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Reiterhof Birkenhain 10 - Ende für die Reitschule

Titel: Reiterhof Birkenhain 10 - Ende für die Reitschule
Autoren: Margot Berger
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Reiterhof und Wald. Zahllose Rehe und Kaninchen ertranken damals. Das Hochwasser stieg hinauf bis in den Stall. Hals über Kopf mussten alle Pferde in Sicherheit gebracht werden.
    »Also los!« Connys Vater gab seiner Tochter einen Klaps auf die Schulter. »Lauft endlich und hängt die Plakate auf!«
    Mit der Reisetasche polterten die vier die Treppe hinunter.
    »Nein, lauft bloß nicht... geht vorsichtig!«, rief Ulli Oasen ihnen übers Geländer nach. »Es ist mordsmäßig glatt draußen.«
    Obwohl sie sich an Ulli Clasens Warnung hielten, fielen Jule und Conny auf dem Weg zur Reitschule zweimal hin und Luisa einmal. Die Straße lag knöcheltief im Pulverschnee, darunter geriet man plötzlich auf glatte Stellen, die bremsende Autos verursacht hatten. Die Mädchen rappelten sich unverletzt wieder auf, aber sie sahen aus, als wären sie in eine Lawine geraten. Der Weg zum Reiterhof dauerte dreimal so lange wie sonst. Nach zwanzig Minuten kamen die geschnitzten Pferdeköpfe am Giebel von Birkenhain in Sicht.
    »Jetzt ein Ausritt durch den Schnee«, sagte Conny mit einem sehnsüchtigen Blick auf die verschneiten Reitwege. »Aber mit dem Glatteis dazwischen - da kann man sich ja gar nicht ins Gelände wagen.«
    Bastian nickte.
    »Hast Recht. Herr Jensen lässt nur Ankum und Brinkum heraus, denen kann man Stollen unter die Hufeisen schrauben. Außerdem sieht man unsere Friesen gut mit ihrem schwarzen Fell. Stellt euch mal vor, ein Schimmel im Schnee ... den rennt doch jeder um.«
    Am Schaukasten, in dem Fotos der Pferde hingen, blieben die Jugendlichen stehen. Sie sahen sich die 18 Pferdeköpfe an, die Bastian fotografiert hatte. Keiner sagte etwas. Ihre Gedanken kreisten um das Wort »Zwangsräumung«.
    Conny betrachtete die Fotos genauer als sonst. Die Pferde sahen aus, als wollten sie etwas sagen, fand sie. Besonders Rocky, ihr heiß geliebter Traberwallach. Seine Augen forderten: »Sorg dafür, dass ich hier bleiben kann! Woanders kann ich mich nicht mehr eingewöhnen.« King Louis guckte mit dem weisen, geduldigen Blick des Herdenchefs auf die Gruppe herab: »Keine Panik, Leute. Bis der Verkauf so weit ist, fließt noch viel Wasser durch den Lottbach.«
    Dann die Fjordpferde Oie und Kalle. Oie mit seinen lieben Augen zwinkerte Conny zu: »Wird schon gut gehen.«
    Frech und rauflustig blinzelte Fjordpferd Kalle aus dem Schaukasten: »Knöpft dem Markmann unseren Reiterhof wieder ab! Ihr schafft das - oder ich fresse einen Stallbesen.«
    Conny seufzte. Wenn sie doch in die Zukunft sehen könnte. Wo würden Rocky, King Louis, die Fjordpferde und die anderen nächstes Jahr sein? Würden sie am Ende doch getrennt? In alle Himmelsrichtungen verkauft?
    Die Vorstellung trieb ihr jäh die Tränen in die Augen. Rasch bückte Conny sich nach der Tasche mit den Spruchbändern. Sie schniefte. Bloß nicht losheulen. Umständlich räumte Conny die beschrifteten Tischtücher hin und her. Schließlich zog sie eins hervor und hielt es hoch.
    »Dieses kommt an die wichtigste Stelle.«
    Sie banden das Transparent »Reiterhof Birkenhain darf nicht sterben!« am Schaukasten fest.
    »Großmoorstedter, wehrt euch!« hing kurz darauf in den Asten der großen Birke an der Einfahrt. Ein drittes Plakat wollte Kai Jensen abends am Fenster seiner Wohnung aufhängen.
    »Und was ist mit dem Mistkerl Markmann? Wo soll das Plakat hin?«, fragte Luisa, als sie über den Hof zum Eingang balancierten.
    »Psst.«
    Jule öffnete die Stalltür und flüsterte: »Geheimnis. Wirst schon sehen.«
    Kai Jensen gab gerade Unterricht.
    Darum bekam er nicht mit, wie Jule, Conny und Bastian seinen beiden Friesenpferden Stollen in die Hufeisen schraubten. Luisa stand Schmiere in der Stallgasse.
    Das war gut so, denn Kai Jensen rief aus der Reithalle: »Ist Bastian da? Er soll kommen und King Louis führen. Die Reiterin hat Angst.«
    Bastian schlüpfte aus der Box auf die Stallgasse. Er drückte Conny das Zaumzeug in die Hand. »Mach du Brinkum fertig. Hilft nichts, ihr müsst ohne mich gehen.«
    Fünf Minuten später führten Conny und Jule die Friesen Ankum und Brinkum aus dem Stall. Luisa ging vor und testete den Hof auf glatte Stellen. Entlang des Hauses lag fester Schnee, in dem die Stollen Halt fanden. Gutmütig folgten die schweren Pferde Luisa. Durch glitzernden Schnee schritten sie lautlos hinauf zum Birkenweg.
    Die Mädchen wollten mit den Friesen Aufsehen erregen. Und das gelang ihnen.
    Ankum und Brinkum fielen bis zum Ende der Straße auf. Wer bei den
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