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Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi

Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi
Autoren: Martin Kay
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dem Vorteil, einen Gegenzug machen zu können. Wer immer
uns sabotiert hat, wird nun den Kopf einziehen müssen.«
    Sentenza runzelte die Stirn, und Sally fuhr erklärend fort: »Unsere
Mission ist zwar zur Hälfte gescheitert, aber wir werden bald auch die Hope mit Teilen für das Sprungtor ins Carilla-System schicken können.
Und ich kann vor dem Rat des Raumcorps aussagen, dass unsere eigenen Kräfte
versucht haben, eines der wertvollen Trägerschiffe zu kapern – da
wir das verhindern konnten, haben wir Pluspunkte gesammelt.«
    Vor allen Dingen Sie, Sally , dachte Sentenza. Er wusste nicht, ob er
sich selbst den Triumph gönnen sollte oder nicht. Mehr und mehr hatte er
das Gefühl, dass er und seine Mannschaft auch nur ein Spielball waren und
hin und her geschoben wurden, bis sie am richtigen Platz des Spielfeldes standen.
Sie verhalfen Sally dazu, ihr Image aufzupolieren – aber würde sie
es ihnen eines Tages danken oder sie abservieren, wenn sie ihre Ziele erreicht
hatte? Sentenza schwindelte bei dem Gedanken, und er entschied sich, in einer
ruhigen Minute näher darüber zu grübeln. Für heute hatte
er erst einmal genug Überraschungen erlebt.
    »Ich muss nach meinen Leuten sehen, Ma'am«, verabschiedete er sich
und ignorierte die Rufe Sallys einfach.

    »Nun lassen Sie die Patienten doch ein wenig in Ruhe!«, mahnte Doktor
Saldor Ekkri, als Roderick Sentenza erneut versuchte, seine Teamkameraden zu
besuchen.
    Nachdem die Triebwerke der Hope wieder funktionsbereit waren, hatte auch
die mysteriöse Funkstörung nachgelassen. Sie waren mit dem Trägerschiff
über den Hyperraum zurück nach Vortex Outpost gesprungen. Die Hope reiste von dort aus weiter, um ein Reparaturdock anzufliegen. Man rechnete
damit, dass sie in drei Wochen ihren Dienst wieder aufnehmen konnte, um dann
ihren Auftrag im Carilla-System zu erfüllen.
    Weenderveen, Anande und Thorpa wurden in Ekkris Medostation bestens versorgt,
und der Mediziner versicherte dem Captain, dass es seinen Patienten ausgezeichnet
ginge, sie jedoch Ruhe benötigten. Nach einer halben Woche war auch Lieutenant
Ash wieder auf den Beinen und wurde vom Stationskommandanten Commodore Färber
wegen vorbildlicher Leistung und außerordentlicher Tapferkeit vor dem
Feind ausgezeichnet. Zudem erhielt er eine Beförderung zum Lieutenant senior
grade und sollte auf einen Zerstörer abkommandiert werden. Seltsamerweise
bat Ash jedoch darum, zukünftig Dienst auf Vortex Outpost leisten zu dürfen.
Offenbar traute er niemandem mehr in der Corpsflotte und fühlte sich hier
draußen sicherer. Färber gab seinem Antrag nach und setzte ihn als
Shuttlepiloten für Versorgungsflüge zwischen den Transportschiffen
ein, die aufgrund ihrer Größe nicht direkt an der Raumstation andocken
konnten.
    Sentenzas Verhältnis zu DiMersi war ein wenig abgekühlt. Der Chief
brütete wieder über sein Handeln an Bord der Hope nach und
ließ niemanden an sich heran.
    Nachdem er in der Krankenstation abgewiesen worden war, suchte Sentenza das
kybernetische Zentrum auf und traf dort auf Arthur Trooid. Die Stationstechniker
hatten das künstliche Gehirn des Droiden an eine externe Energieversorgung
angeschlossen. Ursprünglich war es ihnen in den Sinn gekommen, Trooid zu
reparieren, doch Sentenza wollte einzig und allein Weenderveen an den Androiden
heranlassen. So musste er warten, bis dieser wieder genesen war.
    Roderick Sentenza beobachtete Arthur Trooid eine Weile, ohne zu merken, dass
dieser bei vollem Bewusstsein war. Gerade als er sich abwenden wollte, ertönte
die Stimme des Droiden.
    »Sie war wunderschön, nicht wahr, Captain?«, fragte er.
    Sentenza runzelte die Stirn. »Wer?«
    »Marian Williams«, sagte Trooid. »Und ich habe sie kaum gekannt.«
    Der Captain nickte nachdenklich in sich hinein. Er wusste nicht, ob er Trooids
gefühlsmäßige Anwandlungen positiv deuten sollte oder nicht
– vielleicht waren sie auch nur ein Nebeneffekt seiner Beschädigungen.
Beinahe schwerfällig verließ er das kybernetische Zentrum wieder
und suchte sein Quartier auf. Er hoffte, dass seine Mannschaft bald über
den Berg war – und genauso stark hoffte er, dass es nicht mehr allzu lange
dauerte, bis sich Leroc meldete und die Fertigstellung der Ikarus II bekannt gab. Über diesen Gedanken nickte Sentenza an seinem Schreibtisch
ein – auch an ihm waren die Strapazen der letzten Tage nicht spurlos
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