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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk
Autoren: Achim Hiltrop
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Herren von ihnen
erwarteten, und murrend hatten sie sich in ihr Schicksal ergeben.
    Browker nahm einen Schluck aus seiner Feldflasche. Die Fährte, welche die
Gejagten im Dschungel hinterlassen hatten, war noch immer warm. Er und die anderen
Drunar hatten die Witterung der Flüchtigen aufgenommen, die sich von dem
abgestürzten Wrack entfernt hatten. Sie hatten bereits die blitzblanken
Knochen von einem der Gejagten gefunden, der den Magensäften eines gefräßigen
Auabaums zum Opfer gefallen war. Es würde nicht mehr lange dauern, bis
sie ihre Jagdbeute eingeholt hatten.
    Dann stand Browker plötzlich vor einer spärlich bewachsenen Anhöhe,
welche an einer steilen Felswand endete, die sich wie ein Fremdkörper aus
dem Dickicht des Dschungels erhob.
    Er hob die Hand und befahl zwei seiner Leute mit präzisen Gesten, die Flanken
zu übernehmen. Es raschelte im Unterholz, als Bossko und Potorr seinem
Befehl folgten und sich links und rechts von ihm positionierten.
    Dann erst trat Browker näher, um den unbewachsenen riesigen Felsen in Augenschein
zu nehmen. Reliefartige Strukturen im Gestein, die schon seit Jahrtausenden
von Wind und Wetter zerfressen worden waren, erinnerten mit ein bisschen Fantasie
– die Browker leider nicht besaß – an ein überdimensionales
Gesicht. Auf den ersten Blick waren weder Fenster noch Türen zu sehen,
und doch mussten die Leute, welche die Drunar verfolgt hatten, irgendwie dort
hineingekommen sein, denn ihre Spuren endeten genau vor der Wand.
    Browker dachte angestrengt nach. Wie konnte das sein? Er fühlte eine unbezähmbare
Wut in sich aufsteigen; am liebsten hätte er das Magazin seines Gewehrs
leergefeuert und mit seinem zentnerschweren Morgenstern auf den Felsen eingedroschen,
bis er ihn zu feinem Sand reduziert hätte.
    Nein! Er atmete tief durch. Solche Gedanken waren etwas für einfache
Drunar. Er war immerhin Anführer eines Teams und sollte über derart
primitive Instinkte erhaben sein. Seine Herren hatten ihn extra schlauer als
die anderen gemacht, damit er Lösungen finden konnte, auf die ein normaler
Drunar nicht kam.
    Was sie brauchten, war ... war ... eine Tür!
    Browker drehte sich zu Krasher um, dem Sprengstoffexperten im Team. Er zeigte
auf die Stelle, an der die Fußspuren vor der Wand endeten. »Wir brauchen
hier eine Tür.«
    Krasher sah ihn verständnislos an.
    »Eine Tür«, wiederholte Browker ungeduldig. »Mach hier eine
Tür.«
    Krasher grinste breit. Jetzt hatte er verstanden, was Browker von ihm erwartete.
Grunzend nahm er seinen schweren Rucksack von der Schulter und kramte darin
herum. Nach kurzer Suche förderte er ein grünes Kästchen zutage,
das er fachmännisch an der glatten Felswand befestigte.
    »Schnell«, sagte er und bedeutete Browker und den anderen, in Deckung
zu gehen. »Gleich macht bumm!«
    Die Drunar hasteten zurück in den Dschungel und legten sich flach auf den
Boden. Dann rollte der Donner einer gewaltigen Explosion durch den Urwald, und
der Waldboden unter ihren Füßen bebte. Die Tiere des Dschungels lärmten
verstört durcheinander, als das Echo der Explosion allmählich verklang.
    Browker und die anderen stürmten mit vorgehaltenen Waffen aus ihrem Versteck
hervor. Direkt vor der Felswand befand sich jetzt eine große Lichtung.
Die ohnehin schon spärliche Vegetation an dieser Stelle war fortgebrannt
worden, und der sandige Boden war in der Hitze der Explosion zu Glas geworden.
    An der Wand jedoch war kein Kratzer zu sehen.
    Fassungslos starrte Browker auf die Felswand. Nichts deutete darauf hin, dass
hier soeben eine Sprengladung explodiert war, auch wenn das rauchende Trümmerfeld
unter seinen Füßen ein eindeutiges Indiz für die Zerstörungskraft
von Krashers Bombe war.
    »Höhö«, machte Krasher. »Komisch, was?«
    Browker konnte sich nicht länger beherrschen. Seine rechte Pranke krachte
gegen Krashers Schläfe und schickte ihn vorübergehend ins Land der
Träume. Dann holte er mit seinem Morgenstern aus und hieb brüllend
auf das steinerne Hindernis ein. Die anderen Drunar johlten, als sie ihren Anführer
so außer sich sahen. Ohne zu zögern nahmen auch sie ihre Morgensterne
zur Hand, und mit wachsender Begeisterung droschen sie auf die Wand ein.
    In den schwieligen Pranken der Drunar wurden die dornenbesetzten Keulen zu regelrechten
Abrissbirnen. Nach einer halben Stunde, als Browker eine kurze Verschnaufpause
anordnete,
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