseren Mann gefunden als mich, der sie zu heiraten wünscht. Ich erkläre hiermit alle meine Rechte als Ehemann für erloschen. Ich gebe dich frei, Rufina, damit du dein Glück findest.«
    »Maurus, du hast in meinen Diensten wahrlich oft den Trottel gespielt - dass du wirklich einer bist, ist mir neu«, entfuhr es Claudus.
    Rufina fühlte sich, als habe diesmal ihr jemand eine Amphore über den Kopf geschlagen. Sie starrte ihren Mann fassungslos an, und als er sich erhob, um den Raum zu verlassen, stand ihr nur eine dünne, kleine Stimme zur Verfügung. Aber sie war ausreichend.
    »Fulcinius Maurus!«
    Er blieb stehen.
    »Du willst von mir gehen. Gut, das kann ich nicht verhindern, nach dem, was geschehen ist. Aber wir werden gemeinsam die Bedingungen aushandeln, unter denen du mich verlässt!« Ihre Stimme wurde lauter, als sich die Wut Bahn brach. »Die Kinder sollen dich nicht zu Gesicht bekommen und sich falsche Hoffnungen machen. Darum wirst du heute Abend nach Einbruch der Dunkelheit zu mir kommen.« Sie stand auf, um ihren Worten noch mehr Kraft zu verleihen. »Und dann wirst du morgen deinem Vater und auch Maura und Crispus erklären, wozu du dich entschieden hast.«
    Maurus wirkte ein wenig verstört, und es war Valerius Corvus, der das Wort ergriff.
    »Genau das wirst du tun, Fulcinius Maurus. Es ist das Mindeste, was du einer Frau wie Aurelia Rufina schuldest!«
    »Gut, ich komme, Rufina.«
    »Ich erwarte dich in meinem Zimmer! Verspäte dich nicht!«
    Er nickte und ging dann aus dem Raum.
    Rufina aber schlug die Hände vor das Gesicht und kämpfte gegen ein trockenes Schluchzen an.
    Ein starker Arm legte sich um ihre Schultern und zog sie an eine breite Brust.
    »Keine Sorge, Aurelia Rufina. Du bist Frau genug, diesen jungen Tölpel davon zu überzeugen, dass er mit dir reines Gold gefunden hat. Hast du nicht bemerkt, wie sehr er sich um dich sorgt?«
    Rufina sah auf und hatte Valerius Corvus’ zerstörtes Gesicht vor sich. Warum sie ihn je für brutal und hart hatte halten können, verwunderte sie jetzt nur noch. Es lag große Sanftheit und Zuneigung darin, und ihr begannen die Tränen aus den Augen zu stürzen.
    »Es war der Baumeister!«, schnupfte sie.
    »Willst du ihn denn heiraten?«
    »Nein, nein. Er... er will es. Er hat mit Maurus gesprochen.«
    »Ich habe unendlich viel Vertrauen in deine Überzeugungskraft, Rufina. Auch mich hat einmal eine goldhaarige Barbarin von meiner Verblendung geheilt. Es scheint gar nicht so schwer zu sein.«
    Rufina wischte sich die Tränen von den Wangen und sah ihn fragend an.
    »Sie ist gestorben. Und es wird keinen Tag mehr in meinem Leben geben, an dem ich nicht um sie trauere.«
    Er nahm seine Arme von ihr, denn Rufina hatte sich wieder in der Gewalt. Aurelius Falco war zu ihr getreten und meinte: »Meine Verwandte, ich würde mich sehr freuen, wenn du in den nächsten Tagen Valeria Gratia und mich besuchen würdest. Meine Verlobte schätzt dich sehr und würde dich gerne näher kennen lernen. Außerdem müssen wir beide ja noch unseren gemeinsamen Stammbaum erforschen.«
    »Danke, ja. Ich werde gerne kommen.«
    »Ich glaube auch, du wirst dich mit meiner Tochter gut verstehen«, stimmte Valerius Corvus zu.
    »Wenn sich Sabina, das Hühnchen, wieder erholt hat, werden wir ein Fest geben, zu dem du herzlich willkommen bist! Lass mich wissen, Aurelia Rufina, was du bei Maurus erreicht hast. Auch ich bin im Grunde fest davon überzeugt, er wird seine großartige Selbstverleugnung recht schnell aufgeben.«
    Dann nahm er

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