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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele
Autoren: Rachel Vincent
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geendet.
    Wir beeilten uns, den Backstagebereich hinter uns zu lassen. Todd riskierte hin und wieder einen Blick durch verschlossene Türen, damit wir uns nicht verliefen, und unternahm zwei Abstecher in Addisons Garderobe, um sicherzugehen, dass sie noch da war.
    Je näher wir der Garderobe kamen, desto mehr Menschen begegneten wir. Edens Zusammenbruch war das Thema Nummer eins. Man hatte sie inzwischen abtransportiert und ins Krankenhaus gebracht, aber trotz aller Wiederbelebungsmaßnahmen glaubte niemand so recht daran, dass sie es schaffen würde.
    Wir sowieso nicht.
    Dank der Pässe, die wir um den Hals trugen, gelangten wir unbehelligt bis vor Addisons Garderobe. Als ich gerade dachte, dass es fast schon zu glatt lief, erspähte ich den Sicherheitsmann, der vor der Tür postiert war. In der Faust hielt er eine zusammengerollte Zeitung, und seine Bizepsmuskeln wölbten sichwie Kanonenkugeln.
    „Und jetzt?“, flüsterte ich und nahm mir einen Pappbecher aus dem Wasserspender, der ein Stück von der Tür entfernt aufgestellt war.
    „Ich checke mal, ob sie noch alleine ist“, sagte Todd so laut, dass ich vor Schreck zusammenzuckte – bis mir einfiel, dass ihn außer Nash und mir niemand hören konnte. „Dann schaffe ich uns den Wachmann vom Hals.“ Ohne weitere Erklärung verschwand er.
    Nash und mir blieb nichts anderes übrig, als Arm in Arm den Flur hinunterzuschlendern und dabei möglichst unauffällig auszusehen. Wie gut, dass er mitgekommen war – was hätte ich nur ohne ihn gemacht? Obwohl ich die Augen des Sicherheitsmannes hinter der Sonnenbrille, die er selbst hier im Gebäude noch trug, leider nicht erkennen konnte, hätte ich meinen Arsch darauf verwettet, dass er uns beobachtete.
    Plötzlich berührte mich jemand am Ellbogen, und wie aus dem Nichts tauchte Todd neben mir auf. Als ich erschrocken keuchte, drehte der Wachmann den Kopf in unsere Richtung.
    „Lass das sein!“, zischte ich gereizt.
    „Entschuldige“, sagte Todd. Besonders schuldbewusst sah er dabei nicht aus. „Addys Mutter ist gerade drin, aber sie wird gleich rauskommen, um den Wagen zu holen.“
    Kaum hatte er den Mund zugeklappt, da trat eine Frau aus dem Zimmer, die genauso aussah wie Addison Page – nur älter und mit dunklen Haaren. Sie nickte dem Wachmann zu und stöckelte, ohne uns eines Blickes zu würdigen, den Flur hinunter.
    „Also gut …“ Jetzt hatte auch Todd die Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern gesenkt, das zu unserem Vorhaben passte. „Ihr versteckt euch in der Toilette dahinten, bis ich denWachmann weggelockt habe. Dann schleicht ihr euch in Addys Zimmer. Ich komme nach. Und passt auf, dass sie nicht schreit!“
    Leichter gesagt als getan.
    „Ich bringe dich um, wenn das schiefgeht!“, raunte Nash auf dem Weg zu den Toiletten.
    „Da kommst du leider zu spät“, herrschte Todd ihn an. Dann war er wieder verschwunden.
    Ich öffnete die Tür zur Damentoilette und überzeugte mich davon, dass sie leer war. Dann winkte ich Nash herein und stellte mich neben die Tür, die ich einen Spalt offen ließ. Während er staunend die Vase mit den frischen Blumen betrachtete, spähte ich hinaus und wartete auf ein Zeichen von Todd.
    Wenige Sekunden später hörte ich polternde Schritte aus der Richtung, aus der wir gekommen waren. Dann bog Todd wild grinsend um die Ecke. Er war kein bisschen mehr durchsichtig und trug stattdessen die Zeitung des Wachmanns unter dem Arm. Der Wachmann rannte ihm nach, doch seine Muskeln waren für Kraft und nicht für schnelles Rennen ausgelegt, sodass Todd ihm mühelos davonlief.
    „Komm sofort zurück, du kleiner Scheißkerl!“, rief der Wachmann und wedelte mit seinen riesigen, aber nutzlosen Armen.
    Ich hätte schwören können, dass Todd mir zublinzelte, als er an der Toilette vorbeilief. Im nächsten Moment war er mitsamt dem Sicherheitsmann um die Ecke verschwunden.
    Sobald sie weg waren, rannten Nash und ich mit klopfenden Herzen zurück zur Garderobe. Ich hatte Riesenschiss, dass der Wachmann zurückkommen könnte. Vor der Garderobe blieben wir Hand in Hand stehen. Nash blickte mir fest in die Augen und nickte Richtung Tür.
    „Tu du es“, flüsterte ich. „Mich kennt sie nicht, aber an dicherinnert sie sich vielleicht.“
    Nash verdrehte die Augen und griff nach der Klinke. Er zögerte einen kurzen Moment, ehe er entschlossen – oder doch eher verzweifelt? – die Tür aufriss. Ziemlich mutig, wie ich fand.
    Nachdem er mich ins Zimmer gezogen hatte,
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