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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele
Autoren: Rachel Vincent
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kannte, war er genau dort. Als die letzten Takte des Songs verklungen waren, beendete Addison ihren Auftritt und verließ unter großem Applaus die Bühne, die daraufhin in aller Eile für den Star des Abends umgebaut wurde. Ich hatte damit gerechnet, dass Todd in der Pause zu uns stoßen würde, doch er tauchte nicht auf.
    Plötzlich gingen die Lichter aus, und im Zuschauerraum wurde es mucksmäuschenstill. Nur vereinzelt wurde aufgeregt geflüstert. Kurz darauf begann die Bühne, dunkelblau zu leuchten, und die Zuschauer brachen spontan in Jubel aus. In der Mitte der Bühne thronte ein von einem einzelnen Scheinwerfer angestrahltes Podest. Hellrote Flammen loderten an beidenSeiten auf, und im nächsten Moment stand eine Gestalt auf der Bühne, so als wäre sie die ganze Zeit schon dort gewesen: Eden!
    Die Sängerin trug eine kurze weiße Jacke über einem pinkfarbenen Leder-BH, dazu einen Rock mit Fransen, die hin und her schwangen und damit jede noch so kleine Bewegung ihrer Hüften betonten. Als sie das lange dunkle Haar zurückwarf, schrie die Menge begeistert auf, und Eden ließ sich auf die Knie fallen. Sie hatte das Mikrofon in der Hand. Aufreizend lasziv stand sie zu den ersten Takten ihres Songs auf und ließ dabei die Hüften kreisen. Ihre tiefe, rauchige Stimme, ein in Musik verwandeltes Stöhnen, war unglaublich sexy und anziehend, und man konnte sich dem Klang nur schwer entziehen. Auch mir ging ihre Stimme unter die Haut, und ich ahnte, dass ich sie auch Stunden später, wenn ich längst im Bett läge, noch hören würde.
    Auf Nash wirkte Eden noch viel anziehender als auf mich. Er verschlang die Sängerin geradezu mit Blicken, und da wir so nahe an der Bühne saßen, hatte er zu allem Überfluss völlig freie Sicht. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt, sodass die langen, starken Armmuskeln hervortraten. Die Lust in seinem Blick galt nicht mir, und als ihm die Schweißperlen auf die Stirn traten, wurde ich plötzlich schrecklich eifersüchtig, auch wenn ich wusste, dass es idiotisch war.
    Ich griff nach seiner Hand, doch ich musste seine Faust fast schon gewaltsam öffnen. Als er endlich den Blick von der Bühne losriss und mich anlächelte, verlangsamte sich das Wirbeln in seinen wunderschönen braunen Augen. Die Lust war noch da, aber auf eine andere Art, tiefer gehend und stimmiger als zuvor – und diesmal galt sie mir. Nash begehrte mich, was mir schmeichelte, aber seine Gefühle gingen über die reine Körperlichkeit hinaus. Fürs Erste hatte ich Edens Bann gebrochen. Doch vielleicht hätte ich Todd für die Karten lieber nicht danken sollen.
    Auf der Bühne tauchte eine Gruppe Tänzer auf und lief auf Eden zu; auf den riesigen Leinwänden verfolgte ich jedes Detail der Choreografie. Die Tänzer scharten sich um Eden und tanzten sie an, strichen ihr mit den Händen über die Arme, Schultern und den nackten Bauch. Als Eden den Laufsteg entlangstolzierte, der bis in die vordersten Sitzreihen hineinreichte, sprangen sie paarweise zur Seite. Spätestens jetzt war ich froh, dass wir nicht in der ersten Reihe saßen. Sonst hätte Nash bestimmt den Boden vollgesabbert.
    Völlig unvermittelt spürte ich einen warmen Lufthauch am Ohr, dann hörte ich eine tiefe Stimme. „Hi, Kaylee!“
    Ich zuckte erschrocken zusammen. Todd stand grinsend neben mir, und mein Nachbar wedelte mit dem Arm glatt durch ihn hindurch. Was bedeuten musste, dass ich als Einzige den Reaper sehen konnte. „Lass das gefälligst!“, zischte ich gereizt.
    „Schnapp dir Nash und komm mit!“ Aus der Tasche seiner weiten Jeans kramte Todd zwei laminierte und ziemlich offiziell aussehende Ausweise hervor, die an Schlüsselbändern baumelten. Sogar sein verschlagenes Grinsen trübte die engelhaften Züge nicht, die er von seiner Mutter geerbt hatte, aber ich ließ mich davon nicht täuschen. Mit Todd geriet man fast immer in Schwierigkeiten, egal wie unschuldig er aussah.
    „Was ist das?“, fragte ich und erntete einen fragenden Blick von meinem Nachbarn. Ich ignorierte ihn geflissentlich und stieß Nash mit dem Ellbogen in die Seite. Mit dem Mund formte ich lautlos das Wort „Todd“. Nash verdrehte die Augen und sah sich suchend um. Anscheinend konnte er seinen Bruder nicht sehen, was ihn ziemlich ankotzte.
    „Backstagepässe.“ Todd griff einfach durch den Typen neben mir hindurch und packte mich an der Hand. Hätte ich mich nicht schnell losgerissen, wäre es zu einer ziemlich peinlichenBegegnung gekommen.
    Ich stellte
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