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Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall
Autoren: Margot Berger
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verstanden, besser jedenfalls als so mancher Reiter.
    King Louis schnaubte tief. »Mach dir nicht so viele Sorgen«, schien das wohl zu bedeuten, »du hast doch so viele Helfer im Stall.«
    Ja, die Reitermädchen! Sie waren wirklich unbezahlbar! Was sollte Kai Jensen nur ohne sie machen? Ohne Conny, Luisa, Jule und wie sie alle hießen. Jeden Nachmittag, gleich nach der Schule, waren sie zur Stelle. Natürlich kümmerten sie sich am liebsten um die Pferde. Aber ebenso klaglos bewaffneten sie sich mit Besen, Schaufel und Forke. Keine Arbeit war ihnen zu schmutzig.
    Schön, dass ich ihnen auch hin und wieder eine Freude machen kann, dachte Jensen. Erst kürzlich hatte er einen Vorleseabend auf dem Heuboden veranstaltet. Und heute hatte er noch eine ganz besondere Überraschung für die Mädchen ...
    King Louis brachte sich wieder in Erinnerung, indem er seine Stirn an der Schulter des Chefs rieb.
    »Na gut, dir kann ich es ja verraten.« Kai Jensen wusste, dass King Louis kleine Spielchen liebte, darum zog er sein linkes Ohr dicht zu sich heran und flüsterte seinem engsten Vertrauten das Geheimnis zu.
    Flecken-Paula, die Knabstrupper-Stute, gesellte sich zu den beiden, offenbar etwas eifersüchtig, dass der Chef so vertraut mit King Louis umging. Flecken-Paula war Luisas Lieblingspferd. Ihren richtigen Namen »Queen of Hearts« kannte kaum jemand im Stall. Der Name Flecken-Paula passte auch viel besser zu ihr, wegen der lustigen braunen Punkte im Fell. Wahrscheinlich glaubte Flecken-Paula selber felsenfest, ihr Name sei »Owiesüß«. Denn »Oh, wie süß!« war immer das Erste, was neue Reiter zu ihr sagten. Heute sollte Flecken-Paula beziehungsweise Owiesüß beziehungsweise Queen of Hearts als Voltigier-Pferd eingesetzt werden, der Auftritt der Jüngsten. Mit den älteren Mädchen hatte Axel Rakete, Jensens Assistent, eine Quadrille eingeübt. Musikreiten in spanischen Kostümen. Auch der verrückte Rocky war eingeplant.
    Erleichtert sah Kai Jensen, dass der Traber sich endlich beruhigt hatte und - wde die ganze Herde - nur noch mit Fressen beschäftigt war.
    Kai Jensens Blick ging über die Wiesen hinüber zu seinem alten Bauernhaus. Der behagliche Hof wurde von Birken eingerahmt, die ihm auch den Namen gaben -Birkenhain. Sicher, der Umbau hatte eine Stange gekostet. Aber das Geld, das er sich von der Bank geliehen hatte, war wenigstens gut angelegt. Unter dem ausladenden, gemütlichen Giebeldach waren auf der einen Seite geräumige Boxen eingebaut worden, auf der anderen Seite eine große Reithalle. Hinterm Eingangstor lag jetzt die luftige Sattelkammer, der Futterraum gleich daneben. An der Rückseite des Gebäudes schloss sich ein Sandauslauf, der Paddock, an, den Kai Jensen nach seinem Rundgang fast erreicht hatte.
    Conny und Luisa hatten inzwischen längst ihren Aussichtspunkt an der Weide verlassen und machten sich auf dem Hof nützlich. Die letzten Reste vom Umbau mussten noch verschwinden. Mit vereinten Kräften beförderten sie halb volle Säcke, Farbtöpfe und Abdeckplanen unter den Kutschen-Überstand.
    Conny schlug ihre Hände gegeneinander, dass es nur so staubte. »So, erledigt. Hinter dem Landauer stört das ganze Zeug niemanden.«
    Als Herr Jensen um die Ecke bog, jetzt in besserer Stimmung, deutete er noch einmal auf seine Uhr. »Kurz vor sieben. Nun aber los.«
    Die Mädchen mussten lachen. Nun aber los bedeutete je nach Tag, Uhrzeit und Herrn Jensens Laune immer etwas anderes. Wahlweise »Sieht denn keiner, dass die Stallgasse gefegt werden muss?« oder »Nehmt euch jeder eine Cola aus dem Getränkekasten.« Es konnte genauso gut heißen: »Hoffentlich sind die Pferde bald gesattelt!« Nun aber los hatte noch mehr als zwanzig andere Bedeutungen.
    Conny und Luisa wechselten einen kurzen Blick und waren sich einig. Heute hieß die Übersetzung: »Pferde von der Weide holen, putzen, einflechten, ausmisten.« Hoffentlich kamen endlich ein paar mehr Mädchen zum Helfen. Viele wären ja längst da, wenn die Eltern sie nur ließen. Zum Beispiel ihre Freundin Jule. Aber vor sieben durfte sie nie aus dem Haus.
    »Super, dass es bei uns nie Ärger gibt, wenn ich mal früher loswill«, bemerkte Conny. Sie hob eine Forke aus dem Gerätehalter, um Stroh aufzulockern. »Und du -na, du hast es ja sowieso gut...«
    Luisa machte ein zufriedenes Gesicht, während sie eine Schubkarre aus einem Unterstand hervorholte. »Stimmt, ich bin wirklich ein Glückspilz.«
    Oma Hilla Steffen, bei der sie wohnte, hatte
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