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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous
Autoren: Amanda Quick
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oben.
    Lovejoy schrie auf, als er sich sein eigenes Messer in den Leib rammte. Er zuckte in Krämpfen und wälzte sich auf die Seite, und dann packte er den Griff des Messers und riss es sich aus der Brust.
    Blut spritzte, das leuchtend rote Blut des Todes.
    »Die Spinne verliert niemals«, murmelte Lovejoy heiser, während er Harry aus ungläubigen Augen anstarrte. »Sie kann nicht verlieren.«
    Harry schnaufte und bemühte sich, wieder Luft zu bekommen. »Du irrst dich. Es war uns vom Schicksal bestimmt, einander zu begegnen, Lovejoy. Das letzte Rendezvous hat stattgefunden.«
    Lovejoy antwortete nichts darauf. Seine Augen wurden glasig, als er den Tod starb, den er über so viele andere verhängt hatte. Er rollte über den Rand der Landungsbrücke und fiel ins Meer.
    Harry hörte, wie Augusta ihm etwas zurief, aber er schien nicht wirklich die Energie aufbringen zu können, sich auf die Füße zu ziehen. Er blieb einfach auf der Landungsbrücke liegen, vollständig erschöpft, und dort lauschte er ihren Schritten, als sie auf ihn zugerannt kam.
    »Harry.«
    Als er spürte, wie Wasser in sein Gesicht tropfte, schlug er die Augen auf und lächelte sie an. Sie war klatschnass. Die Röcke ihres Kleids trieften, und das Haar klebte an ihrem Kopf. Liebe und qualvolle Sorge strahlten in ihren Augen. Nie hatte sie schöner ausgesehen.
    »Harry, ist alles in Ordnung? Sag mir, dass dir nichts fehlt.« Sie kauerte neben ihm und schmiegte seinen Kopf an ihr nasses Mieder.
    »Es ist alles in Ordnung, mein Liebling.« Er zog sie an sich, ohne sich an ihrer nassen Kleidung zu stören.
    Augusta umklammerte ihn. »Gott im Himmel, ich hatte entsetzliche Angst. Wie hast du herausgefunden, was hier passiert? Woher wusstest du, dass er mich nach Weymouth bringt? Woher hast du gewusst, welches Schiff er nehmen wollte?«
    Ihre Fragen wurden von Peter beantwortet, der jetzt hinter ihr stand. »Die Spinne hat wirklich immer teuflisches Glück gehabt. Aber andererseits war Graystone bekannt dafür, die Absichten des alten Luzifer zu durchschauen und ihm zuvorzukommen.«
    Augusta erschauerte und schaute über den Rand der Landungsbrücke. Lovejoy trieb mit dem Gesicht nach unten im Wasser.
    »Du frierst, Liebling«, sagte Harry mit ruhiger Stimme. Er stand auf und drehte sie um, damit sie nicht länger Lovejoys Leiche sah. »Wir müssen dich in warme Kleider packen.«
    Er führte sie der Wärme einer nahen Taverne entgegen.
    Augusta, Harry und Peter trafen am späten Nachmittag wieder in Graystone ein, und der gesamte Haushalt stürzte aus dem Haus, um sie zu begrüßen. Die Dienstboten grinsten breit und erzählten einander, sie hätten alle gewusst, dass ihr Herr die Herrin retten würde.
    Clarissa Fleming stand oben auf der Treppe und strahlte vor Erleichterung, während Meredith ihren Eltern entgegen rannte.
    » Mama , du bist wieder in Sicherheit. Ich habe gewusst, dass Papa dich retten wird. Er hat es mir gesagt.« Meredith schlang die Arme um Augusta und umarmte sie ungestüm. »0 Mama, du bist ja so tapfer.«
    »Du bist auch sehr tapfer, Meredith.« Augusta lächelte sie an. »Ich werde nie vergessen, was für ein tapferes kleines Mädchen du warst, als ich dich in diesem Häuschen gefunden habe. Du hast noch nicht einmal geweint, oder doch?«
    Meredith schüttelte heftig den Kopf und hatte das Gesicht immer noch in den Röcken von Augustas Kleid verborgen. »Nicht währenddessen. Aber ich habe später geweint, als Miss Ballinger mich fortgebracht hat und wir gemerkt haben, dass du uns nicht folgen konntest.«
    »In dem Moment wusste ich nicht, was ich tun soll«, sagte Claudia, die nicht weit entfernt stand und Peters Hand hielt. »Ich habe den Pistolenschuss gehört und war völlig außer mir vor Angst. Mir ist klargeworden, dass ich nicht umkehren und Merediths Leben in Gefahr bringen darf. Also bin ich weitergeritten. Graystone und Peter sind gerade hier angekommen, als Meredith und ich das Haus erreicht haben. Sie konnten sich sofort denken, dass Lovejoy mit dir nach Weymouth wollte.«
    »Sowie wir wussten, dass wir zu spät dran waren, um dich aus seinen Klauen zu befreien, war es nur logisch, in Weymouth nach dir zu suchen«, erklärte Harry. »Die Spinne hat als Fluchtweg schon immer das Wasser bevorzugt. Sheldrake und ich sind sofort nach Weymouth geritten und noch vor Lovejoys Kutsche dort eingetroffen. Dann haben wir uns auf die Suche nach einem Schiff gemacht, das Lucy Ann heißt.«
    »Es hat sich herausgestellt, dass es
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