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Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08

Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08

Titel: Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08
Autoren: Conrad Shepherd
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sich das Knacken und Ächzen der überbeanspruchten, aufgeheizten Hülle verlor, schwebten die 25 Flash aus dem Schiff und verharrten wenige Meter über dem Boden. Die metallenen Geschosse wurden für jedermann sichtbar, konnten aber dank ihrer Tarnanlagen von keiner Tasterstation aus dem Raum geortet werden.
    Der gerettete Kreuzer öffnete das Hauptschott und fuhr die Rampe aus; die Besatzung, soweit sie noch laufen konnte, betrat den Boden ihrer Welt.
    Dhark schaltete die Kommandophase zu den Flash.
    »In Ordnung, Männer. Ihr habt euer Bestes gegeben; sollten die Bulls sich nicht dafür bedanken – ich tue es. Bringt euch jetzt aus der Schußlinie. Kehrt zum Schiff zurück und wartet dort auf weitere Befehle.«
    Wonzeff sprach für alle; sein Gesicht blickte vom Deckenmonitor der 003.
    »Aye, Sir. Viel Glück, egal, wofür. Wonzeff Ende.«
    Er verschwand aus dem Aufnahmefokus; auf dem Schirm wurde wieder die Umgebung sichtbar.
    Die 24 Flash waren noch für ein paar Sekundenbruchteile zu sehen, dann verschwanden sie wie ein flirrender Schwärm metallener Mücken im Sonnenlicht.
    »Wir sollten aussteigen«, schlug Amy vor. »Wie es aussieht, erwartet man uns.« Sie deutete nach draußen, wo sich in der umstehenden Menge Bewegung zeigte. Eine Abordnung der Stadtbewohner hielt auf den Flash zu, eine prächtig gekleidete Delegation. Der Nahbereichstaster erfaßte sie problemlos und bestätigte Dhark, daß er sich nicht geirrt hatte: Es waren überwiegend Frauen.
    Dhark zögerte. »Was zeigen die Analysen?«
    Amy tippte auf ein paar Bedienungsknöpfe. »Nichts Schädliches«, beruhigte sie ihn und fuhr mit einem Finger über den entsprechenden Monitor. »Die Atmosphäre entspricht im wesentlichen der des Schiffes. Es gibt keine Gesundheitsrisiken für uns, Ren. Bis auf eine Kleinigkeit vielleicht.«
    »Hmm. Und wie bedeutend ist diese ›Kleinigkeit‹?«
    »Sie betrifft eigentlich nur dich«, meinte sie leichthin und fügte hinzu: »Du solltest beim Aussteigen vielleicht ein wenig vorsichtig sein.«
    »Weswegen?«
    »Diese Welt hat eine um fast 50 Prozent höhere Schwerkraft als die Erdnorm. Genau sind es 1,48 g.«
    »Auch das noch«, brummte Ren Dhark. »Na gut, ich werde mich darauf einstellen. Steigen wir aus, aber ohne Waffen«, ordnete er an.
    Amy Stewart zischte nur etwas hinter geschlossenen Zähnen; sie schien keinesfalls zufrieden mit dieser Anordnung.
    Dhark konnte es ihr in gewisser Weise nachfühlen, aber er blieb bei seiner getroffenen Entscheidung.
    »Also schön. Du hast recht – wir sollten Vertrauen zeigen«, meinte sie mit einem Seufzer.
    Die Delegation der Bulls hatte das Beiboot jetzt fast erreicht.
    Dhark öffnete die Luke und stieg auf den Boden hinab. Obwohl vorgewarnt, ging er leicht in die Knie und keuchte überrascht, was Amy mit einem leisen, spöttischen Lachen quittierte; in ihrer Eigenschaft als Cyborg und noch immer im Zweiten System voll einsatzbereit machte ihr die erhöhte Schwerkraft überhaupt nichts aus.
    »Verflixt!« murmelte er und atmete tief durch. »Das fühlt sich an, als trüge ich jemanden auf meinem Rücken.« Er warf Amy einen forschenden Blick zu, um zu sehen, was sie dachte. Aber und Augen waren nicht auf ihn gerichtet, sondern auf die Szene vor ihnen. Ihre angespannte Haltung machte deutlich, wonach sie argwöhnisch Ausschau hielt: nach potentiellen Angreifern nämlich.
    Die Abordnung der Bulls blieb wenige Schritte vor Amy und Dhark stehen.
    Eine lange halbe Minute verging, in der die beiden Vertreter Terras nichts vernahmen als die Geräuschkulisse der Menge im Hintergrund.
    Während Dharks Ohren den tiefen, melodiösen Stimmen lauschte, wanderten seine Augen von den Einzelheiten der breitflächigen rosigen Gesichter zu der prächtigen uniformähnlichen Bekleidung der Bulls. Und wieder bestätigte sich, was er schon an Bord des goldenen Raumschiffs hatte feststellen können: Bulls schienen nur aus Muskeln zu bestehen.
    Stämmige Gestalten mit massiven Schultern, breiten Hüften und großen Füßen, auch bei den Frauen, obwohl diese eine Spur weniger massiv erschienen. Durchweg glichen die Bulls zu klein geratenen Schwergewichtsboxern – einen besseren Vergleich fand er nicht.
    Er war kein studierter Anthropologe, der sich explizit auf Fremdvölker spezialisiert hatte, aber soviel konnte selbst er erkennen: Diese menschenähnliche, humanoide Spezies stammte vermutlich von einer noch schwereren Welt als dieser, auf der sie jetzt lebte. Die Frauen waren durchweg
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