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Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall
Autoren: Margot Berger
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Männer nicht in Frage kamen. Dann, nach fast 20 Minuten, der erste Hoffnungsschimmer.
    »Der«, sagte Luisa und tippte auf den zweiten von links in der ersten Reihe.
    Torben Frank vergrößerte den Kopf und zeigte danach eine Aufnahme von der ganzen Figur des jungen Mannes.
    »Wie sicher bist du dir, Luisa? Ganz sicher oder fast sicher oder halb sicher?«
    Luisa zögerte. »Mm, wenn ich den jetzt so groß sehe.. . ganz sicher bin ich nicht, aber der hier sieht dem blonden Satteldieb echt ähnlich.«
    Kommissar Frank notierte: Wahrscheinlichkeit: 75 %. Bei den nächsten Fotos war nichts dabei.
    Ausgerechnet beim letzten Durchgang, als die Groß-moorstedter Polizisten gerade zum Abholen kamen, sprang Luisa plötzlich auf, als ob sie sich in ein Wespennest gesetzt hätte. Aufgeregt zeigte sie auf den Bildschirm.
    »Mann, der ist es. Den würde ich unter tausenden wieder erkennen.«
    »Welcher?«
    Frank rollte mit seinem Drehstuhl zur Seite, damit Luisa sich genau in die Mitte vor den Bildschirm stellen konnte.
    »Der da ganz unten. Unten rechts.«
    Luisa trat vor Aufregung von einem Bein auf das andere. »Ja, genau, diese Augen... und die platte Nase, wie eine Eidechse. Und gucken Sie bloß mal sein linkes Ohr an, voller Ohrringe. Verhaften Sie den jetzt?«
    »Langsam, langsam, junge Dame. So schnell geht das nicht.«
    »Aber es muss schnell gehen.«
    Luisa stampfte auf und wandte sich Hilfe suchend an Karl Brammer. »Sie haben gesagt, das sind Profis, die verkaufen die Beute sofort weiter ins Ausland. Und wir brauchen die Sättel doch. Und das Zaumzeug. Wie soll Herr Jensen denn sonst Reitstunden geben?« Kommissar Frank drückte Luisa auf ihren Stuhl zurück. »Nicht aufregen. Ich verstehe dich ja. Aber wir müssen erst einmal deine Erkenntnisse an die zuständige Stelle weitergeben. An die Abteilung räuberische Erpressung. Die überprüfen die Verdächtigen.«
    Luisa stöhnte. »Aber das dauert doch ewig. Bis dahin haben die unsere Sättel zehnmal verkauft.«
    Die Polizisten wechselten rasche Blicke. Das Mädchen, das mit blitzenden Augen vor ihnen saß, hatte völlig Recht. Diebstähle wie diese gehörten für die Polizei zu den leichteren Straftaten. Der Hamburger Polizei fehlte es an Leuten, um jeden Fall sofort zu verfolgen.
    »Der Satteldiebstahl ist für euren Reitstall sicher schrecklich«, sagte Kommissar Frank behutsam. »Aber, weißt du, in einer Großstadt wie Hamburg gibt es ständig schlimme Verbrechen. Noch schlimmere als bei euch. Wenn zum Beispiel Menschen geschädigt sind, müssen wir das extrem schnell bearbeiten.«
    »Ich bin auch eine Geschädigte«, sagte Luisa trotzig. »Herr Brammer hat es selbst gesagt.«
    »Wir beeilen uns, die Satteldiebe zu schnappen«, versprach Frank. »Extra für dich. Du hast wirklich prima aufgepasst. Und ich muss ja etwas gutmachen, wegen deines heißen Tipps.«
    »Welcher Tipp?«, fragte Luisa und zog ihre Jacke an. Torben Frank hob seine Tasse. »Na, ich habe doch von dir gelernt, dass ich den falschen Tee trinke. Morgen besorge ich Anis. Und Spitzwegerich.«
    Luisa folgte Karl Brammer zur Tür.
    »Brav«, sagte sie über die Schulter zu Kommissar Frank, als ob sie zu einem folgsamen Pferd sprach.
    Luisa lachte zwar dabei, in Wirklichkeit war sie aber niedergeschlagen, weil die Fahndung sich so lange hinzog. Ob sie die Sättel je wieder sehen würden?

9. Kapitel
    Reiten mit Besen

    »Hi-Hi-Hilfe, ich falle!«
    Das bekannte Kreischen von Frau Vogel drang durch die Reithalle, kurz bevor sie von Lottas breitem Rücken rutschte und ins Sägemehl plumpste. Gerade erst hatte Herr Jensen die unsportliche Reiterin auf seine braune Stute gehievt. Lotta machte einen Schritt zur Seite, um das Gleichgewicht wieder zu finden.
    Eilig zog Kai Jensen die Trittleiter weg, mit der Frau Vogel aufs Pferd gelangt war, denn es sah so aus, als ob Lotta mit den Hufen in die Stufen geriet.
    »Das fehlte noch, dass Lotta ausfällt«, murmelte Jensen und spähte an Lottas Kopf vorbei zu Frau Vogel, die gerade wieder aufstand und sich den Staub von der Hose klopfte.
    »Wollen Sie nicht lieber warten, bis wir wieder Sättel haben, Frau Vogel?«, rief er der molligen Frau zu.
    »Nichts da.« Mit hochrotem Kopf stellte sich Doris Vogel neben Lottas Bauch. »Wer weiß, wie lange das dauert. Her mit der Leiter.«
    Seufzend klappte Jensen die Trittleiter auseinander und rammte sie neben Lotta ins Sägemehl. Alles was recht war, Biss hatte Frau Vogel.
    »Dann mal los.«
    Beim zweiten Versuch blieb
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