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Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums
Autoren: Achim Hiltrop
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Zumindest machten sie auf den ersten Blick einen halbwegs normalen Eindruck.
    »Ich darf euch unsere Besucher vorstellen«, sagte Lorik, der sich Sentenza als der Anführer der Gruppe zu erkennen gegeben hatte. Er war ein recht junger Humanoider mit blauen Augen und gelblicher Haut. »Das ist Captain Roderick Sentenza. Er ist der Kommandant eines Rettungskreuzers des Raumcorps.«
    Und feiert heute seinen fünfzigsten Geburtstag, fügte Sentenza in Gedanken hinzu. Er nickte höflich grüßend in die Runde. Während Lorik mit der Vorstellung der Neuankömmlinge fortfuhr, versuchte Sentenza, sich die Namen der Schlechtgelaunten einzuprägen. Das fremdartige Wesen mit dem plüschigen Fell und den drei großen Augen war Shmer. Die spindeldürre Brünette, die zu seiner Linken saß, hieß Tonja – ein leicht zu merkender Name, wenn man wie Roderick mit einer Frau namens Sonja verheiratet war. Der rundliche Vierbeiner mit der kakaobraunen Haut und dem kurzen Rüssel hieß Mörn. Die Namen der anderen Schlechtgelaunten hatte Sentenza beinahe im gleichen Moment wieder vergessen, wie sie sich ihm vorgestellt hatten.
    »Was genau führt Sie denn zu uns?« Shmers neugierige Frage riss den Captain aus seinen Gedanken.
    Sentenza räusperte sich. »Wir sind einer Arche gefolgt, die von Leuten hierher geflogen wurde, welche mit dem Wanderlust-Virus infiziert sind.« Als er bemerkte, dass seine Zuhörer ihn verständnislos anstarrten, korrigierte er sich: »Ein großes Raumschiff voller Leute, die ihr Gutgelaunte nennt.«
    »Ach das«, sagte Tonja. »Das, das vorgestern hier gelandet ist?«
    »Genau das.«
    »Die Ankunft von Neuankömmlingen ist nicht gut für uns«, ergriff Lorik das Wort. »Je mehr Gutgelaunte hier sind, desto weniger Glurk gibt es für alle.«
    »Und desto weniger Platz bleibt uns zum Leben«, ergänzte Shmer.
    Sentenza warf Anande einen fragenden Blick zu. »Glurk?«
    »So was wie ein Grundnahrungsmittel«, flüsterte der Arzt ihm zu.
    »Und es waren diesmal sehr viele Neuankömmlinge in dem Schiff«, pflichtete Tonja ihren Kameraden bei.
    »Exakt fünfundzwanzigtausend sechshundertfünfundachtzig«, präzisierte Trooid die Aussage der Frau hilfsbereit. »Minus uns drei.«
    »Wir können nicht verstehen, was die hier wollen. Es gibt bei uns nichts, wofür es sich lohnt, seinen eigenen Planeten zu verlassen«, sagte Lorik.
    »Es gibt da etwas, das ihr über diese Leute, diese Gutgelaunten, wissen müsst. Sie sind nicht einfach nur gut drauf. Das ist nicht ihr Normalzustand. Sie leiden an einer sehr seltsamen Krankheit, die sie unverständliche Dinge tun lässt.«
    Sentenza sprach betont langsam und deutlich, wie mit einem Kind – genau so, wie Anande es ihm für das Gespräch mit den Schlechtgelaunten empfohlen hatte.
    »Eine Krankheit?«, fragte Tonja erschrocken. Ein Raunen ging durch die Menge. »Ist das etwas Ansteckendes?«
    »Das kann man wohl sagen«, antwortete Sentenza.
    Mit Schaudern erinnerte er sich an die Tage, an denen er selbst unter den Auswirkungen der Infektion gelitten hatte.
    »Aber ihr seid davon nicht betroffen«, beeilte sich Anande zu sagen. »Ihr seid immun. Das heißt, die Krankheit kann euch nichts anhaben.«
    Shmer nickte verstehend. »Das ist bestimmt so, weil wir schon so lange mit den Gutgelaunten zusammenleben.«
    Der Arzt verzog das Gesicht, als habe er auf etwas Saures gebissen. »Äh, ja. So ähnlich.«
    »Jedenfalls ist es das Wanderlust-Virus, wie wir diesen Krankheitserreger nennen, welcher die Leute in Scharen hierher treibt«, fuhr Sentenza fort, »und der sie zu Gutgelaunten macht. So viel wissen wir bereits. Nur den Grund dafür wissen wir nicht.«
    »Ich glaube, das kann ich erklären«, sagte Shmer hilfsbereit.
    Sentenza sah ihn überrascht an. »Und zwar?«
    »Dies ist eine Kasernenwelt der Sammler. Hier wird eine Armee aufgestellt, für den großen Kampf gegen den Feind der Sammler.«
    »Eine Armee«, echote Sentenza.
    »Der Feind der Sammler?«, hakte Trooid nach. »Wer soll das sein?«
    Shmer zuckte mit den Achseln. »So genau wissen das nur die in der Administration. Aber in der Ausbildung sprachen die Älteren hinter vorgehaltener Hand von jemandem namens Kurro Durgol.«
    Plötzlich fielen gleich mehrere Teile des Puzzles an ihren korrekten Platz. Kurro Durgol war vor etlichen Jahrtausenden die Vorläuferorganisation dessen gewesen, was heutzutage die Söldnerorganisation Schwarze Flamme war. Bei den sogenannten Sammlern musste es sich um das Volk der Kallia
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