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Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08

Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08

Titel: Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08
Autoren: Conrad Shepherd
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abhielt, in die Stadt zu stürzen und die Katastrophe zu verursachen. Doch dazu müßte ihm die Kommandantin Zugriff auf die Baupläne des Schiffes gewähren.
    Eoüi zeigte offen ihre Ablehnung gegenüber Dharks Vorschlag; ihr Mißtrauen den Fremden gegenüber schien förmlich zu explodieren.
    Auf eine gewisse Weise konnte Dhark sie verstehen, er würde vermutlich zunächst nicht anders reagiert haben.
    Daß sie sich nicht mit ihren Offizieren beriet, auch nicht mit den weiblichen Mitgliedern der anwesenden Führungsriege, machte einmal mehr deutlich, daß sie die uneingeschränkte und alleinige Befehlsgewalt an Bord des Schiffes hatte.
    »Ihr habt nicht mehr viel Zeit, unser Angebot zu akzeptieren«, stellte Dhark warnend klar. »Warum sträubt ihr euch so? Interessiert euch das Schicksal der unzähligen Verletzten und Toten nicht, die euer Absturz zur Folgen haben wird?«
    Eoüi wirkte noch immer unschlüssig. »Mit der Preisgabe unserer Baupläne erhalten Sie vielleicht einen Vorteil, der uns zum Nachteil gereicht, falls es zu einer Auseinandersetzung zwischen uns und euch Terranern kommen sollte«, gab sie unumwunden zu. »Wissen wir, was euer Volk vorhat? Wir befinden uns seit langem in kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Ringschiffen, die uns in mehr als nur einer Hinsicht die Existenz streitig machen und gegen deren Überlegenheit wir kein Mittel kennen. Sie scheinen ebenfalls eine überlegene Technik zu besitzen, überlegener als die unserer Feinde. Wer sagt uns, daß Sie sie nicht auch gegen uns einsetzen?«
    »Wir verstehen Ihre Befürchtung, Kommandantin«, sagte Dhark laut, »aber sie ist grundlos.«
    Amy Stewart mischte sich ein. »Wir Terraner sind ein friedliebendes Volk, das lediglich darauf aus ist, sein Wissen zu erweitern. Und wir sind in der Lage, Ihnen zu helfen – wenn Sie sich helfen lassen wollen«, schloß sie.
    Eoüi starrte den weiblichen Cyborg einen langen Augenblick an. Es schien, als hätten dessen Worte, die Worte einer Frau also, das Mißtrauen der Kommandantin besänftigt und sie empfänglicher für die Wünsche Dharks gemacht.
    »Na gut«, sagte sie schließlich und winkte nach hinten. »Ooauü!«
    Eine ihrer Untergebenen eilte dienstbeflissen herbei.
    »Zu Ihren Diensten, Kommandantin!« übersetzte der Translator die Worte des weiblichen Offiziers.
    »Geben Sie ihnen, was sie brauchen, um unseren Absturz aufzuhalten. Und tun Sie es rasch.«
    Ihre letzten Worte gingen fast in dem Pfeifen unter, das plötzlich die Zentrale des goldenen Schiffes erfüllte: Der manövrierunfähige Raumkreuzer traf auf die Ausläufer der Planetenatmosphäre – und schon waren die Auswirkungen dieses Zusammentreffens erkennbar, als sich die ersten Verzögerungskräfte bemerkbar zu machen begannen. Langsam schwebten lose umherfliegende Gegenstände zu Boden; die Füße der Bulls setzten sich wieder auf die Platten, und Amy und Dhark atmeten auf, als sie merkten, daß sie an Gewicht gewannen und das magenverdrehende Gefühl endete.
    Ooauü ging auf die andere Seite der Zentrale zum Hauptcomputer und gab dem Operator einige Befehle.
    Der betätigte seine Tasten.
    Es schien Ewigkeiten zu dauern, nach Dharks Begriffen, dem die Zeit unter den Nägeln brannte.
    Der Raumer begann zu vibrieren, unmerklich zunächst, dann immer stärker. Der Ausfall so vieler Systeme trug nicht zu seiner Stabilität bei.
    Es war abzusehen, daß das Schiff während seines Falls auf die Stadt auseinanderbrechen und als feuriger Trümmerregen Tod und Verderben verbreiten würde.
    »Warum dauert das so lange?« sagte Dhark nervös. »Beeilt euch, ehe es zu spät ist!«
    Seine Befürchtungen verstärkten sich, als eine dumpfe Explosion die Zentrale erschütterte.
    »Sieh doch!« machte Amy ihn mit Kopfbewegung auf eine bestimmte Stelle in den Rundumsichtschirmen aufmerksam, die einen Raum zeigte, der an der Schiffsperipherie liegen mußte und bereits durch den Beschuß der Ringraumer Beschädigungen aufwies, die nur notdürftig abgedichtet worden waren. Jetzt beulte eine unwiderstehliche Kraft, nämlich der beginnende Sog der Atmosphäre, die Hülle nach außen, riß sie weiter und weiter auf und ließ sie schlußendlich bersten. Die Luft in der betroffenen Sektion entwich mit der Gewalt einer Explosion und nahm alles, was nicht niet- und nagelfest war, mit sich hinaus ins Freie. Kein Kraftfeld dämmte den Hüllenbruch ein; alle vorhandenen Energiereserven konzentrierten sich offensichtlich auf die Aufrechterhaltung der
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