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Reich und gluecklich

Reich und gluecklich

Titel: Reich und gluecklich
Autoren: Tim John und Brownson Strelecky
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einem Computerbildschirm vier Kartenstapel und gab ihnen 2000 Dollar Spielgeld.
    Die Regeln des Tests sahen folgendermaßen aus: Ein Proband hatte 100 Versuche. Bei jedem Versuch sollte er eine Karte aus einem der Kartenstapel ziehen. Sobald er das getan hatte, signalisierte der Computer dem Teilnehmer, wie viel Geld er gewonnen oder verloren hatte. Nach jedem Versuch konnte der Teilnehmer eine weitere Karte aus dem gleichen Stapel ziehen oder bei einem anderen Kartenstapel weitermachen.
    Die Teilnehmer wussten allerdings nicht, dass die Stapel manipuliert waren. Zwei von ihnen warfen kleine, aber regelmäßige Gewinne ab. Entschieden sich die Teilnehmer immer wieder für diese Stapel, gewannen sie bei ihren 100 Versuchen
Geld. Die anderen beiden Stapel schütteten zwar große Gewinne aus, führten aber auch zu großen Verlusten. Wählte man immer wieder diese Stapel, verlor man im Laufe des Experiments das gesamte Spielgeld.
    Die Ergebnisse waren verblüffend. Im Durchschnitt mussten die Teilnehmer 80 Karten ziehen, bevor sie voller Überzeugung erklären konnten, warum sie sich für zwei bestimmte Kartenstapel entschieden hatten. Circa 30 Karten davor aber hatten sie bereits begonnen, die Karten nur von den richtigen Stapeln zu ziehen, doch sie wussten nicht genau, warum.
    Erstaunliche 70 Karten, bevor sie ihre Entscheidung begründen konnten, bekamen sie bereits ein messbares Feedback von ihrem Körper, das ihnen anzeigte, von welchem Stapel sie die Karten ziehen mussten. Das heißt, nach nur 10 Karten erkannte ihr Unbewusstes den richtigen Stapel.
    Ein gemeinsames Merkmal von erfolgreichen Spielern besteht darin, dass sie sehr ausgeprägte intrapersonale Fähigkeiten besitzen (diese gehören zu den sieben Intelligenzen, die in Howard Gardners bahnbrechendem Buch über multiple Intelligenzen
Abschied vom IQ
erläutert werden).
    Sie sind Meister darin, eine Verbindung zu ihrem unbewussten Geist herzustellen und somit ihre eigenen Emotionen zu entschlüsseln.
    Während unser Unbewusstes viele Dinge gleichzeitig verarbeiten und große Informationsmengen, mit denen es bombardiert wird, entschlüsseln kann, ist unser bewusster Geist verglichen damit ein ziemlicher Dilettant. Er kann buchstäblich nicht mehr als neun Informationen gleichzeitig aufnehmen. Und sogar das ist bereits ungewöhnlich. Normalerweise sind es lediglich sechs oder sieben.
    Sie können es selbst einmal ausprobieren. KonzentrierenSie sich auf Ihre linke Hand. Während Sie sich Ihrer linken Hand bewusst bleiben, richten Sie Ihre Aufmerksamkeit gleichzeitig auf Ihre rechte Hand. Achten Sie darauf, sich weiterhin auf beide Hände zu konzentrieren, und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nun auch auf Ihren linken Fuß und dann zudem auf Ihren rechten Fuß. Fällt Ihnen das bereits schwer? Falls es noch nicht der Fall ist, werden Sie spätestens Probleme bekommen, wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit auf ein paar weitere Körperteile ausdehnen.
    Betrachten Sie Ihren bewussten Geist wie einen RA M-Speicher Ihres Computers. Er erledigt die unmittelbar anstehenden Aufgaben, kann aber jeweils nur ein paar davon gleichzeitig bewältigen. Man hat zwar manchmal den Eindruck, als würde er mehrere Dinge gleichzeitig tun, aber in Wirklichkeit springt er lediglich sehr rasch von einer Aufgabe zur nächsten.
    Unser unbewusster Geist lässt sich eher mit einer Festplatte vergleichen. Er kann alle möglichen Dinge hinter den Kulissen verarbeiten.
    Leider hat die Menschheit den Zugang zu den Erkenntnissen des Unbewussten im Laufe ihres »Zivilisationsprozesses« immer mehr verloren. Viele Sozialwissenschaftler haben die »verblüffenden« Fähigkeiten von Naturvölkern dokumentiert, die zum Beispiel wussten, dass ihren Angehörigen etwas zugestoßen war, obwohl diese Hunderte von Kilometern entfernt waren.
    Je mehr wir uns einer immer größeren Informationsflut aussetzen, desto mehr verlieren wir offenbar unsere Fähigkeit, den Informationen unseres Unbewussten zu vertrauen.
    Trotz der unbestreitbaren Kraft der Intuition haben wirgelernt, sie mithilfe der Vernunft zu verdrängen, weil es uns schwerfällt zu erklären, warum wir überhaupt so etwas wie ein Bauchgefühl haben. Es kann sich etwas schwammig und eigenartig anfühlen, manchmal sogar so, als hätten wir Verdauungsprobleme. Das meine ich völlig ernst. Erst wenn wir unsere Intuition zum tausendsten Mal ignoriert haben und alles wieder einmal schiefgelaufen ist, fragen wir uns, warum wir nicht schon eher auf unser
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