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Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen
Autoren: Irene Salzmann
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Überprüfung legitimiert hätte. Was sollte
das nur? Selbstverständlich war dies den scharfen Augen der Anwesenden
nicht entgangen. Pakcheon hatte nonchalant gelächelt, während sich
Cornelius vor Verlegenheit gewunden hatte wie ein Zittereel. Was mochten Sentenza
und seine Leute wohl über dieses Schauspiel gedacht haben? Cornelius wäre
besonders sensibel, hatte Pakcheon behauptet. So ein Unsinn ...
    Der Vizianer war eine enigmatische Persönlichkeit. Zwar hatte Cornelius
nie in dieser Art von einem anderen Mann gedacht, aber er fand Pakcheon auf
exotische und maskuline Weise attraktiv – und das nicht nur der Pheromone
wegen. Es war zweifellos eine besonders bizarre Laune der Natur, ausgerechnet
ein Volk, das zu Fremden Distanz wahrte und körperliche Berührungen
scheute, mit solch starken Locksignalen auszustatten, dass selbst Cornelius
als Mann auf Pakcheon ... reagierte.
    Nachdem An'ta Pakcheon angefordert hatte, war Cornelius von Sentenza gebeten
worden, den Telepathen als Leibwächter zu begleiten. Cornelius war zu intelligent,
um sich geschmeichelt zu fühlen, dass der Captain ihm sein Vertrauen durch
diese Aufgabe ausgesprochen hatte. Tatsächlich standen Sentenza nicht genug
Personen zur Verfügung, denen er bedingungslos vertrauen konnte. Er musste
nehmen, wen er kriegen konnte. Hinzu kam, dass Pakcheon DiMersi und An'ta irritierte
– um es milde auszudrücken. Weenderveen wachte bereits über Truman
Nadir, und Sentenza selbst war bemüht, Urian begreiflich zu machen, wieso
es so wichtig war, mit dem geheimnisvollen Lear zu sprechen. Der Schock über
die neuesten Enthüllungen über die Lediri schien diese Wesen regelrecht
gelähmt zu haben. So blieb allein Cornelius als Bodyguard übrig –
und Pakcheon war offensichtlich nicht gewillt, es ihm einfach zu machen.
    »Ich habe Sie beobachtet«, erwiderte Cornelius bestrebt, den Frust
in seiner Stimme zu unterdrücken. Wozu eigentlich, er kann meine Gedanken
lesen und meine Emotionen spüren. »Als Sie Dr. Shens Geist erforschten,
haben Sie etwas gefunden, was Sie nicht erwartet haben. Wenn Sie überrascht
sind, kneifen Sie ihr rechtes Auge immer ein wenig zusammen.«
    »Oh, dann sollte ich mir das abgewöhnen.« Ein verhaltenes Lachen
war zu hören.
    »Die Situation ist ernst. Leben sind in Gefahr. Spielen Sie nicht mit mir!«
    Pakcheon drehte sich um. »Wollen Sie das wirklich?«
    »Was?« Cornelius glaubte, in den dunkelvioletten Augen zu versinken.
    »Dass ich aufhöre, mit Ihnen zu spielen.«
    »Warum tun Sie es?«
    »Es macht mir Spaß.«
    Die freimütige Antwort verschlug Cornelius beinahe die Sprache. »Sie
haben einen merkwürdigen Sinn für Humor.«
    »Nur ich?« Pakcheons zog eine Braue hoch. »Wenn Sie wollen, dass
ich aufhöre, sagen Sie es. Ich werde es nicht wieder tun.«
    Cornelius' Mund fühlte sich so trocken an wie die große Sandwüste
auf Runbei II. Was sollte er sagen? Noch nie war er so verwirrt gewesen. Warum
gerade er?
    »Nein?« Leicht beugte sich Pakcheon nach vorn. Er war vielleicht um
zwei Fingerbreit größer als Cornelius. Der Duft, der an Vanille und
Sandelholz erinnerte, schien intensiver zu werden.
    »Wir sollten zusammen arbeiten«, murmelte Cornelius. Er stand mit
dem Rücken zur Wand und konnte nicht weiter zurückweichen. Plötzlich
fühlte er sich hilflos ... unterlegen ... gefangen ... wie ein Falter,
der sich auf einer verführerisch schönen Blüte niedergelassen
hatte, die ihn nun in ihren Fleisch fressenden Kelch hinab zog.
    »Natürlich.« Der Körper Pakcheons straffte sich, und er
trat einen Schritt zurück. »Sie haben Recht. Ich bin tatsächlich
auf etwas gestoßen.«
    Unwillkürlich bedauerte Cornelius, dass der Vizianer so leicht umschaltete
und einen sachlichen Ton anschlug. Er schüttelte kaum merklich den Kopf.
Was war bloß los mit ihm? Lag die Schuld allein an den Pheromonen? Man
sollte Vizianer nur im Kombipack mit Nasenfiltern und Gebrauchsanleitung auf
die Menschheit loslassen ... »Sprechen Sie«, krächzte er.
    »Jemand hat versucht, Dr. Shen zu manipulieren, psychisch und physisch.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Pakcheon rieb sich den schmalen Nasenrücken. »Jemand hat die alten
Schuldgefühle von Dr. Shen erkannt und diese gegen sie eingesetzt. Der
Betreffende muss ihr starke Psychopharmaka gegeben haben, um sie empfänglicher
für seine Worte zu machen. Ihr Gehirn war nicht so ..., wie es hätte
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