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Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums
Autoren: Achim Hiltrop
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er alle Zeit der Welt.
    Er war schließlich unsterblich.
     

     
    Die Hitze, die von dem roten Plasma ausging, welches durch die gläsernen Röhren strömte, wurde allmählich unerträglich. Auf Dilligafs Stirn hatten sich feine Rinnsale von Schweiß gebildet, doch er wagte nicht, sie fortzuwischen. Er traute sich kaum zu blinzeln. Er wusste sehr genau, dass jede Bewegung seine letzte sein konnte. So stand er weiterhin da wie eine Statue, mit ausgestrecktem Arm, die Mündung seiner Waffe auf die Facettenaugen von Sl!arnic gerichtet. Hinter ihm hatten Sixpack und Cumshaw die Phalanx der Wachroboter im Visier, welche wiederum mit ihren Waffen auf die drei Söldner der Schwarzen Flamme zielten. Es war eine vertrackte Situation: Wenn die Roboter das Feuer eröffneten, gefährdeten sie nicht nur Sl!arnic – der sie allem Anschein nach herbeigerufen hatte –, sondern auch sich selbst sowie die gesamte Anlage, falls sie versehentlich die Plasmaröhren trafen. Schossen hingegen die Söldner zuerst, würden die Roboter gar keine andere Wahl haben, als zurückzufeuern. Wurde die Energieversorgung der Anlage dabei aber beschädigt oder gar zerstört, hätten die Männer der Rashh Udayyin im Moment ihres Todes aber noch ihre Mission erfüllt.
    »Kurro Durgol schießen, Kurro Durgol sterben«, wiederholte Sl!arnic drohend.
    »Das sieht gar nicht gut aus, Boss«, zischte Sixpack.
    »Wir sterben auch, wenn ich nicht schieße. Dafür werden deine freundlichen Blechkameraden schon sorgen«, erwiderte Dilligaf unbeeindruckt. »Viel wichtiger ist die Frage, was aus dir wird, mein Freund.«
    Sl!arnic zögerte. »Kurro Durgol Bedeutung?«
    »Ganz einfach. Wenn ich abdrücke, bist du tot. Wenn du aber den Robotern den Feuerbefehl gibst, besteht ebenfalls eine hohe Chance, dass du die folgende Schießerei nicht überlebst«, erklärte Diligaf. »Du bist der Letzte deines Stammes, Sl!arnic. Du trägst das gesammelte Wissen eines gesamten Volkes in dir. Willst du, dass das alles verloren geht? Niemand in der Galaxis wird wissen, dass es euch jemals gegeben hat.«
    Die Tracheen des Wesens zitterten leicht. »Kurro Durgol reden weiter.«
    »Da draußen sind Schiffe mit anderen Ts!gna«, fuhr Dilligaf fort. »Auch die haben ein Kollektivbewusstsein. Wenn du es bis zu denen schaffst, könntest du … ich weiß nicht … dein Wissen vielleicht mit denen teilen?«
    Der Ts!gna schien über die Idee nachzudenken. »Kurro Durgol zerstören Sender?«, hakte er dann nach.
    »So war es gedacht, ja.« Der Kommandant lächelte schief. »Aber dafür muss keiner von uns sterben. Du kehrst zu deinen Brüdern zurück und wir zu unseren. Ich finde, das ist ein sehr vernünftiger Vorschlag.«
    »Kurro Durgol vernünftig.«
    Sl!arnics Fühler vibrierten kurz und die Wächter des Imperiums sicherten klickend ihre Waffen. Dilligaf musste sich nicht umdrehen; anhand der sich schnell entfernenden Geräusche der Gleisketten wusste er, dass sich die Roboter zurückzogen.
    Sixpack sprang auf und spähte vorsichtig nach draußen. »Nichts mehr zu sehen. Sie sind weg, Boss.«
    Dilligaf erlaubte sich einen kurzen Stoßseufzer und ließ die Waffe sinken. »Ich wusste doch, dass man mit dir reden kann«, sagte er und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn.
    »Vernünftig«, rasselte Sl!arnic.
    Er hatte kaum ausgesprochen, da schnappten seine Mandibeln nach Dilligafs Waffe. Mit einem kräftigen Ruck entriss er dem Kommandanten das Gewehr und nahm es in seine vorderen Gliedmaßen.
    »Runter!«, schrie Dilligaf.
    Es war schon zu spät. Cumshaw wurde an die Wand geschleudert wie eine Puppe, als die Salve aus dem entwendeten Gewehr seinen Unterleib zerfetzte. Sixpack wirbelte herum und eröffnete fluchend das Feuer auf den Insektoiden. Es gelang ihm zwar, Sl!arnic das Gewehr aus den Klauen zu schießen, doch viel mehr konnte er nicht ausrichten. Der Ts!gna stürzte sich auf ihn und warf ihn zu Boden. Dilligaf musste entsetzt mit ansehen, wie er seine Greifwerkzeuge über Sixpacks Beckenknochen in seinen Rücken bohrte und fest zugriff. Es gab ein hässliches Geräusch, als Sl!arnic die Wirbelsäule des Scharfschützen packte und sie der Länge nach aus seinem Rücken riss. Erst als die Nackenwirbel freigelegt waren, verstummten die gellenden Schreie des sterbenden Mannes.
    Jetzt endlich hatte auch Dilligaf den Schock überwunden. Er zog seine Pistole aus dem Holster und zielte auf die Facettenaugen des Ts!gna.
    Die großkalibrigen Projektile trafen auf wenig
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