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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition)
Autoren: Stefanie Kullick
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Schicksal eines Tages bevor und mir graute bei dem Gedanken daran, dass es bei mir auch nicht mehr weit sein konnte, bis Vater auf meine Heirat bestand.
    Allein schon, weil meine Schwestern vorher nicht ihre Verlobten heiraten könnten, da es Tradition war, zuvor die Thronfolge zu sichern, was mit meiner Vermählung geschehen wäre. Dies war eine unserer schlimmsten Pflichten und ich wusste, dass es sowohl Kiren, als auch Celia, nur wenig behagte eine mehr oder weniger unbekannte Person zu heiraten, um mit diesem jemand möglichst viele Nachkommen zu zeugen und so den Fortbestand unserer Kräfte zu gewährleisten. Ein notwendiges Übel in das wir uns fügten. Für Liebe war dort kein Platz, nicht, dass ich jemanden gehabt hätte für den ich so empfand, doch die Vorstellung gefiel mir. Liebe war für mich etwas Unbekanntes und Aufregendes. Es fiel mir schwer, mir vorzustellen, dass dieses Gefühl so starke Reaktionen in einem hervorrufen sollte. Kurzum, ich kannte es nicht, meine emotionale Palette kannte lediglich Sympathie und Antipathie.
    Kirens Gesichtsausdruck hellte sich auf und er grinste Celia an. „Dabei weißt du, dass ich dich heiraten würde, wenn ich könnte.“ Er versuchte mit seiner lockeren Bemerkung die Stimmung zu heben, bemerkte aber zu spät, dass es ihm gehörig missglückte.
    Im ersten Augenblick war sie sprachlos und ihr stieg die Röte ins Gesicht.
    „Haha.“, machte sie möglichst unbeeindruckt und versuchte so, den ihrer Ansicht nach lahmen Scherz von ihm abzutun, doch sie wirkte aufgeregt aufgrund dieses Kommentars.
    Nicht zum ersten Mal fragte ich mich, ob Celia mehr in Kiren sah als nur Freundschaft. Wenn dem so wäre, tat sie mir leid. Eine Heirat der beiden war ausgeschlossen. Nicht nur, weil beide in ihrer Familie die stärkste Gabe aufwiesen und so eines Tages ihr Land zu führen hätten. Nein, außerdem waren unsere Gaben miteinander inkompatibel.
    In der Vergangenheit gab es einige Hochzeiten zwischen unseren Familien, in der Hoffnung den Nachkommen beide Gaben mitzugeben. Das Ergebnis war erschreckend. Die Kinder aus solchen Verbindungen hatten ausnahmslos keine der Gaben ihrer Eltern geerbt, was zu einigen Problemen in der Erbfolge geführt hatte. Seitdem gab es zwischen uns keine Ehen mehr und wir heirateten ausschließlich Menschen, die keinerlei Magie besaßen.
    Wir hingen jeder unseren Gedanken nach, die sich vermutlich alle um dasselbe Thema drehten. Ohne es zu wollen, hatte Celia mit ihrer Frage die Stimmung gedrückt. Trotzdem konnte ich verstehen, wie es ihr unter den Nägeln brennen musste, bei dem Blick, den sie Kiren gerade zuwarf.
    Ich wandte mich ab, um die beiden nicht zu stören. Mein Blick schweifte an den versammelten Menschen vorbei bis zu den geladenen Rittern der ersten Garde. Einer von ihnen beobachtete mich. Es war Van, der, der heute erst in ihre Mitte aufgenommen worden war. Unsere Blicke begegneten und verhakten sich, für einen Moment sahen wir einander direkt in die Augen.
    Anstatt seinen Blick abzuwenden, weil ich ihn ertappt hatte, wie er mich beobachtete, sah er mich unverwandt an. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, während er noch immer zu mir herüber schaute. Sein intensiver Blick verunsicherte mich und ich drehte mich wieder zu Celia und Kiren, während ich hoffte, dass sie diesen Blickkontakt nicht bemerkt hatten und ihn nutzen würden, um mich aufzuziehen. Ich hatte Glück, beide waren in ihr Essen vertieft. Zumindest machte es oberflächlich diesen Anschein, aber ich kannte sie besser, die Luft um sie herum knisterte.
     
    Ich lag bäuchlings in meinem Bett und drücke den Kopf in die weichen Kissen. Traurig drehte ich mich auf den Rücken, doch ich war zu aufgewühlt, um jetzt zu schlafen. Ob Sara noch wach war? Vielleicht konnte sie mir etwas über den neuen Ritter erzählen. Aber was würde sie wohl denken, wenn ich sie plötzlich nach einem Mann fragte. Schließlich wollte ich sie auch nicht auf falsche Ideen bringen. Immerhin wusste ich selbst nicht, warum ich mich überhaupt für einen der Ritter interessierte, aber etwas an ihm war anders als bei den anderen, das spürte ich. Allerdings könnte ich auch vorgeben, dass mich das aktuelle Geschehen am Hof interessiert. Früher oder später würde dann das Gespräch ohnehin zu dem begabten neuen Ritter führen und wenn nicht, könnte ich es immer noch geschickt in die von mir gewünschte Richtung lenken.
    Ich entschloss mich genau das zu tun und stand wieder auf. Ich warf mir meinen
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