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Regency Reality-Show

Regency Reality-Show

Titel: Regency Reality-Show
Autoren: Martina Hertig-Binz
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solche Freude, Sie wiederzusehen. Herzlichen Dank für die Einladung. Bestimmt wird Ihr Ball zu einem rauschenden Erfolg.“
    Noch bevor sie sich von ihrem offensichtlichen Schock über meine Begrüssung erholen konnte, schritt ich erhobenen Hauptes am Arm meines Grossvaters in den Ballsaal. Als wir ausser Hörweite waren, wollte ich wissen, was das alles zu bedeuten hätte und lachte laut auf, als ich erfuhr, dass Moore ein wichtiges Geschäft mit Tobler Inc. angezettelt und schliesslich vermasselt hatte.
     
    ***
     
    Über eine Stunde standen wir herum und machten Smalltalk, tranken billigen Champagner – in meinem Fall war es Mineralwasser – und gaben vereinzelt Autogramme. Als die Musiker sich schliesslich bereitmachten, den Tanzabend zu eröffnen, entschuldigte Ewan sich. Moore hatte ihn gebeten, mit seiner Tochter den Ball zu eröffnen, weil seine Gicht ihn leider nicht mehr tanzen liess. Ich stöhnte innerlich – vielleicht hatte man den Seufzer auch gehört, jedenfalls traten Grant und Scott links und rechts neben mich und drückten synchron je eine meiner Hände.
    „Sie ist wunderschön.“ Sagte ich leise um zu testen, was die beiden von ihr hielten.
    „Was findest Du denn schön an ihr?“ fragte Grant abfällig. „Die gebleichten Haare, den künstlichen Busen, oder die aufgespritzten Lippen?“
    „Du bist ja richtig zynisch?“ freute ich mich sichtlich. Als ich den beiden Tanzenden zusah, musste ich eingestehen, dass sie bei weitem nicht wie ein Traumpaar wirkten. Sie sah zu puppenhaft aus und er schien mit seinen Gedanken anderswo – ob er an mich dachte? Allerdings gefiel mir überhaupt nicht, wie sie sich beim Tanzen an Ewan schmiegte und war froh, dass seine Brüder mich festhielten. Sonst wäre ich womöglich auf die Tanzfläche gestürmt und hätte mich wieder einmal lächerlich gemacht.
     
    Nach den ersten Takten gesellten sich weitere Paare zu den beiden auf die Tanzfläche. Das Musikstück schien ewig zu dauern und war für mich die reinste Tortur. Als die letzten Klänge endlich ausklangen, ergriff Alexias Vater das Mikrofon, worauf Ewan sich dem Sprecher höflich zuwandte und auf der Tanzfläche verharrte. Die anderen Paare taten es ihm gleich und Alexia hakte sich bei ihm unter.
    „Vielen herzlichen Dank, dass Ihr so zahlreich hier erschienen seid. Heute ist ein ganz besonderer Tag für mich. Denn meine Alexia hat mir verraten, dass sie an Weihnachten heiraten wird. Es freut mich deshalb besonders, heute Ihre Verlobung bekannt zu geben.“
    Ich stöhnte laut auf, dann passierte alles gleichzeitig: Das Servicepersonal beeilte sich, jedem ein volles Glas in die Hand zu drücken, Scott und Grant hoben mich hoch und trugen mich auf die Tanzfläche, so dass wir direkt hinter Ewan und Alexia zu stehen kamen und Moore polterte in seiner Rede weiter: „Hebt also das Glas mit mir auf meine Wundersc höne Tochter Alexia und ihren –“
    An dieser Stelle wurde Ewan zu mir herumgewirbelt und ich lag in seinen Armen.
    „– zukünftigen Ehemann, den Earl of Ayrshire.“
    Vereinzelter Applaus war zu hören, der rasch erstarb. Ich versuchte, an Ewan vorbeizuschauen, um zu sehen, worauf die Umstehenden so entgeistert starrten. Und dann sah ich sie: Grant hielt Alexia in fester Umklammerung und küsste sie voller Inbrunst. Dann hob er den Kopf, sah direkt nach vorne zu Moore und rief: „Mein Name ist Grant Mclean. Ihnen ist da ein kleiner Fehler unterlaufen, der Earl of Ayrshire ist mein Bruder.“
     
     

 
 
 
 
Kapitel 20
     
    Sie war immer noch etwas verdattert. Ihr sorgfältig eingefädelter Plan war voll nach hinten losgegangen. Niedergeschlagen sass sie auf ihrem Bett, als ihr Vater hereinkam.
    „Ich dachte, Du wolltest den Earl heiraten. Da hast Du mich gestern ganz schön peinlich aussehen lassen und das, während Tobler mit im Raum war. Gestern war die Gelegenheit, ihn zu beeindrucken. Du hast ja keine Ahnung, wie wichtig dieser Mann für mich ist. Bisher hatte ich nie etwas gesagt, aber die Geschäfte laufen schlecht, bald werden wir dieses Haus verlieren und wenn kein Wunder geschieht, auch das Penthouse in London. Könnte ich einen Vertrag mit Tobler abschliessen, wäre ich gerettet.“
    „Lass mich bloss mit Deinem Geschäft in Ruhe!“ brauste Alexia auf. „Siehst Du denn nicht, dass mein Leben gerade den Bach runter geht?“ Anstatt Countess zu werden soll ich bei den Mcleans nun die zweite Geige spielen? Kommt gar nicht in Frage!“
    „Vielleicht ist der jüngere
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