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Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi

Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 006 - Konvoi
Autoren: Martin Kay
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Konstruktionsteile
prallte. Er schrie nicht, denn er war schon bewusstlos, direkt nachdem ihn der
Arm getroffen hatte.
    »Kümmern Sie sich um ihn«, sagte Ash zu Thorpa.
    »Und was ist mit Ihnen?«, wollte der Pentakka wissen.
    »Ich erledige den Rest.«
    »Das schaffen Sie nicht.«
    Schon war Ash durch den Rauch, den die Explosion hinterlassen hatte, gesprungen
und verschwunden. Thorpa raschelte seufzend und ging zu Anande. Er rief sich
das Grundwissen medizinischer Erstversorgung ins Gedächtnis zurück
und setzte dem Arzt eine Injektion. In dem Moment wünschte er sich, einer
der Roboter wäre noch übrig, und er müsste nicht untätig
hier zurückbleiben.
    Anande öffnete die Augen, und seine Rechte packte einen von Thorpas Ästen
– unglücklicherweise erwischte sie den verwundeten.
    »Au!«, schrie der Pentakka auf. »Sie ...!«
    »Gehen Sie hinterher«, zischte Anande. »Los doch, ich pack's
schon!«
    Thorpa blickte den anderen ungläubig an. Er schwankte zwischen einem Gefühl
der Verantwortung und des Abenteuers hin und her und entschied sich kurzfristig
für die letzte Alternative – aber nur, weil ihn der Doktor dazu aufgefordert
hatte. So stürzte er Ash hinterher.
    Der junge Lieutenant hatte inzwischen den dichten Rauch hinter sich gelassen
und war durch einen Verbindungsgang geschlüpft, der in eine weitere Frachthalle
mündete. Da überraschte ihn ein Raumsoldat. Ehe er die Halle betreten
konnte, traf ihn etwas Hartes ins Gesicht und hob ihn von den Beinen. Er landete
auf dem Rücken, drehte sich herum, rollte sich zur Seite und federte vom
Boden ab.
    Ein Zischen. Dann der Einschlag eines Energieblitzes direkt neben ihm. Der Boden
begann zu kochen, und Ash spürte die Hitze durch seine Kleidung hindurch.
Er wirbelte herum, sein Schussarm ruckte hoch, und ein lang gezogener Strahl
fegte durch die Halle. Der Lichtfinger bestrich den Boden, hinterließ
eine brodelnde Schneise und fand dann sein Ziel in dem Gegner. Sein Körperschirm
loderte rötlich auf, als die todbringenden Energien auf das Abwehrfeld
trafen.
    Ash wechselte seinen Standort, sprang zur Seite und hielt immer noch auf das
Ziel. Er blickte nach oben und gewahrte die Gitterstäbe, die in knapp zehn
Metern Höhe rund um die Halle führten, um die Spitzen der Konstruktionsteile
zu erreichen.
    Der Gegner erwiderte das Feuer. Ash warf sich in Deckung, ließ den Abzug
immer noch durchgedrückt, so dass der lang anhaltende Laserstrahl jede
seiner Bewegungen mitmachte. Nur zweimal kam er dabei kurz von seinem Ziel ab.
Er verwünschte die Konstrukteure dieser Körperschirme. Mit seinem
Beschuss hätte er eine zehn Meter dicke Stahlplatte bereits ein Dutzend
Mal zerlegt, doch der Abwehrschild hielt noch immer der ungeheuren Strahlenbelastung
stand.
    Wieder schoss der Gegner. Der Strahl schlug im Deck vor Ash ein. Geschmolzenes
Metall spritzte hoch, setzte sich brennend und schneidend in die Uniform des
Lieutenants. Er schrie, ging in die Knie und löste vor Schmerz den Finger
vom Abzug. Der Strahl verblasste, und siegessicher legte sein Gegner auf ihn
an, um ihn endgültig zu erledigen. Ash riss den Karabiner nach oben und
feuerte eine Salve auf das Gitter in zehn Meter Höhe ab. Die Metallstreben
brachen, zerplatzten und fielen zu Boden. Bevor der letzte Soldat einen Schuss
abgeben konnte, wurde er unter dem Geländer begraben.
    Ash stieß die angehaltene Luft aus und wand sich vor Schmerzen. In diesem
Augenblick sprang Lieutenant-Commander Huntington aus ihrem Versteck. Sie war
ganz nahe. Ash wollte den Karabiner heben, doch die Stiefelspitze Chelseas rammte
sein Handgelenk und trat ihm die Waffe aus der Hand. Das Gewehr schlitterte
meterweit über den Boden – unerreichbar für Ash.
    »So sieht man sich also wieder«, höhnte die Frau. »Ich hätte
Sie bereits am Steuerpult einfach abknallen sollen!«
    Ash verzog die Miene. »Selbst wenn Sie es jetzt tun, Sie hatten von Anfang
an verloren.«
    »Verloren?«, lachte sie auf und richtete die Mündung ihres Blasters
genau auf einen Punkt zwischen Ashs Augen. »Wir haben ein paar Leute verloren,
ja. Aber die Mission werden wir siegreich zu Ende bringen. Captain LeWine wird
mittlerweile die Brücke erreicht haben und von dort aus sämtliche
Hebel in Bewegung setzen, um das Schiff wieder manövrierfähig zu machen.
In einer guten Stunde können wir Funkkontakt zu unseren Verbündeten
herstellen und
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