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Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums
Autoren: Achim Hiltrop
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erkennen. Das Bild zeigte lediglich eine ebene , betonierte Fläche, die bis zum fernen Horizont zu reichen schien. »Da ist keine Antenne.«
    »Doch.« Sl!arnic tippte mit seiner linken vorderen Extremität auf den Bildschirm und beschrieb einen großen Kreis. »Antenne. Kurro Durgol nicht verstehen.«
    Joystick und Cumshaw kamen im gleichen Moment darauf, was ihr Gefangener meinte. Sie wechselten einen wissenden Blick. »Ach so.«
    Sixpack rieb sich immer noch die pochenden Schläfen. »Was heißt hier: ›Ach so?‹«
    »Was wir da sehen, ist keine Ebene, sondern eine konkave Fläche«, erklärte Joystick geduldig. »Eine gigantische Satellitenschüssel, wenn man so will.«
    »Mit einem Durchmesser von schätzungsweise fünfzig Kilometern«, pflichtete ihm Cumshaw bei. »Und die Mauer, vor der wir stehen, ist nichts weiter als deren Rand.«
    »In den die Kallia eine äußerst wirksame Defensivwaffe eingebaut haben«, ergänzte Joystick.
    »Kurro Durgol verstehen«, sagte Sl!arnic triumphierend.
    »Eine ziemlich große Antenne also«, rekapitulierte Dilligaf und massierte sich nachdenklich das Kinn. »Wo ist dann die dazugehörige Steuerzentrale, in der die eingehenden Daten ausgewertet werden? Die Zentrale, zu der du unterwegs warst?«
    Der Ts!gna dachte einen Moment lang nach. »Sl!arnic nicht wissen. Kallia Zentrale verbergen.«
    »Hm.« Dilligaf verschränkte die Arme vor der Brust. »Bei unserem sprichwörtlichen Glück liegt die Kommandozentrale auf der anderen Seite der Antennenschüssel. In anderen Worten …«
    »Knapp neunundsiebzig Kilometer«, soufflierte Cumshaw.
    »Genau. Über unbekanntes Terrain.« Der Kommandant schüttelte den Kopf. »Lasst und das Schiff herholen.«
    »Das hilft uns nichts. Wir können nicht darüber hinwegfliegen, ohne dabei zu riskieren, die gleichen Verteidigungssensoren auszulösen wie die Sonde«, widersprach Joystick. »Wir müssen wohl wirklich in den sauren Yupnuk beißen, Boss.«
    Dilligaf schürzte die Lippen. »Irgend eine Idee, Sl!arnic?«
    »Sl!arnic Idee nein«, gab der Gefangene resigniert zu.
    »Also schön. Morgen früh fahren wir weiter. Ich übernehme die erste Wache, dann Joystick, dann Sixpack, dann Cumshaw. Gorol kay’ba [iv] .«
     

     
    Im Morgengrauen setzte sich der Geländewagen wieder in Bewegung. Stunde um Stunde verging. Zu Joysticks rechter Hand ragte die graue Betonwand auf, zu seiner Linken befand sich dorniges Gestrüpp, soweit das Auge reichte. Die dicken Reifen des Fahrzeugs knirschten über kleine Felsen und abgebrochene Äste, und außer dem monotonen Brummen des Motors war kein Laut zu hören. Wenn es auf Rynyda I einheimische Tierarten gab, dann lebten sie in anderen Gegenden. Gegen Mittag lichteten sich zu Joysticks Überraschung die Dornbüsche, und dann hörte direkt vor dem Truck plötzlich die Welt auf.
    »Festhalten!« Mit beiden Füßen trat er das Bremspedal bis zum Bodenblech durch.
    Ein gewaltiger Ruck ging durch das gesamte Fahrzeug, warf ihn gegen seinen Haltegurt und schüttelte die Insassen der hinter ihm liegenden Passagierkabine kräftig durch, was eine lang anhaltende Schimpfkanonade zur Folge hatte. In einer riesigen Staubwolke kam der Truck zum Stillstand – nur einen Fingerbreit von einem gähnenden Abgrund entfernt.
    Hastig legte Joystick den Rückwärtsgang ein und brachte ein wenig mehr Sicherheitsabstand zwischen den Geländewagen und die tückische Felskante. Erst dann erlaubte er sich ein erleichtertes Aufatmen.
    Dilligaf kletterte zu ihm nach vorne, sich den schmerzenden Ellenbogen haltend, und ließ sich schwer auf den Beifahrersitz fallen. »Wo hast du eigentlich deinen Führerschein gemacht?«
    »Verzeihung, Boss, aber das musste sein. Guck mal nach draußen.«
    Langsam legte sich der Staub, den Joysticks Bremsmanöver aufgewirbelt hatte. Den beiden Männern bot sich ein atemberaubendes Panorama: Ihr Truck befand sich am Rande eines gewaltigen Canyons, der wie der Fußabdruck eines Riesen wirkte. Etliche Hundert Meter unter ihnen glitzerte Wasser am Boden der Schlucht, deren glatte Wände aus rotem Sandstein und glitzerndem Quarz zu bestehen schienen. Rechts von ihnen ging die graue Wand, welche die Begrenzung der riesigen Antennenschüssel darstellte, weiter – und auch sie überspannte den gewaltigen Canyon und reichte bis auf dessen Boden hinab. Joystick musste zweimal hinsehen, um zu begreifen, dass er die Dimensionen der Antenne völlig falsch eingeschätzt hatte – sie war offensichtlich weitaus
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