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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht
Autoren: Johanna Lindsey
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Gerade als Rebecca aus ihrem Zimmer kam, machte Rupert Anstalten, das seine zu betreten. Als er plötzlich innehielt, spielte sie mit dem Gedanken, sich klammheimlich in ihr Zimmer zurückzuschleichen.
    »Auf ein Wort, Becca, bitte! «, wandte er sich an sie und hastete auf sie zu, als ahnte er, dass sie sich wieder zurückziehen wollte.
    Rebecca, die keine Lust verspürte, sich seinen enervierenden Fragen über ihren Weinkrampf am Vormittag zu stellen, wollte sich gerade eine Ausrede einfallen lassen, als ihr Gatte das Wort an sie richtete.
    »Ich werde morgen die meiste Zeit unterwegs sein. Es kann also sein, dass wir uns gar nicht sehen. «
    Das war zwar nicht das, was sie erwartet hatte, da sie aber innerlich auf der Hut war, schlug sie einen Ton an, der selbst in ihren Ohren eine Spur zu harsch klang. »Es besteht kein Anlass, deinen Tagesplan mit mir durchzusprechen. Schließlich bin ich nur... «
    Rebecca bekam jedoch keine Chance, ihren Satz zu Ende zu bringen. Im selben Augenblick fingen Ruperts Lippen ihren Mund ein und brachten sie zum Schweigen. Sie war sich nicht sicher, ob sie dein Gast oder deine Gemahlin hatte sagen wollen. Wie von selbst schlang Rebecca sie ihre Arme um seinen Hals. Der Hunger, den sie eben noch verspürt hatte, war wie weggeblasen. Zurück blieb ein Appetit der ganz anderen Art. Seine sinnliche Berührung reichte aus, um ihre Zweifel, Wut und Verunsicherung zu zerstreuen.
    Jetzt klammerte sie sich förmlich an ihn. Ein ungeahntes Glücksgefühl pulsierte durch sie hindurch und vermischte sich mit ihrem Verlangen. Ruperts sanftes Stöhnen, das er trotz des Kusses ausstieß, klang wie Musik in ihren Ohren. Erst als er sich abrupt aus ihrem Griff löste, dämmerte ihr, dass auch er bis in die Haarspitzen erregt sein musste.
    »Ich verbiete dir, je wieder so umwerfend auszusehen! «, keuchte er.
    Rebecca war, als hätte er ihr eine Backpfeife versetzt. Er sehnte sich danach, sie zu küssen, weil sein Begehren bei ihrem Anblick aufflammte? Was sollte der Unfug?
    Verletzt und enttäuscht darüber, dass dieser ach so sinnliche Kuss ein unerwartet jähes Ende nahm, schob sie ihn mit aller Kraft von sich und fauchte: »In diesem Fall bitte ich dich, mich zu entschuldigen, damit ich mir Matsch ins Gesicht schmiere! « Kaum hatte sie zu Ende gesprochen, lief sie im Stechschritt den Flur entlang.
    »In diesem Fall rate ich dir, in den Garten zu gehen! «, rief er ihr sichtlich vergnügt nach.
    »Vielen Dank für den Ratschlag! «, erwiderte sie und ließ keinen Zweifel daran, dass sie alles andere als amüsiert war.
    Obwohl Rebecca kaum noch Lust verspürte, sich an den Esstisch zu setzen, lief sie ins Erdgeschoss. Wenn es nach ihr ginge, würde sie ihn weder heute noch morgen, nächste Woche oder überhaupt je wieder in ihrem Leben sehen. Sie entschied kurzerhand, Julie davon zu unterrichten, dass sie es vorzog, in ihrem Zimmer zu essen und früh zu Bett zu gehen. Als sie den Salon betrat, gingen ihr jedoch fast die Augen über.
    »Mutter! «
    Lilly strahlte ihre Tochter an und erhob sich, um sie zu herzen. »Ich habe mich zurückgehalten, solange es ging«, rechtfertigte sie sich und lachte über sich selbst. »Ich dachte, es würde mit der Zeit einfacher werden, aber dem ist nicht so -noch nicht. Ich möchte jedoch nicht, dass du mich als Glucke verspottest, die alle naselang vor der Tür steht, um nach dem Rechten zu sehen. «
    »Sei bitte nicht albern! «, entgegnete Rebecca und setzte sich zu den beiden Frauen auf das Sofa. »Tu mir einen Gefallen, Julie, und sag ihr bitte, dass sie jederzeit willkommen ist! «
    »Ist bereits erledigt, Mädchen. «
    Lillys Besuch wirkte wahre Wunder. Rebecca war wie ausgewechselt. Ihre Mutter repräsentierte all das, was sie am meisten vermisste: Trost, Sicherheit und Liebe. Rebecca war erwachsen genug, um zu wissen, dass ihre Mutter nicht alles würde zurechtrücken können, aber allein ihre Anwesenheit war Balsam für ihre Seele.
    Nachdem sie sich begrüßt hatten, blieb ihnen noch ein wenig Zeit miteinander, ehe Rupert zu ihnen stieß. Es wäre unfair gewesen, zu behaupten, dass er die Stimmung zerstörte, aber im Falle, dass er plante, die Scharade selbst für ihre Mutter weiterhin aufrechtzuerhalten, würde Rebeccas Laune auf den Nullpunkt sinken. Bedauerlicherweise trug er einen entsetzlich limonengrünen Gehrock, was ihm augenblicklich einen finsteren Blick seiner Mutter einbrachte. Er hatte entschieden, den Abend zu nutzen, um Julie aufzuziehen.
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