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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele
Autoren: Rachel Vincent
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Auseinandersetzungen kannte. „Normalerweise bist du doch derjenige, der uns davor warnt, sich in die Angelegenheiten der Reaper einzumischen.“
    „Und dass es einen Menschen nur unglücklich macht, wenn er von seinem baldigen Tod erfährt“, fügte ich schadenfroh hinzu.
    Todd zuckte die Schultern. „Ich weiß, aber das hier ist was anderes.“
    „Und warum?“ Nash funkelte seinen Bruder erbost an. „Weil es eine Ex von dir ist? Eine, über die du offenbar nicht hinweg bist?“
    Für einen Moment sah Todd mindestens genauso wütend aus wie Nash, aber dahinter verbargen sich eine ungewohnte Verletzlichkeit und tiefer Schmerz. „Es ist deshalb etwas anderes, weil sie ihre Seele verkauft hat. Du weißt genau, was das bedeutet!“
    Nash schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Als er seinen Bruder wieder ansah, war es diesmal eher mitleidig. „Das war ihre eigene Entscheidung.“
    „Sie wusste nicht, worauf sie sich einlässt! Sonst hätte sie das doch nie getan!“, schrie Todd aufgebracht. Ich war sprachlos: So viel Gefühl hätte ich ihm gar nicht zugetraut.
    „Worauf hat sie sich denn eingelassen?“ Ich blickte die Brüder fragend an und verschränkte abwartend die Arme. Wie ich es hasste, immer die Unwissende zu sein!
    Nach kurzem Zögern stieß Nash einen Seufzer aus und drehte sich zu mir um. „Sie hat ihre Seele an einen Hellion verkauft, aber er bekommt sie erst, wenn Addison stirbt. Danach gehört ihre Seele dem Hellion – für immer und ewig. Er kann damit anstellen, was er will. Und da Hellions sich von Chaos und Schmerz ernähren, wird er Addisons Seele – also das, was von ihr bleibt – wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit foltern. Bis zum Ende der Welt – oder der Unterwelt. Je nachdem.“
    Bei seinen Worten drehte sich mir der Magen um, und beinahe wäre mir der Burger wieder hochgekommen, den ich mir vor dem Konzert reingezogen hatte. „Ist das auch mit den Seelen passiert, die Tante Val bei Belphegore eingetauscht hat?“Nashs Nicken bestätigte meine schlimmsten Vermutungen. „Das ist nicht fair!“, rief ich. „Diese Mädchen haben nichts Unrechtes getan, und jetzt werden ihre Seelen bis in alle Ewigkeit gefoltert?“
    „Genau deswegen ist das Wildern von Seelen ja auch illegal“, erklärte Todd mitfühlend.
    „Ist es auch illegal, die eigene Seele zu verkaufen?“, fragte ich hoffnungsvoll. Vielleicht konnte Addison sich ihre Seele aus formalen Gründen zurückholen.
    Aber Todd schüttelte den Kopf. „Es ist nicht erlaubt, einem Lebenden die Seele zu stehlen. Seelen dürfen nur von ihrem Besitzer verschenkt oder verkauft werden, oder nach dem Tod, wenn sie den Körper verlassen haben, geraubt werden. In der Unterwelt herrscht eine unglaubliche Nachfrage nach Menschenseelen. Was Addy getan hat, war völlig legal. Aber sie hatte keinen Schimmer, worauf sie sich einlässt. Da bin ich mir sicher!“
    Mir fehlten die Worte. Ich wusste nicht, wen ich mehr bedauerte: die Seelen der vier unschuldigen Mädchen oder meine Tante, die sich für ihre Tochter geopfert hatte. Oder Addison Page, der bald dasselbe Schicksal widerfahren würde.
    „Wir müssen es ihr sagen.“ Ich sah Nash entschlossen an. In seinen Augen wirbelten die braunen und grünen Strudel vor Angst und Widerwillen durcheinander. „Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn ich es nicht wenigstens versuche.“
    „Dafür sind wir nicht zuständig, Kaylee“, widersprach Nash mit einer gehörigen Portion gesunden Menschenverstands. „Der Hellion besitzt ihre Seele ja schon. Was sollen wir da noch tun?“
    Ich zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Ihr helfen, den Vertrag mit dem Dämon zu brechen? Ist das möglich?“Nash nickte widerstrebend. „Es gibt da ein paar Schlupflöcher. Aber das ist viel zu gefährlich, Kaylee.“ Doch er wusste genau, dass er mich nicht mehr umstimmen konnte. Diesmal nicht.
    „Ich kann nicht tatenlos zusehen, wie sie ihre Seele der Folter preisgibt. Nicht, wenn ich es verhindern kann. Was ist mit dir?“
    Nash zögerte, und sein Schweigen machte mir mehr Angst als der Gedanke an den Hellion, der darauf lauerte, Addisons Seele in Besitz zu nehmen. Als Nash wortlos meine Hand nahm, atmete ich erleichtert auf.
    „Du gehst vor, Reaper“, sagte er schroff. „Und beeil dich lieber. Jetzt, wo Eden tot ist, wird Addy sicher nicht noch bis zum Ende der Show hier rumhängen.“ Edens vorherige Auftritte hatten mit einem Duett der beiden Sängerinnen aus Addisons neuem Album
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