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Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt
Autoren: Dirk van den Boom
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Verletzungsgefahr besteht.«»Korrekt. Aber ich habe starke Hydrauliken
in den Beinen. Ich kann einiges der Wucht gezielt abfedern. Es wird schütteln
und rütteln, aber wir sollten es alle überleben.«
    Anande sah Trooid zweifelnd an.
    »Bestimmt!«, sagte dieser mit einem aufmunternden Lächeln.
    »Wir sollten zu einer Entscheidung kommen«, drängte An'ta. »Das
Schiff ist bald leer, dann werden die Entsorgungstrupps kommen, um es auszuschlachten.
Wir sollten dann nicht mehr hier sein.«
    Die Grey hatte Recht.
    Anande seufzte.
    Trooid breitete seine Arme erneut einladend aus.
    Es wirkte albern. Etwas zurückhaltend näherte sich Anande dem Androiden
und bemühte sich, die spöttischen Blicke der Grey zu missachten. Als
sich die stahlharten Arme des Kunstwesens um ihn schlossen, wurde er plötzlich
angehoben, und Trooid hielt ihn wie ein Kind horizontal in seinen beiden Armen.
    »Soll ich schaukeln und ein Lied summen?«, fragte Trooid.
    »Ich muss ein ernstes Wort mit Darius reden«, brachte Anande hervor.
    Ohne einen weiteren Kommentar drehte sich Trooid um, zögerte keine Sekunde
und sprang. Ehe Anande noch einen Schreckensruf ausstoßen konnte, schlugen
die kinetischen Kräfte des Aufpralls auf ihn durch. Trooid ging kontrolliert
tief in die Knie und drohte nicht für eine Sekunde, das Gleichgewicht zu
verlieren.
    Er schwankte nicht einmal.
    Dafür war dem Arzt schwummerig, als der Androide ihn mit einem gekonnten
Schwung wieder auf die Beine stellte. Er musste sich unwillkürlich an ihm
festhalten.
    »Das machen wir nicht noch mal«, murmelte er.
    Trooid nickte. »Nur wenn es sein muss.«
    Es gab einen leisen Aufprall direkt neben ihnen. An'ta war auf ihren Füßen
gelandet, hatte dann aber die Balance verloren und war auf den Hintern geprallt.
Sie verzog schmerzlich die Mundwinkel, erhob sich dann aber relativ ungerührt
und klopfte sich imaginären Staub von der Kleidung.
    Nein, korrigierte sich Anande. Für sie war der Staub sicher alles andere
als imaginär.
    Er sah sich um.
    Etwa sechzig Meter von ihnen entfernt, auf der anderen Seite des Schiffes, strömten
weiterhin erfreute Infizierte auf den Raumhafen. Busse auf Ballonreifen, an
denen man schon von weitem großflächige Flicken erkennen konnte und
deren Elektromotoren ein erbarmungswürdiges Jaulen abgaben, das so sicher
nicht in Ordnung war, bewegten sich vor und zurück.
    »Ich grüße Euch!«
    Anande wirbelte herum.
    Eine muskulöse, humanoide Gestalt stand vor ihnen wie aus dem Boden gewachsen
und deutete eine Verbeugung an. Es handelte sich offenbar um ein männliches
Exemplar, und es waren keine Waffen zu sehen.
    »Mein Name ist Tilrong«, stellte sich der Mann vor. »Ich wurde
gebeten, Sie abzuholen.«»Uns abzuholen?«»In der Tat. Sie
sind die Gäste vom Raumschiff Ikarus .«
    Anande und An'ta nickten sich zu. Offenbar war dies das angekündigte Empfangskomitee.
    »Wie ich sehe, haben Sie das Schiff auf etwas unkonventionelle Art und
Weise verlassen«, meinte Tilrong und wies in die Höhe auf die offen
stehende Mannschleuse.
    »Wir hielten es für besser. Die Männer mit den Scannern …«
    Tilrong machte eine abschätzige Handbewegung.
    »Die Scanner funktionieren schon lange nicht mehr. Aber da die Besessenen
sich nicht als ungehorsam zeigen wollen, verfolgen sie die alten Rituale, obgleich
sie nicht mehr als nutzlose Plastikkästen in den Händen halten. Die
Anzeigen sind sinnlos und enthalten keinerlei Informationen von Wert. Sie hätten
problemlos den normalen Weg gehen können. Ich habe dort auf Sie gewartet.«»Wie
gut, dass Sie Ihre Umwelt trotzdem im Auge behalten haben«, meinte Anande
freundlich.
    Tilrong lächelte. »Das gewöhnt man sich an, wenn man nicht dem
gleichen Trieb folgt wie die Mehrheit, sondern selbst zu denken in der Lage
ist.«»Das kann ich mir vorstellen. Wohin geht es jetzt?«
    Tilrong machte eine einladende Handbewegung. »Hier entlang. Wir verfügen
leider nicht über Fahrzeuge. Wir müssen zu Fuß gehen.«
    Der Raumhafen war nicht gerade klein. Nach einer unruhigen Nacht, einer holprigen
Landung und einem weiten Sprung war Anande nicht nach einem Marsch zumute. Da
aber weder Trooid noch An'ta auch nur die leisesten Anstalten machten, sich
darüber zu beschweren, behielt er seinen Unwillen lieber für sich.
    »Wo treffen wir den Captain?«, fragte An'ta. Tilrong zögerte
einen winzigen Moment.
    »Er wartet bereits auf Sie«,
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