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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte
Autoren: Irene Salzmann
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befahl es.
Plötzlich wirbelte der Söldner mit einem gellenden Schrei herum. Bevor jemand reagieren konnte, hatte er seinen Blaster gezogen und mit dem tödlichen Energiestrahl einen Halbkreis beschrieben. Cornelius hörte das dumpfe Poltern mehrerer Körper, als der Schütze seine Kameraden niederstreckte. Keinem von ihnen war Zeit geblieben, sich aus der Gefahrenzone zu werfen oder das Feuer zu erwidern. Dann richtete der schreiende Mann den Strahler auf seinen Kopf und drückte ab.
Fassungslos hatte Cornelius das Schauspiel beobachtet. Es war so schnell gegangen.
Seine Gedanken wirbelten durcheinander. Er hatte nicht geglaubt, dass es wirklich funktionieren würde … dass es so einfach sein würde … dass sein Befehl so effektiv ausgeführt würde. Lag es daran, dass der Söldner ein einfacher Mann gewesen war, der nichts anderes gekannt hatte als absoluten Gehorsam? Irgendwie hatte Cornelius mit mehr Widerstand, bestenfalls mit einem Teilerfolg, aber eigentlich mit … überhaupt keiner Reaktion gerechnet.
Cornelius hatte sie alle getötet. Rund ein halbes Dutzend Söldner. Männer.
Menschen. Ihm wurde übel.
Wie …? Seit wann kann ich … das? War ich das wirklich? Früher hatte er nicht …
Und was wäre gewesen, wenn es nicht geklappt hätte? Wenn er weniger gut wäre, als Jason gehofft hatte? Wenn Cornelius' Selbstvertrauen, sein Wille, sein … was auch immer nicht ausgereicht hätte? Oder wenn der Mann nicht auf seinen Trick hereingefallen wäre?
Mit einem Mal wurde sich Cornelius erst so richtig bewusst, was er getan hatte und wie irrsinnig sein Plan gewesen war. Tatsächlich hätte das gar nicht funktionieren dürfen. Pakcheon mochte jemandem seinen Willen aufzwingen können, und Shilla ebenfalls – aber Cornelius?
Er lachte hysterisch auf. Es war verrückt. War er verrückt? Dann verstummte er abrupt. Plötzlich fühlte sich Cornelius völlig ausgelaugt. Sein Blick traf sich mit dem von Shilla, die ihn verblüfft anstarrte. Der Metallring glühte nicht mehr. Wahrscheinlich hatte sich Cornelius das auch nur eingebildet.
Verrückt …
Die Vizianerin beugte sich vor, um das Skalpell, das dem Folterknecht aus der Hand gefallen war, mit den Zähnen aufzunehmen. Auf den Knien rutschte sie zu Cornelius' Stuhl, um seine Fesseln zu lösen. Obwohl Shilla vorsichtig arbeitete, ließ es sich nicht vermeiden, dass seine Handgelenke Schnitte abbekamen. Der Schmerz brachte Cornelius langsam wieder zur Besinnung. Als die Kunststoffschnüre endlich auf den Boden fielen, blutete er aus mehreren kleinen Wunden – aber sein Kopf war wieder klar.
Die Fesseln an seinen Füßen trennte Cornelius selbst auf. Schwankend kam er auf die Beine und befreite Shilla. Als erstes riss sie das Metallband von ihrem Kopf. Es schepperte vernehmlich, als es in einer dunklen Ecke verschwand. Cornelius streifte seine Jacke ab und legte sie um Shillas Schultern. Sie reichte ihm seine Brille, die unter den Stuhl geschliddert war.
»Bitte sehen Sie nach, ob von den Söldnern noch jemand am Leben ist«, trug Cornelius Shilla auf und übergab ihr die Waffe des Todesschützen.
Offenkundig hätte sie sich lieber um Pakcheon gekümmert, wie der besorgte Blick in die Richtung ihres Bruders im Geist bewies, trotzdem nickte sie knapp. Jemand musste sicherstellen, dass von den Entführern keine Gefahr mehr ausging. Sollte noch jemand am Leben sein, konnte sie dem Betreffenden vielleicht einige Informationen entlocken.
Cornelius hatte nur für einen Sekundenbruchteil ein schlechtes Gewissen, weil er sich zwischen die Vizianer drängte. Dann wandte er sich Pakcheon zu, der noch immer am Boden lag und benommen zu ihm hinauf blinzelte.
Cornelius fiel das halbe Universum vom Herzen. Pakcheon war am Leben und anscheinend nicht schwer verletzt worden!
Während Cornelius die Fesseln zerschnitt, suchte sich seine Erleichterung durch Schimpfen ein Ventil: »Sie Verrückter! Was haben Sie sich dabei gedacht? Ich fürchtete bereits, die Kerle würden Sie umbringen. War das wirklich nötig?«
Als auch Pakcheon sich von dem Metallring befreit hatte, konnte Cornelius die samtig-dunkle Stimme des Telepathen wieder in seinem Kopf hören. Er hätte nicht gedacht, dass er den leicht spöttischen Ton so vermisst hatte.
»Sie hätten weit Schlimmeres verdient.« Pakcheons Augen funkelten böse, und Cornelius zweifelte keinen Moment daran, dass der Vizianer nicht zögern würde, jeden Gegner gnadenlos zu vernichten, der es gewagt hätte, die Menschen zu bedrohen, die ihm
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