Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier
Autoren: Irene Salzmann
Vom Netzwerk:
etwas zwischen ihnen vorgefallen, was – sehr
zu seinem Bedauern – eigentlich auch den Tatsachen entsprach. In Gedanken
fügte er hinzu: »Wir haben Ihren Funkspruch empfangen. Dieser Warnung
war es zu verdanken, dass uns der Angriff der Cerioten nicht überraschte.
Ich habe mich bereits gefragt, was danach aus Ihnen geworden ist. Es freut mich,
dass Sie unverletzt sind und uns Ihre Gabe zur Verfügung stellen wollen.«
    Die Vizianerin schenkte ihm ein sanftes Lächeln, das die Temperatur in
Sentenzas Anzug um mehrere Grad steigen ließ.
    »Das würden wir gern allein mit Ihnen besprechen, Roddy «,
erklärte Knight und blinzelte flüchtig zu Patterson und Bodinga hinüber.
    Patterson zuckte mit den Schultern, zog seine Assistentin, die den Händler
immer noch ehrfürchtig anstarrte, am Ellbogen zur Seite und nahm Verbindung
zu den Bergungsspezialisten auf, um sich nach dem aktuellen Stand zu erkundigen.
    Sentenza und Knight schalteten ihre Außenlautsprecher aus und reduzierten
die Reichweite ihrer Funkgeräte.
    »Zufrieden?«
    Sentenza und Knight maßen sich einen Augenblick schweigend. Als der Händler
seine und Shillas Erlebnisse zu schildern begann, wurde der Captain dadurch
überrascht, dass sein Gegenüber plötzlich jegliche Geschwätzigkeit
abgelegt hatte und mit militärischer Knappheit Bericht erstattete. Trotz
der beidseitigen unverhohlenen Abneigung war Knight fähig, die Dissonanzen,
wenn es erforderlich war, zu vergessen und sich den Notwendigkeiten anzupassen.
Dazu zählte auch, dass er sich der Autorität eines befehlshabenden
Offiziers beugen konnte, wofür Sentenza ihm widerwillig Achtung zollte.
    »Wir halten es für ratsam«, schloss Knight, »nicht jeden
von Shillas Begabung in Kenntnis zu setzen. Manches würde dadurch nur komplizierter.
Weihen Sie ein, von wem Sie glauben, dass es unerlässlich ist. Dann suchen
Sie ein ruhiges Plätzchen, von dem aus Shilla versuchen kann, den Kontakt
herzustellen.«
    Einiges des Gehörten hatte Sentenza bereits gewusst, das andere geahnt
oder gehofft. »Wir können viel Zeit sparen, wenn Ihr Vorhaben gelingt,
Shilla; Zeit, die Leben rettet. Wir gehen wie folgt vor: Patterson und Fischbaum
informiere ich; vor ihnen werden wir Shillas telepathische Begabung ohnehin
nicht verbergen können. Das Bergungsteam befindet sich unmittelbar über
dem Standort der Verschütteten. Wir werden runtergehen und eine Ebene über
den Arbeitenden warten, bis diese durchgebrochen sind. Das sollte für Shilla
nahe genug sein, eine Verbindung zwischen den Forschern, Anande und Fischbaum
herzustellen. Sind Sie damit einverstanden?«

    »Sie haben uns bald gefunden«, bemerkte Krshna, nachdem er einen Augenblick
den Geräuschen gelauscht hatte, die lauter waren als zuvor. »Merkwürdig
finde ich nur, dass sie das Bombardement abgebrochen haben. Die Bioscanner müssten
ihnen doch verraten, dass wir nicht tot sind. Oder heißt die Order nun,
uns unter allen Umständen lebend zu fassen?«
    »Spielt das eine Rolle?« Anyada seufzte mutlos. »Ich wünschte,
der Einsturz der Decke hätte mich getötet. Nun muss ich das Ganze
... und diese Schmerzen noch einmal durchmachen und wieder und wieder. Oder
was glauben Sie, wird man sonst mit uns anstellen?« Wütend nickte
sie in Nadirs Richtung. »Ihm scheint das völlig egal zu sein. Wahrscheinlich
freut er sich sogar, seine Forschungen bis in alle Ewigkeiten fortsetzen zu
können und seine eigene Laborratte zu sein. Diese Art der Unsterblichkeit,
die solche Opfer fordert, ist alles andere als erstrebenswert.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung. Nun, es gibt immer noch Mittel, durch die
wir uns der Gefangenschaft entziehen können.«
    »Sie meinen Gift?«, hauchte Anyada.
    »Ja, aber wir wissen nicht, ob es zuverlässig funktioniert. Möglicherweise
veranlasst das Serum genauso schnell die Bildung eines körpereigenen Antidots,
wie es Verletzungen heilt.« Krshna kratzte sich an der Schläfe. »Ein
Kopfschuss dürfte effizienter sein. Allerdings würde das Nadir sicher
nicht zulassen. Er möchte noch zwei weitere ... persönliche Laborratten
halten.«
    Wieder blickte Shen in die Richtung des Kollegen, der mit dem Löschen der
Daten aus den Rechnern beschäftigt war, ganz offensichtlich mit weniger
Begeisterung als noch vor einer Stunde. Die Möglichkeiten, die er sich
ausmalte, seit sie wussten, dass Juvenil neben dem Negativeffekt auch das erhoffte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher