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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor
Autoren: S. D Perry
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Gedanken getrieben, dass sie noch nie auch nur etwas Vergleichbares gesehen hatte. Ein blutverschmierter, fischbäuchiger Albtraum, ein geschwungenes Grinsen aus tückisch scharfen Zähnen und Hände, deren viel zu lange Finger rot besudelt waren.
    Was ist das? Wie kann so etwas existieren?
    „Granate!“, schrie David, und Claire stieß sich vom Boden ab, als versuchte sie zu fliegen und sah in dieser einen Sekunde, in der sie in der Luft hing, Rebeccas blasses, erschöpftes Gesicht. Das Mädchen kauerte immer noch dreißig Meter entfernt an der hinteren Wand …
    Da kam die Druckwelle der Explosion. Ein warmer Körper prallte gegen Claires Rücken. John befand sich zu ihrer Rechten. Dann schlugen sie alle zu Boden. Claire versuchte, den heftigen Sturz mit der Schulter abzufangen, landete stattdessen aber hart auf ihrem Arm.
    Ah, verdammt!
    David hatte sich über sie geworfen, entweder absichtlich oder von der Druckwelle erfasst, und als sie sich aufsetzte und zu ihm umdrehte, verzerrte er das Gesicht vor Schmerz zu einer Grimasse. Sie sah zwei, drei dunkle Metallstücke aus seinem Rücken ragen. Sie pinnten den schwarzen Stoff buchstäblich an seiner Haut fest. Claire streckte die Hand aus, um ihm zu helfen …
    … und sah, dass das Monster immer noch stand. Es strich sich mit den Händen über Brust und Bauch, über die schwarzen Flecken, die die Splittergranate hinterlassen hatte. Ein paar Scherben waren in sein Fleisch eingedrungen, aber die Art und Weise, wie es einen weiteren Schritt auf sie zu machte, sprach eher dafür, dass es völlig unversehrt war. Das Ungeheuer öffnete sein Maul mit dem kräftigen Echsengebiss und enthüllte Reste von Fleisch unbekannter Herkunft, die zwischen den gezackten Zähnen hingen. Lautlos machte es einen weiteren Schritt vorwärts, grinste sein Kannibalenlächeln, und Claire bildete sich ein, das blutige Fleisch in seinem Atemstrom riechen zu können – oder was immer in seinen Eingeweiden ruhte und dort vor sich hin rottete …
    REISS DICH ZUSAMMEN !
    Sie kämpfte sich auf die Beine, ignorierte den Schmerz in ihrem Arm und langte hinunter, um Davids ausgestreckte Hand zu ergreifen und ihn hochzuziehen. Als auch er zum Stehen kam, nahm sie mit ihrer Neunmillimeter Maß und eröffnete erneut das Feuer. Sie wusste, dass es nicht reichen würde – aber sie wusste nicht, was sie sonst hätte tun können.
    Vier verletzte Stellen, alle im oberen Bereich seines Rückens, alle brennend vor Schmerz. Fauchend stieß David die Luft zwischen den Zähnen hervor, entschied, dass der Schmerz erträglich war, und schob jeden Gedanken daran bis auf weiteres beiseite. Das absonderliche Monstrum war noch nicht besiegt. Es mochte langsamer geworden sein, aber es hielt nicht inne, und sie konnten ihm nicht mehr entgegenhalten als das, was sie bereits getan hatten.
    Fliehen – wir müssen fliehen!
    Noch während Davids Hirn den Gedanken formte, öffnete er den Mund. Er rief John, Leon und Claire seine Befehle zu, während sie dabei waren, ihre Waffen leer zu schießen. Waffen, deren Kugeln so nutzlos waren wie die vergeudete Granate.
    „John, kümmere dich um Rebecca! Rückzug! Wir können es nicht aufhalten!“
    John verschwand. Leon und Claire wichen nach hinten und schossen ohne Unterlass, genau wie er selbst es tat – auf die unwahrscheinliche Chance hin, dass sie vielleicht doch noch Schaden anrichten konnten, dass eine ihrer Kugeln eine Stelle traf, die verletzbar war.
    „David, wir könnten es durch den Testbereich versuchen – verstärkter Stahl!“, rief John. David war nicht sicher, wovon er sprach, aber er verstand „verstärkter Stahl“. Das mutierte Tier würde sich davon vermutlich nicht stoppen lassen, aber vielleicht würde es lange genug davon aufgehalten werden, um es ihnen zu ermöglichen, sich zu sammeln und einen neuen Plan auszuarbeiten.
    „Geht klar!“, rief David, und das Monster machte zwei, drei Schritte auf sie zu, offenbar nicht länger an einer zögerlichen Annäherung interessiert. Bei gleichbleibendem Tempo würde es sie in wenigen Sekunden erreicht haben.
    „Lauft hinter John her!“, schrie er und verschaffte Leon und Claire für einen Moment Deckung, ehe er sich umdrehte und ihnen hinterherrannte.
    Stahl, verstärkter Stahl – die Worte wurden zum Mantra, das im Rennen durch seine Gedanken kreiste. Claire und Leon bogen um die Ecke. Die Betonwand wischte an ihm vorbei, und sein Blick fand Rebecca und John in dem Raum am Gangende. Der Raum, in den der
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