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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele
Autoren: Rachel Vincent
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hatte Todd der Presse gegenüber erwähnt? Die beiden mussten sich ziemlich nahe gestanden haben.
    „Was ist mit unserem ersten Date, Addy? Darüber hast du der Presse ja wohl nichts erzählt, oder?“
    Sie schüttelte bedächtig den Kopf und hörte ihm aufmerksam zu, behielt jedoch die ablehnende Körperhaltung bei.
    „Wir sind ins West End gefahren und haben im Marble Slab Eis gegessen“, fuhr Todd fort. „Und wir haben uns von so einem Straßenkünstler zeichnen lassen. Das Bild habe ich immer noch. Auf dem Heimweg ist dir im Auto schlecht geworden, und du hast dich am Straßenrand übergeben. Weißt du noch? Davon hast du sicher niemandem was erzählt.“
    Addy schüttelte ungläubig den Kopf. „Todd?“, fragte sie mit brüchiger Stimme. Als er bestätigend nickte, schlang sie die Arme um sich. „Wie … Das ist unmöglich! Ich habe dich gesehen,und du warst tot. Tot!“
    „Nun, wie sich herausstellt, ist dieser Zustand nicht immer so dauerhaft, wie man denkt“, erklärte Nash ruhig, und sein sanfter Tonfall nahm selbst mir die Anspannung. „Er war tot, aber das ist er jetzt nicht mehr. Zumindest nicht so richtig.“
    Addison ließ die Schultern sinken. „Wie soll das gehen? Das ergibt doch keinen Sinn.“ Sie wirkte lange nicht so aufgelöst, wie sie hätte sein müssen. Mit ein wenig Glück gelang es Nash, sie so weit zu beruhigen, dass sie uns zuhörte, aber nicht so weggetreten war, dass sie nichts mehr kapierte.
    „Hier oben ergibt es keinen Sinn.“ Nash klopfte sich an die Stirn. „Aber in deinem Herzen kennst du die Wahrheit. Du hast seltsame Dinge gesehen, nicht wahr, Addy?“ Er trat auf sie zu und zwang sie, ihn anzusehen. „Du hast deine Seele verkauft, und dabei musst du ein paar ziemlich abgedrehte Sachen erlebt haben …“
    Der Schock durchbrach für einen Augenblick Addisons Benommenheit, und sie holte Luft, um Nash zu fragen, woher er davon wusste. Doch er war schneller. „Das war alles real, genauso wie das hier. Und wie Todd.“
    Addisons Blick irrte zurück zu Todd, und diesmal schien sie ihn wirklich zu sehen. „Wie bist du hier reingekommen?“
    Todd zuckte die Schultern, die Andeutung eines schadenfrohen Lächelns auf den Lippen. „Ich habe den Wachmann weggelockt und bin dann zurückgekommen.“
    Ein zaghaftes Lächeln breitete sich auf Addisons Gesicht aus und erfasste auch ihre seltsam blassen Augen. „Der Tod hat deinem Sinn für Humor anscheinend nichts anhaben können.“
    Aber verbessert hatte er ihn auch nicht gerade …
    Addison musste über den blöden Witz selbst lachen. „Verrückt. Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas mal sagen würde.“
    „Kommst du jetzt klar mit alldem hier?“, fragte ich und breitete die Arme aus. „Fertig mit Ausflippen?“
    „Ich kann einen Rückfall nicht ausschließen“, erwiderte sie und stemmte die Hände in die Hüften. „Aber Todd steht offensichtlich quicklebendig vor mir, was soll ich dagegen noch sagen?“
    So langsam wurde mir Addy sympathisch.
    „Können wir uns setzen?“ Todd deutete auf das Sofa.
    „Ja.“ Addy umrundete den grünen Sessel, der ziemlich hart aussah, und ließ sich hineinfallen. Dann wedelte sie in Richtung Sofa. „Meine Mom kommt gleich zurück, und sie wird das bestimmt nicht so gut aufnehmen wie ich.“
    „Sicher nicht“, murmelte Todd und nahm in dem anderen Sessel Platz.
    Nachdem Nash auf Bitten seines Bruders hin die Tür abgeschlossen hatte, damit Addys Mutter uns nicht überraschen konnte, setzte er sich neben mich auf die Couch.
    „Erinnerst du dich an meinen Bruder?“
    „Natürlich. Hallo, Nash. Ist schon eine Weile her.“ Addy schlug die Beine übereinander und lächelte uns freundlich an, als wären wir nicht gekommen, um über ihre unsterbliche Seele und den bevorstehenden Selbstmord zu reden. Sie war so viel selbstsicherer, als ich es je sein könnte, und im Stillen beneidete ich sie um diese Gelassenheit. Vielleicht war das einer der Vorzüge, wenn man ein Star war.
    Ganz abgesehen von Ruhm und Reichtum.
    Zum ersten Mal sah Addison mich direkt an. „Und du bist Kaylee, stimmt’s?“
    Ich nickte und lächelte freundlich zurück. Die meisten Leute, die ich kennenlernte, vergaßen meinen Namen direkt wieder. Anscheinend war ich ziemlich leicht zu vergessen. Solange ichnicht wie am Spieß schrie.
    Todd räusperte sich vernehmlich. Er sah Addison eindringlich an und tippte dabei mit seinem ziemlich handfesten Fuß auf den Teppich. „Addy, du darfst dich nicht umbringen“,
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