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Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi

Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi
Autoren: Martin Kay
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Roderick Sentenza, haben wir uns verstanden ?«
    Die letzten Worte hatte sie förmlich hinausgeschrien, und Sentenza glaubte,
sie noch hundertfach verstärkt in seinen Ohren klingen zu hören.
    »Ja, Ma'am«, sagte er trocken.
    Sally McLennane entspannte sich sichtlich. »Gut.«
    Sie drehte sich um, schritt hinter ihren Tisch und ließ sich wieder in
dem überdimensionalen Sessel nieder.
    »Ein neues Schiff?«, fragte Sentenza.
    Sally nickte. »Ja, die Ikarus II , Sie werden begeistert sein, wenn
Sie sie erst einmal zu Gesicht bekommen.«
    »Wo ist sie?«, wollte der Captain wissen. Plötzlich war der Kommandant
in ihm erwacht, und was gab es Größeres für einen Kapitän,
als die Liebe zu einem eigenen Schiff?
    »Liegt in einem Raumdock von Neue Welten .«
    Sentenza zog die Brauen hoch. »Ein Neubau?«
    »Nach der Rettung seines Sohnes lässt sich Pière Leroc nicht
lumpen«, sagte Sally, machte dann jedoch eine wegwerfende Handbewegung.
»Der Neubau der Ikarus kostet Neue Welten nur ein Taschengeld
– nichts im Vergleich zur Herstellung eines neuen Morgensterns ,
den Sie und Ihre Crew immerhin für Leroc geborgen haben.«
    Das war in der Tat richtig. Nur der Forschungskonzern Neue Welten benutzte
diese Prospektorenschiffe, die mit dem Neuesten, was die Technik zu bieten hatte,
ausgestattet waren, um fremde Welten zu erforschen und Komplettanalysen zu erstellen.
    »Wann wird die Ikarus II fertig gestellt sein?«, verlangte
der Captain begierig zu erfahren.
    »Sie können es wohl nicht erwarten, wie?«, konterte Sally. »Aber
es wird sich noch ein paar Wochen hinziehen. In der Zwischenzeit habe ich einen
anderen Auftrag für Sie.«
    McLennane schwang in ihrem Sessel herum und drückte eine Taste an der Armlehne.
Neben dem Schreibtisch flammte die holografische Projektion von einem Sternenschiff
auf, das Sentenza nur allzu gut bekannt war. Und Sally erörterte den Auftrag.
     

 
2.
     
    Die Mannschaft wirkte wie aufgedreht. Seit zwei Wochen quälten sie sich
durch Nahkampf- und Waffentraining in den Simulationsräumen von Vortex
Outpost, und nun endlich durften sie wieder an Bord eines Schiffs gehen. Ihre
Überraschung wuchs, als Sentenza den anderen eröffnete, dass man ihnen
die Paracelsus unterstellt hatte, ein militärisches Sanitätsschiff,
das man nahe des untergegangenen Vergnügungsparadieses Elysium hatte aufbringen
können. Das Schiff gehörte zum Raumcorps, doch die komplette Besatzung
hatte sich an Bord der Raumstation befunden, um neue medizinische Geräte
zu installieren, als eine startende Yacht abstürzte und mit Elysium kollidierte.
Nur wenige Besucher der Station hatten die Katastrophe überlebt.
    Sentenza hatte angenommen, die Paracelsus würde so schnell wie möglich
ihrem Heimathafen zugeführt werden, um eine neue Crew zu erhalten, doch
anscheinend hatte man das Schiff McLennane überlassen. Natürlich ließ
es sich Sentenza nicht nehmen, die größte Überraschung bis zum
Schluss aufzubewahren, und als er seiner Mannschaft mitteilte, dass es eine
neue Ikarus geben würde, war sämtliches Trübsal wie weggeblasen.
    Nun standen sie zu sechst am Docktunnel der Paracelsus und warteten auf
die Freigabe der Station, an Bord gehen zu dürfen.
    »Das Schiff ist zehnmal größer als die Ikarus «,
schwärmte Thorpa und raschelte dabei mit seinen Zweigen. »Hoffentlich
verläuft sich keiner da drinnen.«
    »Notfalls schauen wir einfach im hydroponischen Garten nach, ob dort nicht
ein Baum zu viel steht«, witzelte Weenderveen.
    Thorpa zog beleidigt die Äste ein, nur um sie im nächsten Augenblick
wieder auszubreiten und zu einem Redeschwall anzusetzen. Das Schicksal war gnädig,
denn in diesem Moment klang ein Lautsprecher auf, und die Freigabe zum Schiff
erfolgte. Zischend fuhr das Schott auf. Zwar versuchte Thorpa sich sofort an
den anderen vorbeizudrängeln, doch Trooid streckte blitzschnell einen Arm
aus, bekam einen der zweigähnlichen Gliedmaßen zu fassen und zog
ihn zurück. Als ihn der Pentakka entrüstet ansah, bemerkte der Droid
nur: »Privileg des Captains.«
    Sentenza betrat als erster den Zugangskorridor der Paracelsus . Er kannte
die Schiffsbauart – sicherlich ein großes, prächtiges Schiff,
allerdings für Rettungsmissionen, wie sie die Ikarus absolvierte,
nur halb so gut zu gebrauchen. Das Lazarettschiff besaß keinen eigenen
Hyperraumantrieb und war auf Sprungtore angewiesen, um große
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