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Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08

Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08

Titel: Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08
Autoren: Conrad Shepherd
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als Raumpilot getan hatte, über Funk meldete.
    »Sir!« rief er halblaut.
    »Mike?«
    »Ich habe die Zentrale des Raumschiffes auf meinem Taster.«
    »Gute Arbeit, Mike«, lobte Dhark. »Wird Zeit, daß ich der Mannschaft einige Vorschläge zur Rettung ihres Schiffes unterbreite.«
    »Ob wir da alle Platz haben werden?« fragte Warren, der zu den profiliertesten Flashpiloten der POINT OF zählte, mit ruhiger Stimme.
    Dhark lächelte verhalten; er sah vor seinem inneren Auge das runde Gesicht des Mannes mit den abstehenden Ohren vor sich, dessen ruhiges Temperament und bedächtige, vorsichtige Art sprichwörtlich waren.
    »Gut, daß Sie es ansprechen, Rul«, meinte er. »Ich fliege natürlich allein hinein. Die anderen Flash bleiben draußen. Verstanden?«
    »Zu Befehl, Commander.«
     
    *
     
    Als der Flash unvermittelt durch die Wandung drang und wenige Meter dahinter mit nunmehr abgeschaltetem Intervallum zum Stillstand kam, zeigte die Brückenbesatzung weit weniger Beunruhigung, Schrecken oder gar Panik, als Dhark eigentlich erwartet hatte. Offensichtlich war die Kunde von Beibooten, die mühelos feste Materie zu durchdringen vermochten, bereits bis in die Kommandozentrale des goldenen Schiffes vorgedrungen. Dennoch erregte das Erscheinen des Flash unter den Anwesenden erhebliches Aufsehen und veranlaßte einen der stiernackigen Männer sogar, mit einem Impulsblaster das Feuer auf den Flash zu eröffnen. Der Strahl traf die Unitallhülle des Raumbootes, ohne Schaden anzurichten.
    Das Vorgehen dieses Übereifrigen schien keine Billigung unter den Anwesenden gefunden zu haben. Merkwürdig genug, neben den prächtig uniformierten Männern gab es eine Anzahl eindeutig weiblicher Besatzungsmitglieder, deren Bekleidung noch bunter und farbenfroher als die der Angehörigen des starken Geschlechts war. Die Farbenprächtigste unter ihnen war ein weiblicher Offizier, der in der Rangordnung offenbar über allen anderen stand.
    Über die Monitore über ihren Köpfen verfolgten Amy und Ren Dhark, wie sie mit in die Seiten gestemmten Fäusten dem Schützen eine nach Gestik und Mimik unverkennbare Standpauke hielt, die dieser mit eindeutiger Betroffenheit und hängenden Gesichtszügen über sich ergehen ließ.
    Ein weiblicher Kapitän!
    »Allem Anschein nach ja«, schloß sich Amy dieser von Dhark geäußerten Vermutung an, »warum auch nicht?« während sie die verbale Maßregelung über die Außenlautsprecher und zugeschalteten Translator verfolgten.
    Die Stimmen waren überwiegend tief, wie aufgrund der physischen Konstitution ihrer Träger nicht anders zu erwarten war, aber dennoch sehr weich. Die Sprache selbst überraschend melodiös; sie kam völlig ohne Konsonanten aus.
    Die Audiophase des Flash übertrug die Sprechweise über To-Richtfunk in die POINT OF. Dort machte sich der Checkmaster unverzüglich an die Entschlüsselung, um den Translator im Flash und die tragbaren Geräte an Dharks und Amys Gürteln mit ersten verwertbaren Informationen zu füttern.
    »Ich denke, wir sollten nicht mehr länger warten«, sagte Dhark, »sonst erwecken wir nur noch mehr Mißtrauen. Laß uns aussteigen, die Bulls begrüßen und unseren Spruch aufsagen.«
    »Bulls?« dehnte Amy.
    »Ist mir gerade so eingefallen«, antwortete Dhark leichthin. »Die Bemerkung dieses einen Kadetten … Beeten war es, glaube ich … hat mich darauf gebracht. Er sagte etwas von jungen Stieren auf zwei Beinen. Bulls eben«, schloß er.
    »Das ist nicht …«
    »Doch, das ist mein Ernst«, grinste Dhark, was Amy nicht sehen konnte, da sie mit dem Rücken zu ihm saß und er das Gesicht gesenkt hielt.
    »Na gut. Wie du meinst. Ich bin dabei. Und weil ich schon dabei bin – nennen wir die Welt unter uns doch einfach Bullshed.« (Bullenstall)
    »Warum nicht«, erwiderte Dhark nach kurzem Zögern. »Solange niemand auf die Idee kommt, diesen ›Shed‹ in etwas anderes zu verwandeln.«
    Sie stieß einen kurzen Laut aus. »Was hältst du von deinen Mitmenschen, mein Lieber?«
    »Im Prinzip nur das Beste«, meinte Dhark leichthin und grinste verhalten. »Dann wollen wir mal …«
    Dhark öffnete die Luke des Flash, stieß sich mit den Beinen ab und schwebte mit erhobenen Händen heraus. Es herrschte nach wie vor Schwerelosigkeit innerhalb des Raumschiffes; noch war die Grenze der Planetenatmosphäre nicht erreicht. Aber Dharks innere Uhr sagte ihm, daß es nicht mehr lange dauern konnte, bis die ersten Ausläufer der Lufthülle die Wandungen des goldenen Schiffes
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