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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut
Autoren: Johanna Lindsey
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würde.«
    »Ich muss doch sehr bitten, Sadie. Sonst bist du nicht so schwerfällig«, sagte Ophelia mit einem anklagenden Seufzen. »Ja, eine Zeit lang kam er durchaus in die engere Wahl. Bis sein Großvater mir die Liste mit den endlosen Pflichten aufgezeigt hat, die mir durch die Hochzeit auferlegt würden. Und das ausgerechnet mir, die nichts lieber täte, als die glanzvollsten Bälle ganz Londons auszurichten. Ich bin einfach nicht für das Landleben geschaffen.«
    »Soll das heißen, dass wir uns auf der Flucht befinden?«, dachte Sadie laut.
    Ophelia verdrehte genervt die Augen. Wäre es in ihrem Pelzmuff nicht so kuschelig warm gewesen, hätte sie vor lauter Empörung die Hände in die Luft gerissen.
    Um Sadie endlich zum Schweigen zu bringen, sagte sie: »Wenn du es unbedingt wissen willst, Mavis war diejenige, die mich vor dem größten Fehler meines Lebens bewahrt hat. Ja, wir sind auf dem Weg nach Hause, aber als Flucht würde ich es dennoch nicht bezeichnen.«
    Mehr sagte Ophelia nicht, für die das Thema endgültig abgeschlossen war. Unglücklicherweise wusste Sadie genau, dass Mavis für ihre Herrin niemals aus freien Stücken in die Bresche sprang.
    Da Ophelia nicht der Sinn danach stand, dieses pikante The-ma weiter zu vertiefen, wechselte sie es einfach. »Ich freue mich riesig, nach London zurückzukehren. Auch wenn mein Vater alles andere als erfreut sein dürfte, dass er sich schon wieder damit abfinden muss, nun doch keinen Marquis zum Schwiegersohn zu haben.«
    »Das ist noch milde ausgedrückt, meine Liebe. Er war außer sich vor Freude, als Duncans Großvater wegen der Eheanbahnung mit ihm in Verbindung getreten war. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie laut er seinerzeit seiner Freude Ausdruck verliehen hat. Die Wände im Haus haben gewackelt.«
    Ophelia registrierte den Hohn in Sadies Stimme sehr wohl. Sadie hatte nicht viel für ihren Vater übrig - genau wie Ophelia. Vielleicht war dies das Geheimnis, warum die beiden Frauen sich so gut verstanden. Mit Schrecken erinnerte Ophelia sich daran, wie aufgebracht er nach der ersten Auflösung der Verlobung mit Duncan gewesen war. Er hatte ihr sogar eine kräftige Backpfeife verabreicht.
    »Wenn er auf mich gehört hätte oder wenigstens mit offenen Augen durch die Welt ginge, wären uns diese vielen Unannehmlichkeiten erspart geblieben. Niemand hat ihn schließlich gezwungen, das erstbeste Angebot anzunehmen. Warum überlässt er es nicht mir, ihm einen betuchten Schwiegersohn zu finden? Einen, der sowohl seinen als auch meinen Wünschen entspricht. Aber dieser alte Narr ist viel zu verbohrt.«
    »Ich sage es nur ungern, meine Liebe, aber wir wissen beide, warum er zu der Überzeugung gekommen ist, dass Sie sich niemals für einen Gemahl würden entscheiden können.«
    »Ja, ja«, antwortete Ophelia zerknirscht. »Aber vergiss nicht, dass er mich seit Jahren wie ein Juwel überall herumgezeigt hat.«
    »Mir schwant, seine Geduld neigt sich dem Ende zu.«
    Für die Dauer eines Lidschlages sah Ophelia Sadie mit ausdrucksloser Miene an. Dann brach sie in schallendes Gelächter aus. »Und du glaubst, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm?«
    »Nun ja, von Ihrer Mutter können Sie es nicht haben. Lady Mary, Gott möge mir verzeihen, braucht für jede Entscheidung rund ein Jahr, wenn man sie nicht an die Hand nimmt.«
    Ophelia seufzte. Sie liebte ihre Mutter, obschon sie nicht die Stärke besaß, sich gegen ihren Gemahl aufzulehnen - egal, ob es um Nichtigkeiten oder elementare Entscheidungen wie die Zukunft ihrer Tochter ging.
    »Vermutlich weiß mein Vater noch nicht einmal, dass ich mich wieder mit Duncan verlobt hatte«, führte Ophelia leise ins Feld.
    »Sie haben ihn nicht darüber unterrichtet, doch ich bin mir sicher, Duncans Familie hat dies übernommen.«
    »Mag sein, aber ich bezweifle, dass er einen Brief vom Marquis öffnen würde. Er war sehr ungehalten darüber, dass wir nach der ersten Entlobung geradewegs hinausgeworfen wurden.«
    »Sie gehen demnach davon aus, dass unsere Rückkehr friedlich verlaufen dürfte, also ohne Zeter und Mordio?«
    »Zumindest so lange, bis mein Vater davon erfährt, dass ich mich ein weiteres Mal mit ihm verlobt und jetzt entlobt habe. Vielleicht wäre es das Beste, wenn ich ihm die Nachrichten selbst überbringe.«
    »Warum?«
    »Weil nichts von alledem geschehen wäre, wenn er von Anfang an auf mich gehört hätte.«
    »An Ihrer Stelle würde ich keine weiteren Züchtigungen riskieren, nur um ihm
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