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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut
Autoren: Johanna Lindsey
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Reid, der ehemaligen Verlobten seines Freundes, gegeben hatte - war so aufgebracht, dass sie der Menge im Foyer zuraunte: »Tun Sie einfach so, als wäre ich nicht anwesend. Sobald ich außer Sichtweite bin, können Sie gern weiter über mich hetzen.« Mit diesen Worten verschwand sie im oberen Stockwerk.
    Im Handumdrehen setzte das Getuschel wieder ein, dieses Mal jedoch ein wenig lauter, da sie außer Hörweite war.
    Raphael und Duncan hatten sich erst nach Raphaels Rückkehr nach England kennen und schätzen gelernt. Sie waren beide etwa im selben Alter, Raphael Mitte Zwanzig, Duncan ein wenig jünger. Beide waren von großer, muskulöser Statur und attraktiv. Sah man einmal davon ab, dass sie zudem Anwärter auf einen begehrenswerten Titel waren, hörten hier jedoch die Ähnlichkeiten auch schon auf. Duncans Haar leuchtete in einem nicht eben modischen Dunkelrot, und er hatte tiefblaue Augen, während Raphael mit blonden Locken und strahlend blauen Augen gesegnet war. Anders als Duncan war Raphael nicht auf Brautsuche; er hatte auf absehbare Zeit nicht vor, sich an eine Frau zu binden. Vielleicht hatte er sich gerade deshalb mit seiner Nachbarin Sabrina Lambert angefreundet. Eine bezaubernde junge Dame, wenngleich auch keine klassische Schönheit. Dafür hatte sie andere Attribute, durch die sie bestach. Mit ihrem feinsinnigen Humor schaffte sie es sogar, niedergeschlagene Zeitgenossen wieder aufzurichten.
    Mit einem Schmunzeln dachte Raphael über die Ereignisse des Tages nach. Erst hatte Mavis Ophelia in aller Öffentlichkeit die Leviten gelesen, woraufhin Ophelia in Tränen aufgelöst geflohen war. Doch das war noch nicht alles. Wenig später waren er und Ophelia sich im Obergeschoss zufällig über den Weg gelaufen, und ehe er es sich versah, hatte er die bitterlich weinende Ophelia getröstet, ein Ereignis, das ihn nachdenklich gestimmt hatte. Bisher hatte er Ophelia für eine Zicke gehalten, doch so langsam zog sie ihn in ihren Bann. Auf der einen Seite war sie eine Kratzbürste vor dem Herrn, auf der anderen verletzlich wie ein Vogeljunges, das aus dem Nest gefallen war.
    Als Duncan ihm plötzlich kräftig auf den Rücken klopfte, wurde Raphael aus den Gedanken gerissen.
    »Was ist denn hier los?«, fragte Duncan.
    »Nur das übliche Trara um Ophelia.« Noch immer leicht abwesend wies er mit dem Kopf auf den Salon und bedeutete seinem Freund, er möge ihm folgen. »Du wirst nicht glauben, was ich eben erlebt habe«, fuhr er fort, als sie allein waren. »Nachdem Mavis mit deiner Entlobten fertig war, hat Ophelia sich erst einmal kräftig an meiner Schulter ausgeweint.«
    Duncan wirkte anders als erwartet nicht sonderlich überrascht, gab aber immerhin ein lautes Schnauben von sich.
    »Mir schwant, du hast noch nie was von Krokodilstränen gehört? «
    »Doch, habe ich, aber ihre schienen mir echt zu sein. Meine Schulter ist immer noch ganz nass. Hier, fühl mal.«
    »Nein danke. Vermutlich nur Spucke«, unkte Duncan, der Raphaels Gehrock mit einem flüchtigen Blick streifte.
    Raphael lachte. Schließlich war Duncan nicht dabei gewesen, hatte nicht gesehen, wie ihr die Tränen über das hübsche Antlitz gekullert waren. »Beim Allmächtigen, die sind ja echt?«, hatte er zu Ophelia gesagt und sie auf Armeslänge von sich geschoben, als sie im Flur zusammengeprallt waren. Er hatte sogar ihre nasse Wange berührt, ehe er hinzugefügt hatte: »Und Sie hatten vor, sie mit niemandem zu teilen. Ich bin beeindruckt.«
    »Lassen Sie... mich«, hatte Ophelia mit erstickter Stimme geantwortet.
    Doch dem Wunsch war er nicht nachgekommen. Überrascht über sein eigenes Handeln, hatte er sie mit einer unbeholfenen Bewegung an sich gezogen, damit sie sich ausweinen konnte. Er hatte geahnt, dass es unter Umständen keine sonderlich gute Idee war, doch er hatte es einfach tun müssen. Ophelias zierlicher Körper hatte vor lauter Erregung gezittert, und es war unglaublich gewesen, wie viele Gefühle sich an seiner Schulter entladen hatten.
    An Duncan gerichtet, sagte er nun: »Warum immer so pessimistisch, alter Mann? Wie der Zufall es will, bin ich durchaus in der Lage, echte von falschen Tränen zu unterscheiden, falsche Tränen lassen mich kalt, echte hingegen gehen mir kräftig an die Nieren. Ich muss nur auf mein Bauchgefühl hören.«
    »Wenn Ophelia weint, würde das bedeuten, dass Mavis’ verbale Attacke sie verletzt hat, aber ich habe Beweise dafür, dass dem nicht so ist«, frohlockte Duncan.
    »Was für
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