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Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt
Autoren: Dirk van den Boom
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nicht über all die Jahre gewünscht?
Oder war er einem Sinnesbetrug zum Opfer gefallen? Rief ihn einer seiner Gefolgsleute?
    »Josfan!«, flüsterte es in seinem rechten Ohr. Der Zeigefinger
richtete nichts aus, und er war allein im Raum. Josfan wollte sich zugute halten,
nicht verrückt zu sein, auch wenn er wusste, dass Lorik und die Schlechtgelaunten
anderer Ansicht waren.
    Er räusperte sich. Wenn es die allmächtigen Sammler waren, die zu
ihm sprachen, dann würden sie ihn ja auch hören, wenn er antwortete,
oder?
    »Ja?«, sagte er. »Wer ist da?«
    Er kam sich bei dieser Antwort etwas dämlich vor.
    »Hör mir zu, Josfan!«, kam sofort eine Reaktion, klar artikuliert,
aber eigentlich nicht als direkte Antwort auf seine Frage.
    Josfan wurde mutiger. Er setzte ein ernstes Gesicht auf, raffte seine Autorität
zusammen, für was auch immer das gut sein mochte.
    »Wer spricht da zu mir?«, verlangte er zu wissen.
    »Ein Freund.«»Wie …«»Keine Magie.«
    Josfan wusste nicht einmal, was Magie sein sollte. Er runzelte die Stirn. »Eine
Nanosonde in deinem Gehörgang.«
    Mit dem Konzept einer Sonde war der Sektenführer durchaus vertraut.
    »Wer spricht da?«, fragte er zum dritten Mal.
    »Mein Name ist Botero.«
    Josfan ließ den Namen auf seiner Zunge lautlos hin und her rollen. Er
sagte ihm nichts. Hieß ein Sammler Botero? Niemand wusste, wie die individuellen
Mitglieder ihrer Herren sich nannten.
    »Seid Ihr ein Sammler?«»Nicht ganz.«
    In Josfan stritten Enttäuschung und Hoffnung miteinander.
    »Nicht ganz?«»Ich kann dich zu ihnen führen. Ich bin ein
… Bote, wenn du so willst.«»Wie soll ich deinen Worten Glauben
schenken?«»Wie habe ich dich wohl gefunden, Josfan? Bist du nicht
einer der Erleuchteten? Bist du nicht der Auserwählte? Zu wem sonst sollte
ich wohl sprechen?«
    Der Sektenführer holte tief Luft. Ja, diese Logik fand er überzeugend.
Damit konnte er arbeiten.
    »Was ist dein Auftrag?«»Ich soll deine Welt vorbereiten für
den großen Tag.«»Aber warum nimmst du nicht mit dem Generaladministrator
Kontakt auf?« Immerhin bewies Josfan mit dieser Frage, dass er noch nicht
von allen guten Geistern verlassen war.
    »Die Gutgelaunten sind Sklaven. Sie werden gehorchen. Doch ich brauche
welche wie dich, die selbst denken können. Die das große Ganze sehen
und begreifen. Die führen. Die zur Rechten der Sammler sitzen und herrschen.
Du bist der Auserwählte, Josfan. Willst du den Ratschluss deiner Herren
in Frage stellen?«
    Auf diese abwegige Idee wäre er nie gekommen. Er beeilte sich sogleich
wortreich, jeden Gedanken daran von sich zu weisen.
    »Dann ist es gut, Josfan.«»Was soll ich tun?«, fragte dieser
und versuchte, den Eifer in seiner Stimme unter Kontrolle zu bekommen.
    »Ich werde dir erscheinen – dir und den deinen!«, kündigte
Botero an. Josfan fühlte, wie die Aufregung in ihm aufstieg. Eine leibhaftige
Visitation eines Boten der Sammler! Er konnte es kaum glauben.
    »Wir treffen uns erst im Geheimen, um keine unnötige Unruhe zu verursachen«,
meinte die Stimme. »Dann erst werden wir meine Ankunft enthüllen und
alle unter unserer gemeinsamen Führung in ein neues Zeitalter führen!«
    Das klang durchaus verheißungsvoll. Josfan hielt den Plan für hieb-
und stichfest.
    »Ich stehe zu Eurer Verfügung, o Bote!«, erwiderte er salbungsvoll.
Er stutzte. War da ein Kichern in seinem Ohr gewesen? Er hatte sich bestimmt
verhört.
    Die Stimme begann, ihm Anweisungen zuzuflüstern.
    Es ging um etwas namens Ikarus . Und um Gutgelaunte, die sich auf dem
Transporter befanden, der sich der Kasernenwelt näherte.
    Josfan lauschte aufmerksam.

    »Ich kann absolut nichts feststellen«, sagte Thorpa schließlich.
Da Sentenza ihm die ganze Zeit über die Schulter geschaut hatte, war gegen
das abschließende Urteil des Pentakka nichts einzuwenden.
    Wer auch immer den Outsiderraumer flog, der sich der Kasernenwelt näherte,
hatte gezielt ganze Arbeit geleistet. Kein Radarstrahl hatte den Rettungskreuzer
getroffen, keine Anfrage über Funk war vernehmbar gewesen. Für die
Behörden auf diesem Planeten, so schien es, war die Ikarus unsichtbar.
Möglicherweise war sie von der Nachtseite aus mit Teleskopen erkennbar,
vor allem in Kürze, wenn sie vorsichtig in die Atmosphäre eindringen
würde. Auch mochte dann ein Luftabwehrradar tätig werden, der nicht
bis in den Orbit reichte, aber den Luftraum
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