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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder
Autoren: J.D. Robb
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musste zugeben, dass in Roarkes Fall ein Bild ebenso viel wert war wie Hunderte von Worten.
    Sein Foto starrte ihr entgegen. Er war beinahe lächerlich attraktiv: Sein schmales Gesicht mit den geschwungenen Wangenknochen und dem wohl geformten, wie gemeißelten Mund war rundherum ästhetisch. Ja, sein Haar war schwarz, doch der Computer hatte nicht verraten, dass er es aus seiner starken Stirn gestrichen hatte und in dichten, dunklen Wellen über seine breiten Schultern fallen ließ. Seine Augen waren blau, doch das Wort war viel zu simpel für die Leuchtkraft dieser Farbe oder für die eindringliche Stärke seines Blicks.
    Bereits anhand des Fotos konnte Eve erkennen, dass dieser Roarke ein Mann war, der sich einfach nahm, was oder wen er wollte, ohne dass er dabei etwas so Frivoles wie ein Trophäenjäger war.
    Und, dachte sie weiter, er war auch ein Mann, der töten könnte, falls und wenn es ihm gelegen kommen sollte. Er täte es kühl, methodisch, ohne ins Schwitzen zu geraten.
    Sie schob die Ausdrucke zusammen und beschloss, sich einmal mit diesem Roarke zu unterhalten. O nein, nicht irgendwann einmal, sondern in allernächster Zeit.
    Als Eve die Wache verließ, um nach Hause zu fahren, rieselten feuchte Schneeflocken vom Himmel. Ohne große Hoffnung suchte sie in ihren Taschen und merkte, dass sie tatsächlich ihre Handschuhe in ihrer Wohnung zurückgelassen hatte. Ohne Kopfbedeckung, mit nackten Händen und einzig ihrer Lederjacke als Schutz gegen den beißend kalten Wind, ging sie zu ihrem Auto und stieg ein.
    Sie hatte die Kiste bereits seit Wochen reparieren lassen wollen, hatte jedoch einfach nie die Zeit dazu gehabt. Nun allerdings hatte sie jede Menge Zeit, sich selbst für diese Schlamperei zu schelten, als sie wegen der defekten Heizung zitternd vor Kälte hinter dem Lenkrad hockte und sich durch den dichten Verkehr kämpfte.
    Sie schwor sich, falls sie tatsächlich ihre Wohnung erreichen sollte, ohne zuvor zu einem Eisblock erstarrt zu sein, umgehend einen Termin mit dem Mechaniker zu vereinbaren.
    Doch als sie schließlich heimkam, galt ihr erster Gedanke ihrem knurrenden Magen. Bereits, als sie die Tür aufschloss, träumte sie von einer Schale heißer Suppe, vielleicht einem Haufen Pommes frites, falls sie noch welche hatte, und einer Tasse Kaffee, der nicht so schmeckte, als hätte jemand ihn mit Spülwasser gekocht.
    Sofort sah sie das dünne, viereckige Päckchen hinter der Tür und hielt schon vor dem nächsten Atemzug die Waffe in der Hand. Waffe und Blick ins Wohnungsinnere gerichtet, trat sie die Tür hinter sich zu, ließ das Päckchen achtlos liegen und schob sich vorsichtig durch alle Räume, bis sie sicher wusste, dass sie vollkommen allein war.
    Sie steckte die Waffe wieder in ihr Holster, schälte sich aus ihrer Jacke, warf sie achtlos auf das Sofa, bückte sich und griff vorsichtig nach der versiegelten Diskette. Sie war weder etikettiert noch war ein Brief oder ein Zettel angeheftet.
    Eve trug die Diskette in die Küche, öffnete vorsichtig das Siegel, schob sie in ihren Computer.
    Und vergaß jeden Gedanken an das Essen.
    Sowohl die Bild- als auch die Tonaufnahmen hatten eine hervorragende Qualität, und während sie auf ihren Bildschirm starrte, sank sie leblos auf einen Sessel.
    Sharon DeBlass lag nackt inmitten des raschelnden Satins auf ihrem riesengroßen Bett. Sie hob eine ihrer Hände und fuhr sich durch ihre prachtvolle leuchtend rote Mähne, während sie sanft von den wogenden Bewegungen des Bettes hin und her geschaukelt wurde.
    »Irgendwelche speziellen Wünsche, Schätzchen?« Lachend erhob sie sich auf ihre Knie und umfasste ihre Brüste. »Warum kommst du nicht zurück… « Verführerisch befeuchtete sie sich die Lippen mit der Zunge. »Dann können wir noch mal von vorn anfangen.« Sie senkte ihren Blick, und ihr Mund wurde von einem leisen, katzenhaften Lächeln umspielt. »Sieht aus, als könntest du schon wieder.« Abermals lachend schüttelte sie ihre Mähne. »Oh, wir wollen ein Spiel spielen.« Immer noch lächelnd hob Sharon ihre Hände in die Luft. »Aber tu mir bitte nicht weh.« Mit vor Erregung blitzenden Augen tat sie, als würde sie erschauern, und stieß ein leises Wimmern aus. »Ich werde alles tun, was du von mir verlangst. Alles. Komm her und zwing mich. Ich will, dass du mich zwingst.« Sie ließ ihre Hände wieder sinken und begann, sich überall zu streicheln. »Richte diese große, schlimme Waffe auf mich, während du mich vergewaltigst. Ich
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