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Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 02

Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 02

Titel: Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 02
Autoren: Alfred Bekker
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der Schulter. An der Stirn war Blut aus einer klaffenden Wunde gesickert, lief aber nun nicht mehr. Blut war auch an einer Kante der Konsole zu sehen. Offenbar war sie beim Aufprall mit dem Kopf aufgeschlagen.
    Ihre toten Augen blickten ihn starr an.
    »Joan!« flüsterte er und löste den Griff ihrer Arme um das kleine Bündel, das sie festhielt und mit ihrem Körper geschützt hatte.
    Ion! Der Junge hatte die Augen geschlossen.
    In diesem Moment zerplatzte der Panoramabildschirm. Ein Regen aus kleinen, spitzen Partikeln ging nieder. Dhark beugte sich über den kleinen Ion und schützte ihn mit seinem Körper. Er spürte, wie einige der Partikel schmerzhaft auf seinem Rücken niedergingen.
    Ein weißgraues Gas strömte aus einer Ecke des zerstörten Bildschirms in die Zentrale. Irgendeine Zuleitung war beschädigt worden. Ein Grollen durchlief das Schiff. In der Maschinensektion hatten sich offenbar weitere Explosionen ereignet.
    Aber Dhark nahm das nur ganz am Rande wahr.
    Seine Gedanken waren bei Ion.
    Unwillkürlich mußte er schlucken.
    Das ausströmende Gas kratzte in seinen Atemwegen.
    Der Terraner fühlte nach dem Puls des Jungen. Sein Herz schlug noch, aber das Kind war besinnungslos.
    Er preßte es an sich, verließ mit dem Kleinen auf dem Arm die Zentrale. Wieder donnerten Explosionen. Diesmal heftiger.
    Gestikulierende Buccaneer-Rettungskräfte kamen ihm entgegen. Sie beachteten ihn nicht weiter. Irgend etwas war geschehen, das sie offenbar sehr in Unruhe versetzte.
    Raus hier!
    Das war Dharks einziger Gedanke.
    Der kleine Ion brauche Hilfe. Vielleicht war ohnehin schon alles zu spät, aber das wollte Dhark nicht akzeptieren.
    Noch nicht.
    Er kämpfte sich durch gasverseuchte Zonen, in denen man kam atmen konnte, und gelangte schließlich ins Freie.
    Mit dem Kind im Arm rannte er auf den offen dastehenden Flash zu, wo Riker auf ihn wartete.
    »Mach alles klar für den Start!« wies er seinen Begleiter an und stieg ein. Das Kind hielt er dabei im Arm. Der Flash wurde geschlossen.
    Nur ganz am Rande nahm Dhark wahr, wie draußen die Explosionshölle losbrach. Eine Reihe kleinerer Detonationen ließ Teile der Außenverkleidung des Kegelschiffes wegplatzen. Stücke aus glühendem Metall wurden über das Landefeld geschleudert, brannten sich in die Wände von Gebäuden oder zerstörten herbeibeorderte Fahrzeuge der Rettungskräfte. Eine ganze Serie derartiger Explosionen zerstörte zunächst fast die gesamte linke Seite des Kegelraumers und fraß sich dann weiter fort, ehe sich das Schiff in einen Feuerball verwandelte.
    Riker hatte inzwischen das schützende Intervallfeld eingeschaltet und den SLE mit maximalen Beschleunigungswerten gestartet. Mit aufflammendem Brennkreis schoß Flash 002 davon.
     
    *
     
    Niemand dürfte diese Explosion überlebt haben! ging es Riker durch den Kopf, während er den Flash jetzt steil emporsteuerte, dem Orbit entgegen. Weder die befreiten terranischen Geiseln noch die herbeigeeilten Rettungskräfte!
    Die Explosion hatte auch mehrere Gleiter und Fahrzeuge der Rettungskräfte sowie einen zum Landefeld gehörenden Kontrollturm erfaßt, der wie ein Streichholz geknickt worden und auf ein weiteres Gebäude gestürzt war.
    »Ich nehme Kurs auf die nächstgelegene Transmitterstation von Wallis Industries!« erklärte Riker. »Von dort aus können wir zur Erde springen.«
    »Vorausgesetzt, wir bekommen Priorität und müssen uns nicht hinten anstellen – bei dem Verkehr, der im Augenblick zwischen Eden und Terra herrscht!«
    »Sobald wir das System verlassen haben, werden wir wahrscheinlich wieder Funkkontakt haben«, vermutete Riker.
    »Und die Buccaneers werden uns wohl kaum daran hindern, das System zu verlassen.«
    »Selbst wenn sie es wollten – sie könnten es nicht«, gab Riker zurück. Nach einer Pause des Schweigens fragte er zögernd: »Wie geht es dem Kleinen?«
    »Schlecht. Er atmet, aber …« Dhark schluckte. »Er braucht jetzt sehr dringend fachkundige medizinische Versorgung!«
    Und zwar eine, die sich mit der Physiologie eines Menschenkindes auskennt! setzte er in Gedanken hinzu. Also kam es auch nicht infrage, irgendeine medizinische Einrichtung der Buccaneers aufzusuchen, wobei es ohnehin zweifelhaft war, welcher medizinischtechnische Standard bei den Freibeutern herrschte.
    Riker steuerte Flash 002 durch den Ring aus Raumschiffen, der sich nach wie vor im Orbit um Tortuga befand.
    Innerhalb kürzester Zeit hatte der Flash auf ein Drittel der Lichtgeschwindigkeit
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