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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor
Autoren: S. D Perry
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Alltäglichem geworden.
    Rücksichtslose Firmen, verrückte Wissenschaftler, Killerviren. Und lebende Tote …
    „Yeah“, erwiderte sie schließlich. „Ich bin bereit.“
    Gemeinsam traten sie aus dem Haus. Als Jill die Tür hinter ihnen schloss, ereilte sie plötzlich eine ebenso seltsame wie beunruhigende Gewissheit: Dass sie nie mehr einen Fuß in dieses Haus setzen – dass keiner von ihnen je wieder nach Raccoon City zurückkehren würde!
    Aber nicht, weil uns etwas passiert. Es wird etwas passieren, aber nicht uns.
    Stirnrunzelnd, die Hand am Türknauf, zögerte sie einen Moment und versuchte, dem bizarren Gedanken irgendeinen Sinn abzugewinnen. Wenn sie die Aufklärung überlebten, wenn sie Erfolg hatten in ihrem Kampf gegen Umbrella, warum sollten sie dann nicht mehr nach Hause kommen? Sie wusste es nicht, aber das Gefühl war unangenehm stark. Etwas Schlimmes würde geschehen, etwas –
    „Hey, bist du okay?“
    Jill schaute Chris an, sah auf seinem Gesicht dieselbe Besorgnis, die sie schon zuvor bemerkt hatte. Die vergangenen Wochen hatten dazu geführt, dass sie einander ziemlich nahe gekommen waren, wenn sie auch annahm, dass Chris ihr gerne noch ein wenig darüber hinaus näher gekommen wäre.
    Ach, und du nicht?
    Das Gefühl drohender Unannehmlichkeiten schwand bereits, andere Verwirrungen und Unsicherheiten traten an seine Stelle. Jill schüttelte sich innerlich, nickte Chris zu und ignorierte ihre Vorahnungen. Das Flugzeug nach New York würde nicht warten, weil sie in Selbstanalysen schwelgte – oder sich um Dinge sorgte, die sie nicht steuern konnte, ob sie nur eingebildet waren oder nicht.
    Dennoch, dieses Gefühl …
    „Machen wir, dass wir verdammt noch mal hier wegkommen“, sagte sie und meinte es auch so.
    Sie traten hinaus in die Nacht und ließen das dunkle Haus hinter sich zurück, einsam und still wie eine Gruft.

ZWEI
    3. Oktober 1998
    Die Abenddämmerung hatte sich über die Berge gelegt und tauchte den zerklüfteten Horizont in purpurnes Zwielicht. Die Asphaltstraße wand sich durch zunehmende Dunkelheit, umgeben von schattenhaften Hügel, die in den wolkenlosen Himmel aufragten und sich nach dem ersten schwachen Glimmern der Sterne reckten.
    Leon hätte den majestätischen Anblick vielleicht etwas mehr genossen, wenn er nicht so gottverdammt spät dran gewesen wäre. Er würde es rechtzeitig zu seiner Schicht schaffen, sicher, aber er hatte gehofft, sich erst in seiner neuen Wohnung einrichten, duschen und etwas essen zu können – doch so, wie es aussah, würde er vielleicht Zeit haben, auf dem Weg zum Revier noch kurz an einem Drive-in zu halten. Dass er an der letzten Raststätte schon seine Uniform angezogen hatte, hatte ihm zwar ein paar Minuten gespart, aber im Grunde änderte es nichts mehr an den üblen Aussichten.
    Großartig, Officer Kennedy. Der erste Arbeitstag, und du wirst dir beim Anwesenheitsappell Cheeseburger aus den Zähnen klauben. Sehr professionell.
    Seine Schicht begann um neun, und jetzt war es bereits kurz nach acht. Als sein Jeep an einem Hinweisschild vorbeifegte, das ihm verriet, dass er noch eine halbe Stunde von Raccoon City entfernt war, setzte Leon seinen Stiefel tiefer aufs Gaspedal. Wenigstens war die Straße frei; außer ein paar Sattelschleppern hatte er seit, wie ihm vorkam, Stunden niemanden gesehen. Eine nette Abwechslung zum Verkehrsstau gleich außerhalb von New York, der ihn den größten Teil des Nachmittags gekostet hatte. Er hatte am Abend zuvor noch versucht, anzurufen und beim Desk Sergeant eine Nachricht zu hinterlassen, dass er möglicherweise etwas später eintreffen würde, aber mit der Verbindung hatte etwas nicht gestimmt. Immerzu war nur das Besetztzeichen erklungen.
    Die wenigen Möbel, die er besaß, befanden sich bereits in einer Einzimmerwohnung im Trask-Bezirk von Raccoon City, einem Viertel, in dem überwiegend die Arbeiterklasse wohnte, das aber als sehr ordentlich galt. Keine zwei Blocks entfernt gab es einen hübschen Park, und bis zum Revier fuhr man nur fünf Minuten. Keine Verkehrsinfarkte mehr, keine überfüllten Slums und wahllosen Gewalttaten. Vorausgesetzt, er würde die Peinlichkeit überleben, seine erste Schicht als echter Gesetzeshüter anzutreten, ohne vorher seine Koffer ausgepackt zu haben, freute er sich bereits sehr auf das friedvolle Leben in dieser Stadt.
    Raccoon unterscheidet sich so sehr vom Big Apple, wie es nur möglich ist, herzlichen Dank auch – na ja, bis auf die letzten paar Monate
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