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Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier
Autoren: Irene Salzmann
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nur?
    Im Bad wurde es still. Wieder spazierte die Vizianerin von links nach rechts.
Es klickte leise, als sie den Automaten ausschaltete. Dann huschte der Schemen
von rechts nach links, zurück in die Kabine, wo sie sich ankleidete. Das
kleine Schauspiel war vorbei.
    Schade! Na, morgen wieder ...
    Ein grünlichweißer Planet schob sich in den Erfassungsbereich der
Kameras und damit auf den Monitor. Jason drückte einige Tasten, woraufhin
der Holoprojektor aktiviert wurde und ein dreidimensionales Abbild des Cerios-Systems
aufbaute.
    Das Ziel der Celestine war dieser jadefarbene Planet, Cerios III, die
einzige bewohnbare Welt des Systems. Bei der Sonne Cerios handelte es sich um
einen orangen Riesen, einen späteren Stern vom K-Typ mit geringer Oberflächentemperatur,
doch sie genügte, um die Hitze auf den beiden inneren Planeten unerträglich
zu machen. Nummer vier war eine kalte Staubwüste, zu klein, um eine Atmosphäre
halten zu können. Bei fünf und sechs handelte es sich um Ammoniakriesen,
die gleichfalls lebensfeindlich waren.
    Eine sachte Berührung ließ Jason aufschauen.
    »Guten Morgen, Jason.« Shillas stumme Begrüßung streifte
seinen Geist genauso sanft wie ihre Hand seine Schulter; die Sprachorgane hatten
sich bei den telepathisch begabten Vizianern zurückgebildet.
    Noch leicht verträumt nahm Jason den betörende Duft nach Sandelholz
und Vanille wahr, der auf natürliche Weise von ihrer Haut ausging.
    »Guten Morgen, Shilla«, gab er akustisch zurück. Es spielte keine
Rolle, ob er seine Gedanken an sie richtete oder mit ihr redete, aber er zog
Letzteres gewohnheitsmäßig vor. Hören konnte sie, und sie hatte
auch die gängigen Idiome erlernt, die in der Galaxis verwendet wurden,
denn Roboter, Androiden und einzelne Individuen produzierten keine lesbaren
Gedanken.
    Als sie ihm den Kaffee-Becher reichte, berührten sich ihre Finger etwas
länger als unbedingt notwendig.
    Jason sog bedächtig das herbe Aroma ein, bevor er einen kleinen Schluck
nahm – echter Kaffee, eine teure Rarität, die er nicht missen mochte,
egal, ob die Lebensmittelkonzerne behaupteten, das Synthgesöff wäre
geschmacksidentisch und dabei erheblich bekömmlicher. Der Kaffee war genau
richtig: ein Löffel Zucker und viel Milch; Shilla trank ihren schwarz.
Er liebte es, so verwöhnt zu werden ...
    Nur eine anständige Mahlzeit konnte die Vizianerin immer noch nicht zubereiten
trotz der Unterstützung durch die Küchenautomaten und unzähligen
Lernprogramme. Aber das machte nichts. Sie besaß außer dem Talent,
den besten Kaffee zu kochen, zahlreiche andere Qualitäten, die Jason noch
mehr zu schätzen wusste. Dafür war er gern der Koch.
    Shilla setzte sich auf die Armlehne des Pilotensessels, während sie das
Hologramm betrachtete. Bekleidet war sie mit einem bauchfreien, ärmellosen
Shirt und einer kurzen Hose. Das violette Haar umfloss ihre Schultern wie ein
kostbarer Schleier.
    »Cerios III?«, erkundigte sie sich und strich die langen Locken hinter
ihre spitzen Ohren.
    Jason nickte. »Wir gehen in vier Stunden in den Orbit. Wollen wir uns die
Zeit mit einer Partie Trisolum vertreiben?«
    »Wir sollten die Gelegenheit nutzen, die Fracht noch einmal zu checken.
Diese geimpften Nährböden, die wir auf St. Salusa an Bord nahmen,
sind nämlich keine einfachen Nährböden mehr, sondern lebhaft
wuchernde Zellkulturen.«
    »Was?«
    »Hast du vergessen, wie lange wir unterwegs waren? Es gibt kein Sprungtor
nach Cerios. Die Celestine war auf ihren eigenen Überlichtantrieb
für diese Distanz angewiesen, pro Lichtjahr eine Viertelstunde. Bei 173
Lichtjahren macht das regulär zwei Tage. Ich kann keine Wunder vollbringen
angesichts der prim ... hm ... der mir zur Verfügung stehenden Mittel.
Außerdem musstest du unbedingt einen Zwischenstopp auf Sanjala einlegen,
was uns mehr Zeit gekostet hat, als unser Antrieb wieder wettmachen konnte.
Das ist sehr riskant. Die Beamten kennen den Zeitplan und werden uns nach der
Ursache selbst dieser geringen Verspätung fragen. Auch wenn bordeigene
Überlichtantriebe allgemein als störanfällig gelten, immer werden
sie die Ausrede von der aufwändigen Reparatur nicht akzeptieren. Nebenbei,
der Umstand, dass nur wenige Frachter einen Überlichtantrieb besitzen und
diese weite Distanz fliegen können, ist nur einer der Gründe, weshalb
wir diesen Auftrag erhielten. Der andere –«
    »Ja, ich
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